Studie: 8 von 100 rauchen passiv mit

Bei den niedrigen Temperaturen derzeit fallen sie besonders auf: Menschen, die – alleine oder in kleinen Gruppen – bei Wind und Wetter draußen stehen und rauchen.

Vogelperspektive in einem Restaurant oder Bar, wo sich Menschen aufhalten, essen, miteinander sprechen etc.

Draußen rauchen – weil es drinnen verboten ist
So manches mag einem beim Anblick von frierenden Raucherinnen und Rauchern durch den Kopf gehen. Zum Beispiel, dass ein großer Vorteil des Rauchstopps darin besteht, dass man als Nichtraucher bzw. Nichtraucherin einfach gemütlich drinnen bleiben kann, anstatt raus zu „müssen“, um an der Zigarette zu ziehen. Heute wollen wir aber auf etwas anderes hinaus: Dass so viele Menschen draußen rauchen, ist vor allem darauf zurückzuführen, dass vielerorts in geschlossenen Räumen das Rauchen inzwischen verboten ist. Zum Beispiel per Gesetz in öffentlichen Gebäuden, in Bahnen und Bussen und auch in den allermeisten Gaststätten hierzulande. Auch viele private Haushalte erklären ihre Wohnung oder ihr Haus als rauchfrei. Das sind erst einmal gute Nachrichten für alle Menschen, die die Giftstoffe des Tabakrauchs von sich fernhalten möchten.

4 von 100 rauchen täglich passiv mit
Im Vergleich zu früheren Zeiten hat sich in Sachen Nichtraucherschutz einiges getan – denken Sie nur an die damals so genannten „Raucherabteile“ in Zügen oder an Büros, in denen der blaue Dunst in der Luft hing. Und dennoch kommen auch heute noch Menschen, die selber nicht rauchen, regelmäßig mit Tabakrauch in Kontakt. So ergab eine kürzlich erschienene Studie des Robert Koch-Instituts, dass 4,1 Prozent der erwachsenen (nichtrauchenden) Bevölkerung in Deutschland täglich „Passivrauch“ ausgesetzt sind. Zählt man noch jene Personen hinzu, die mindestens wöchentlich den Tabakrauch anderer einatmen (und selber nicht rauchen), steigt der Prozentsatz auf über 8 Prozent an. 8 von 100 Erwachsenen kommen also mehr oder weniger regelmäßig mit Tabakrauch in Berührung: eine beachtliche Zahl, insbesondere wenn man bedenkt, wie vermeidbar diese Schadstoff-Quelle ist (bzw. wäre).

Mehr Passivrauchen unter Jüngeren
Interessant ist auch, dass sich der Anteil der Passivrauchenden nicht gleichmäßig über verschiedene Alters- und Bildungsgruppen verteilt. So sind Jüngere (Altersgruppe 18 bis 29 Jahre) am häufigsten dem Tabakrauch anderer ausgesetzt. Die niedrigste Passivrauchquote ist dagegen bei den Über-65-Jährigen festzustellen. Bei Männern zeigen sich zudem Unterschiede in verschiedenen Bildungsgruppen. Männer aus „unteren und mittleren Bildungsgruppen“ haben demnach eine höhere Passivrauchbelastung als Männer aus „oberen Bildungsgruppen“.

Fazit: Trotz erfreulicher Rückgänge bleibt Passivrauchen hierzulande ein durchaus relevantes Thema. Mehr Informationen finden Sie hier. Auch eine Broschüre der BZgA beschäftigt sich mit dem Thema Passivrauchen. Hier geht es direkt zur kostenfreien Bestellung oder zum Download der Broschüre.

 

Quelle:
Starker A, Kuhnert R, Hoebel J, Richter A (2022) Rauchverhalten und Passivrauchbelastung Erwachsener – Ergebnisse aus GEDA 2019/2020-EHIS. J Health Monit 7(3): 7–22. DOI 10.25646/10290