„Gesundheit für alle" am Weltgesundheitstag

„Gesundheit für alle“ lautet das Motto des diesjährigen Weltgesundheitstags am 7. April. Es ist der 75. Weltgesundheitstag in Folge, ein Jubiläum also!

In einer Handfläche ist eine Regenbogen-Spiegelung zu sehen

Das Motto „Gesundheit für alle" lässt an Chancengleichheit denken, ein wichtiges Ziel in der Gesundheitsförderung. Denn eine Vielzahl von Studien belegt, dass insbesondere sozial benachteiligte Menschen höheren Gesundheitsrisiken ausgesetzt sind und im Schnitt früher sterben als Menschen mit „höherem Sozial-Status“.

Was ist mit „Sozial-Status“ in diesem Fall eigentlich gemeint? Und welche Unterschiede ergeben sich beim Rauchverhalten? Wir informieren.

Zusammenhang zwischen Bildungsabschluss und Rauchverhalten
Wenn in der Gesundheitsforschung von „sozial benachteiligten Menschen“ oder „schwierigen sozialen Lebenslagen“ die Rede ist, geht es meist um Bevölkerungsgruppen mit geringem Einkommen und/oder niedrigem Bildungsabschluss. In einer ganzen Reihe von Studien hat sich gezeigt, dass sozial benachteiligte Menschen tendenziell mehr rauchen. So  konnte eine Studie belegen, dass knapp jede fünfte Frau im Alter zwischen 18 und 29 Jahren (19 Prozent) und hohem Bildungsabschluss (dazu gehören zum Beispiel ein Fachschulabschluss, eine Meisterinnenausbildung oder ein Studium) rauchte, während es bei den gleichaltrigen Frauen in der unteren Bildungsgruppe mit 47 Prozent fast jede zweite Frau war – ein gravierender Unterschied also.

Bei Männern und in anderen Altersgruppen ergaben sich vergleichbare Unterschiede. Vereinfacht gesagt: Je höher der Bildungsabschluss, desto eher Nichtraucherin oder Nichtraucher. Mit einer Ausnahme: Bei Frauen über 64 Jahren ergaben sich keine Bildungsunterschiede beim Rauchen. Die Quote an Raucherinnen lag in dieser Altersgruppe bei – vergleichsweise niedrigen – elf Prozent.

Gleiche Gesundheitschancen: ein weiter Weg
Auch beim Passivrauchen zeigen sich – je nach Bildungsabschluss – Unterschiede. So sind Menschen mit niedrigem Bildungsabschluss tendenziell häufiger dem Tabakrauch anderer Menschen ausgesetzt. Und: Jüngere Erwachsene rauchen, im Vergleich zu den Älteren unter uns, ebenfalls häufiger passiv mit.

Die vorgestellten Studienergebnisse sind nur ein kleiner Ausschnitt aus einer Vielzahl von Befunden und Untersuchungen zu diesem Thema.

Es bleibt viel zu tun, um gleiche Gesundheitschancen in allen Bevölkerungsgruppen zu schaffen. Daran erinnert der Weltgesundheitstag in diesem Jahr. Weitere Informationen finden Sie hier.

Quellen:
- Starker A, Kuhnert R, Hoebel J, Richter A (2022) Rauchverhalten und Passivrauchbelastung Erwachsener – Ergebnisse aus GEDA 2019/2020-EHIS. J Health Monit 7(3): 7–22. DOI 10.25646/10290
- www.weltgesundheitstag.de (2023). Information zum Weltgesundheitstag 2023. Zuletzt online abgerufen am 19.03.2023 unter 2023 Gesundheit für alle - Weltgesundheitstag