Neue Studie: Rauchen und Hodenkrebs

Rauchen ist ein Hauptrisikofaktor für die Entstehung von Krebs.

Junger Mann sitzt auf einem Berghügel und blickt über Berge

Dazu schreibt die Deutsche Krebsforschungsgesellschaft auf ihrer Website ONKO Internetportal: „Fast 40 Prozent aller Krebsneuerkrankungen sind eine Folge vermeidbarer Risikofaktoren, unter denen das Rauchen der bedeutendste ist: Etwa jeder fünfte Krebsfall ist durch Rauchen verursacht“. Besonders betroffen ist die Lunge. Weniger bekannt ist, dass in Folge des Rauchens zum Beispiel auch das Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs oder Blasenkrebs zunimmt. Insgesamt 15 verschiedene Krebserkrankungen, die im Zusammenhang mit dem Rauchen stehen, zählt das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in seinem „Tabakatlas“ auf. Bisher nicht auf der Liste: Hodenkrebs.

Nichtrauchende Hodenkrebs-Patienten haben bessere Prognose
Hodenkrebs tritt gehäuft bei Männern im jungen bis mittleren Lebensalter auf. Die allermeisten Hodenkrebs-Erkrankungen sind heilbar – insbesondere wenn der Krebs frühzeitig erkannt wird. Fachleute raten Männern zu einer regelmäßigen Selbstuntersuchung (weiterführende Informationen dazu finden Sie hier.

Vor Kurzem hat eine Studie nun doch einen möglichen Zusammenhang zwischen Rauchen und Hodenkrebs gefunden. Dafür wurden die Daten von insgesamt 1.156 dänischen Hodenkrebs-Patienten analysiert. Zum Zeitpunkt ihrer Diagnose waren 602 von ihnen aktive Raucher. Die übrigen Teilnehmenden hatten entweder nie geraucht oder vor einiger Zeit damit aufgehört.

Bei der Analyse der Daten zeigte sich, dass unter den Rauchern ein höherer Anteil unmittelbar an den Folgen ihrer Erkrankung starben als unter den Nichtrauchenden. Ein deutlicher Unterschied ergab sich zwischen aktiven Rauchern und Männern, die nie in ihrem Leben geraucht hatten. 92 Prozent der „Nie-Raucher“ überlebten die zehn Jahre, die ihrer Diagnose folgten. Bei aktiven Rauchern lag die 10-Jahres-Überlebensquote mit 83 Prozent dagegen eindeutig niedriger. Rauchen verschlechtert damit also die Prognose bei (bereits entstandenem) Hodenkrebs. Die Studienverantwortlichen empfehlen Ärzten und Ärztinnen deshalb, Hodenkrebs-Patienten immer auch einen Rauchstopp anzuraten.

 

Fazit:

  • Hodenkrebs ist in den meisten Fällen heilbar.
  • Je früher er erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen.
  • Ob Rauchen das Erkrankungsrisiko erhöht, ist aktuell noch unklar.
  • Nichtrauchen erhöht die Überlebenschancen von Männern, die an Hodenkrebs erkranken. Im Alter zwischen 25 und 45 Jahren ist Hodenkrebs übrigens die häufigste Krebsart unter Männern.
     

Quellen:

- Bandak M et al. Smoking as a prognostic factor for survival in patients with disseminated germ cell cancer. Journal of the National Cancer Institute, Onlinevorabveröffentlichung am 20. Februar 2023, doi.org/10.1093/jnci/djad039



- Bündnis Krebsprävention NRW. Anzeichen von Hodenkrebs frühzeitig erkennen. Zuletzt online abgerufen am 02.07.2023 unter:   buendnis-krebspraevention-nrw.de/wissensbereich/selbstuntersuchung-hoden/



- Deutsches Krebsforschungszentrum (Hg.): Tabakatlas Deutschland 2020. 1. Auflage 2020 ISBN 978-3-95853-638-8. Abrufbar unter: www.dkfz.de/de/tabakkontrolle/download/Publikationen/sonstVeroeffentlichungen/Tabakatlas-Deutschland-2020.pdf.



- ONKO Internetportal (2022). Rauchen - Zahlen und Fakten. Zuletzt online abgerufen am 02.07.2023 unter: www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/bewusst-leben/rauchen-zahlen-und-fakten.html