Studie: E-Zigaretten-Dampf kann Mikrobiom im Mund verändern

Der Dampf wird einige Zeit im Mund behalten …
Während diese Zusammenhänge bereits seit Längerem bekannt und durch Studien belegt sind, steht die Wissenschaft bei der folgenden Frage noch relativ am Anfang: Wie wirkt sich der Konsum von E-Zigaretten auf die Mund- und Zahngesundheit aus?

Eine Gemeinsamkeit zwischen dem Rauchen und dem Dampfen gibt es schließlich: den Kontakt zwischen Rauch bzw. Aerosol (so wird der Dampf von E-Zigaretten genannt) und dem Mundraum. Auch beim Dampfen wird das Aerosol zunächst eingeatmet und dann eine Zeit lang im Mund behalten, bis es dann wieder ausgeatmet wird. Dabei könnten die zum Teil giftigen Bestandteile des Aerosols der Mundschleimhaut und den Zähnen schaden. Erste Hinweise, dass sich das Dampfen von E-Zigaretten negativ auf Mundschleimhaut und Zähne auswirken könnte, gibt es bereits.

So legen einige Untersuchungsergebnisse beispielsweise nahe, dass es durch das Dampfen vermehrt zu Entzündungen im Mundraum kommen kann.

… und wirkt dann auf die Schleimhaut ein
Im Jahr 2020 kam eine Untersuchung zu dem Ergebnis, dass regelmäßig inhalierter Dampf das sogenannte „Mikrobiom“ im Mundraum verändert. Als Mikrobiom wird die „Lebensgemeinschaft“ unterschiedlichster Mikroorganismen, wie zum Beispiel Bakterien und Viren bezeichnet, die sich an verschiedenen Stellen unseres Körpers befinden.

In den vergangenen Jahren war zum Beispiel das Mikrobiom im Darm und seine Auswirkungen auf unsere Gesundheit ein häufiges Thema in den Medien. Darmbakterien unterstützen bei der Verdauung und können Krankheitserreger abwehren. Auch im Mundraum gibt es ein Mikrobiom.

Das Mikrobiom: so komplex wie ein tropischer Regenwald
Insgesamt ist das Thema komplex. So ist beispielsweise auf der Seite des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung zu lesen:

„Ähnlich wie ein tropischer Regenwald ist auch das Mikrobiom ein komplexes Ökosystem. Nur durch ein perfektes Zusammenspiel der verschiedenen Organismen funktioniert es.“

Trotz dieser Komplexität: Es lassen sich zum Beispiel einzelne Bakterienstämme voneinander unterscheiden. Und bei einigen dieser Bakterienstämme zeigten sich in der angesprochenen Studie bei Verwendern und Verwenderinnen von E-Zigaretten auffällige Veränderungen. Diese Veränderungen können wiederum zu Entzündungen des Zahnfleisches führen. Die Studienergebnisse beruhen zwar auf den Daten von insgesamt nur wenigen Patientinnen und Patienten (101 Personen, darunter 32 regelmäßige Konsumenten und Konsumentinnen von E-Zigaretten), dennoch sind sie bedenkenswert. Schließlich findet die Wissenschaft immer mehr darüber hinaus, wie wichtig ein funktionierendes Mikrobiom für die menschliche Gesundheit ist, auch das Mikrobiom im Mundraum.

Fazit: Auch wenn der Dampf von E-Zigaretten mutmaßlich weniger Schadstoffe enthält als der Rauch von Tabakzigaretten, sind elektronisch betriebene Dampfgeräte kein gesundheitlich unbedenklich Produkt. Weitere Informationen finden Sie hier.