15. April: Vorsicht, Trigger!
Es klingt fast nach „Überfall“. Und genauso erleben es viele Menschen auch, wenn sie nach einem Rauchstopp das dringende Verlangen nach einer Zigarette verspüren. Wie aus dem Nichts ist sie da und scheint Besitz von einem zu ergreifen – die Lust auf eine Zigarette. Fast schon unheimlich kommt ihnen dieses plötzliche und starke Bedürfnis zu rauchen vor. Auch weil es so schwer zu steuern scheint.
Doch, halt!
Ganz so plötzlich und unvorhersehbar sind diese Verlangensattacken nach einem Rauchstopp gar nicht. Bei genauerem Hinschauen entpuppen sich die meisten von ihnen nämlich als Folgen oft über viele Jahre eingeschliffener Rauchmuster. Denn geraucht wurde meist:
- in ganz bestimmten Situationen
- an ganz bestimmten Orten und / oder
- in ganz bestimmten Gefühlslagen.
Tausendfach wiederholt entstehen so Routinen. Diese Routinen werden dann automatisch ausgelöst, wenn man sich wieder in der gewohnten Situation und / oder am gleichen Ort befindet.
Nach dem Motto: „Immer wenn ich auf den Balkon gehe, bekomme ich Lust auf eine Zigarette.“ Klar, da hast du ja auch über Jahre geraucht und dir sogar eine gemütliche Ecke dafür eingerichtet. Dieser Ort wurde dadurch zu einem deiner ganz persönlichen Auslöser für das Verlangen nach einer Zigarette. Und diese Auslöser wirken noch lange nach einem Rauchstopp. Fachleute nennen solche Auslöser auch Trigger.
Im englischen bezeichnet „Trigger“ (unter anderem) den Auslöser einer Waffe, was wiederum ein gutes Bild dafür ist, wie plötzlich und stark das Verlangen sein kann – ausgelöst durch einen Ihrer ganz persönlichen Trigger.
Um dafür gewappnet zu sein, sollte man sich seine eigenen Trigger bewusst machen, zum Beispiel durch die Frage: An welchen Orten, in welchen Situationen und Stimmungen habe ich (vermehrt) geraucht? Hilfreich kann dabei auch die Liste der Rauchgewohnheiten sein - diese haben wir bereits behandelt:
01. April: Rauchstopp in Zeiten von Corona
06. April: Neue Routinen, viel Genuss und digitale Verbündete
Gehen Sie diesen Triggern in der ersten Zeit nach dem Rauchstopp möglichst aus dem Weg, oder bereiten Sie sich gezielt auf die Situationen vor. Wenn beispielsweise Auseinandersetzungen in der Familie bei Ihnen ein solcher Trigger sind, könnten Sie sich vornehmen, bei aufsteigendem Ärger zukünftig erst einmal die Situation zu verlassen oder fünfmal tief ein- und auszuatmen, bevor Sie reagieren.
Ein gutes Notfallpaket, wenn mal wieder ein Trigger auftritt, sind auch die 4 A-Tipps. Sie sind immer und überall leicht anzuwenden.