Tausendsassa Nikotin?

Wir sprechen an dieser Stelle viel über Gewohnheiten – mit gutem Grund, denn Rauch-Gewohnheiten können sehr hartnäckig sein. Das spüren Menschen, die aufgehört haben zu rauchen, oft in Form eines teilweise starken Verlangens nach der Zigarette – in genau jenen Situationen, in denen sie vormals gewohnheitsmäßig geraucht haben.

Aber: Rauchen ist mehr als eine (An-) Gewohnheit, Rauchen macht – schneller als viele sich das vorstellen können – abhängig. Dafür ist insbesondere das Nikotin verantwortlich – ein Suchtstoff, der nicht zu unterschätzen ist, denn:

Nikotin wirkt sehr schnell
Es dauert nur zwischen sieben und zehn Sekunden, bis das Nikotin durch den Blutkreislauf in das Gehirn gelangt und dort das Belohnungszentrum aktiviert. Ein Raucher bzw. eine Raucherin kann also per Zigarette sehr schnell das eigene „Wohlbefinden“ beeinflussen. „Wohlbefinden“ haben wir ganz bewusst in Anführungszeichen gesetzt, denn durch das Rauchen der Zigarette wird in erster Linie ein Mangelzustand behoben, in den die rauchende Person gelangt, nachdem der Nikotinspiegel im Blut wieder gesunken ist. Und damit sind wir bei dem zweiten Grund, warum Nikotin eine stark abhängig machende Wirkung hat:

Nikotin wird im Körper rasch abgebaut...
… und es kommt insbesondere bei regelmäßigen Rauchern und Raucherinnen zu dem Verlangen, aus dieser „Unterversorgung“ mit Nikotin wieder herauszukommen. Denn der Nikotinmangel löst oft Entzugserscheinungen wie innere Unruhe oder Konzentrationsschwierigkeiten aus – die sich wieder einstellen, wenn erneut Nikotin zugeführt wird. Die abklingenden Entzugserscheinungen sorgen – im Vergleich zu dem Zustand vor dem Rauchen – für ein angenehmes Gefühl, das bis zur nächsten Nikotin-Unterversorgung anhält: ein Teufelskreis.

Und zuletzt:

Nikotin wirkt anregend, aber auch entspannend
Das hängt vor allem mit der Stimmung und Situation zusammen, in der jemand raucht, aber auch mit der Menge an Nikotin, die aufgenommen wird. Fachleute sprechen bei dieser so unterschiedlichen Wirkung des Rauchens auch vom „bivalenten Wirkspektrum“ der Zigarette, was erklärt, warum es sowohl die Entspannungszigarette gibt als auch die Zigarette, die anregt. Sie nehmen an, dass vor allem höhere Nikotindosen einen beruhigenden Effekt haben. 

Ganz schön mächtig also, der Suchtstoff Nikotin und in gewisser Weise ein Tausendsassa. Jedoch: Aus dem Nikotin-Kreislauf können Sie aussteigen und mit der Zeit immer unabhängiger werden von der Zigarette und/ oder anderen Nikotin-Produkten. Wir helfen Ihnen beim Ausstieg, mehr Infos finden Sie unter Aufhören ​​​​.

Quellen: