Es gibt sie: Raucherinnen und Raucher ohne Rauchstopp-Wunsch
Hin und wieder kommen im Chat und im Forum aber auch Menschen vorbei, die noch gar keine Absicht haben, mit dem Rauchen aufzuhören. Menschen, die sich allenfalls vorstellen können, irgendwann in der Zukunft einmal einen Rauchstopp anzugehen – aber nicht jetzt oder in der nächsten Zeit.
Genau für diese Personengruppe interessierte sich vor einiger Zeit ein Forschungsteam aus den USA. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fragten sich, ob eine spielerische Auseinandersetzung mit dem Thema Rauchen/ Nichtrauchen dazu beitragen könne, bei den betreffenden Menschen einen „Aufhör-Wunsch“ zu wecken.
Ziel: Lust auf einen Rauchstopp machen
Um ihrer Forschungsfrage nachzugehen, machten sich die Fachleute auf die Suche nach Raucherinnen und Rauchern, die NICHT vorhatten, in der nächsten Zeit mit dem Rauchen aufzuhören. Sie fanden insgesamt 433 Personen, auf die dieses Kriterium zutraf. Per Zufall teilten sie die Versuchspersonen in zwei verschiedene Gruppen ein.
Die erste Gruppe erhielt über einen Zeitraum von insgesamt drei Wochen verschiedenste spielerische bzw. unterhaltsame Informationsangebote und Anregungen zum Thema Nichtrauchen. Darunter zum Beispiel: tägliche motivierende Botschaften per Kurznachrichten und kleine Aktionen, bei denen die Teilnehmenden ihr Rauchverhalten dokumentieren sollten. Zwischendurch wurden sie – sozusagen als „Challenge“ (Herausforderung) – immer mal wieder aufgefordert, für kurze Zeit nicht zu rauchen. Außerdem wurden ihnen verschiedene Gesundheits-Apps angeboten. Wenn die Versuchspersonen diese nutzten, bekamen sie dafür Punkte auf einer Gutscheinkarte gutgeschrieben.
Alles in allem zwar kleine, aber durchaus attraktive Angebote, die einen Rauchstopp unterstützen können. Zur Erinnerung: Genau das hatten die Teilnehmenden aber ja gar nicht im Sinn. Würde der dreiwöchige Aktionszeitraum in ihnen dennoch den Wunsch nach einem Rauchstopp entstehen lassen?
Die zweite Gruppe fungierte als Kontrollgruppe. Die Personen aus dieser Gruppe erhielten in dem dreiwöchigen Zeitraum keinerlei Angebote oder Informationen zum Rauchstopp.
Alle Teilnehmenden (aus beiden Gruppen) durften nach Belieben auf Nikotinersatzprodukte zurückgreifen, wenn sie wollten.
Experiment: gelungen
Das Ergebnis der Studie ist interessant: Nach sechs Monaten erwiesen sich immerhin 18 Prozent der Versuchspersonen aus Gruppe 1 als rauchfrei. Eine Messung des Kohlenmonoxid-Gehalts im Blut konnte belegen, dass diese Personen zumindest in den zurückliegenden sieben Tagen nicht geraucht hatten. Eine beachtliche Quote, bedenkt man – und hier wiederholen wir uns gerne –, dass diese Menschen gar nicht vorhatten, mit dem Rauchen aufzuhören.
Auch die Kontrollgruppe konnte sich sehen lassen. Zehn Prozent der Menschen, die keine Info-Angebote (aber immerhin Zugriff auf Nikotinersatzpräparate) bekommen hatten, waren nach sechs Monaten Nichtraucherinnen bzw. Nichtraucher.
Fazit: Sich mit dem Thema ‚Rauchen und Rauchstopp’ zu befassen, kann sich offenbar auch für jene lohnen, die momentan nicht aufhören wollen zu rauchen. Dazu laden auch wir Sie gerne ein, in unseren Rubriken Informieren und Aufhören. Bei Fragen erreichen Sie uns auch telefonisch unter der kostenfreien Servicenummer 0 800 8 31 31 31. Die BZgA-Telefonberatung zur Rauchentwöhnung steht Ihnen montags bis donnerstags von 10 bis 22 Uhr und freitags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr zur Verfügung.
Quelle: UMass Chan Medical School (2022). Making smoking cessation a game increases abstinence among smokers not yet ready to quit. Online am 24.o7. 2022 abgerufen unter https://www.umassmed.edu/news/news-archives/2022/06/making-smoking-cessation-a-game-increases-abstinence-among-smokers-not-yet-ready-to-quit/
