Nach dem Rauchstopp sinkt das Risiko für Demenz

Schätzungen zufolge leben in Deutschland etwa 1,8 Millionen Menschen mit Demenz. Mit zunehmendem Alter steigt das Erkrankungsrisiko. Ein Großteil der Demenzkranken ist älter als 65 Jahre. Und weil in Deutschland die Bevölkerung immer älter wird, steigt hierzulande auch die Zahl der Menschen, die von Demenz betroffen sind. Allerdings zeigen Studien, dass auch der Lebensstil das Demenz-Risiko beeinflusst.

Spielwürfel bilden mit Buchstaben auf den einzelnen Würfeln das Wort "Demenz"

Häufigste Form der Demenz: Alzheimer  
Die häufigste Form der Demenz ist die „Alzheimer-Demenz“, im Volksmund meist einfach „Alzheimer“ genannt. Im Verlauf dieser Erkrankung sterben bei den betroffenen Menschen immer mehr Gehirnzellen ab, was zur Folge hat, dass sich wichtige Hirnleistungen, insbesondere das Gedächtnis, aber auch sprachliche Fähigkeiten, verschlechtern – und damit auch die Fähigkeit, sich in der Welt zu orientieren und ein selbständiges Leben zu führen. Weitere Informationen, zum Beispiel zur Diagnose und Behandlung einer Alzheimer-Demenz finden Sie hier.

Die zweithäufigsteForm der Demenz dürfte vielen Menschen unbekannt sein. Es ist die sogenannte „vaskuläre Demenz“. Bei dieser Krankheit kommt es aufgrund von  Durchblutungsstörungen im Gehirn zur Verschlechterung geistiger Fähigkeiten. Oftmals entsteht eine vaskuläre Demenz als Folge eines Schlaganfalls. Auch Diabetes und Bluthochdruck gelten als Risikofaktoren für diese Form der Demenz. Wer sich weiter über das Krankheitsbild und die Behandlungsmöglichkeiten einer vaskulären Demenz informieren möchte, wird hier fündig.

Ex-Rauchende erkranken seltener an Demenz
Auch der Lebensstil entscheidet mit darüber, ob jemand an Demenz erkrankt oder nicht. Ganz entscheidend dabei: der Gesundheitsfaktor „(Nicht-) Rauchen“.

Eine kürzlich erschienene Studie aus Südkorea hat untersucht, wie sich eine Veränderung des Rauchverhaltens auf das Demenz-Risiko auswirkt. Für die Untersuchung wurden die Krankenversicherungsdaten von fast 800.000 Menschen im Alter von 40 Jahren oder älter analysiert. Der überwiegende Teil der Teilnehmenden an der Untersuchung war männlich, das mittlere Alter lag bei rund 52 Jahren. Die Studie begann im Jahr 2009 mit einer medizinischen Untersuchung der Teilnehmenden, die zwei Jahre später wiederholt wurde. Ebenso wurde erhoben, ob und wie viel die Personen rauchten. Im Jahr 2018 fand erneut eine Untersuchung und Befragung der Studien-Teilnehmenden statt.

Dabei zeigte sich, dass in der Zwischenzeit ein Teil von ihnen an Demenz erkrankt war. Das ist nicht weiter verwunderlich, angesichts der sehr großen Untersuchungsstichprobe, die in etwa der Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner von Frankfurt entspricht. Zudem handelte es sich bei den Teilnehmenden ausschließlich um Menschen im mittleren und gehobenen Alter. Da Demenz, wie eingangs beschrieben, vor allem ältere Menschen betrifft, war zu erwarten, dass ein Teil der knapp 800.000 Studien-Teilnehmenden erkranken würde.

Viel interessanter ist dagegen dieses Ergebnis: Personen, die im Untersuchungszeitraum aufgehört hatten zu rauchen, erkrankten seltener an Alzheimer-Demenz oder vaskulärer Demenz als jene, die weiter geraucht hatten. Bei Personen, die ihren Rauchkonsum lediglich reduzierten, zeigte sich kein solcher Effekt.

Damit bestätigt die Studie, dass Rauchen ein Risikofaktor für Demenz ist und ein Rauchstopp dieses Risiko eindeutig senkt. Es gibt noch weitere Faktoren, die das Demenz-Risiko beeinflussen. Lesen Sie dazu unsere News aus dem Jahr 2020.

Fazit: Wer aufhört zu rauchen, tut viel für die Gesundheit. Unter anderem geht nach einem Rauchstopp das Demenz-Risiko zurück.

Sie wollen aufhören zu rauchen? Wir helfen dabei.

 

Quelle: Jeong S, Park J, Han K, et al. Association of Changes in Smoking Intensity With Risk of Dementia in Korea. JAMA Netw Open. 2023;6(1):e2251506. doi:10.1001/jamanetworkopen.2022.51506