27. April: Dicke Luft zu Hause?

Wir verbringen derzeit alle mehr Zeit zu Hause als sonst – sei es, weil unser heimisches Wohnzimmer zum Home-Office geworden ist oder wir gerade nicht arbeiten können (oder dürfen). Und natürlich auch, weil momentan viele Aktivitäten und Veranstaltungen außerhalb der eigenen vier Wände ganz einfach ausfallen, Restaurantbesuche ebenso wie Kino, Zoo oder Einkaufsbummel.

Das verändert so einiges, insbesondere für Menschen, die mit anderen zusammen wohnen. Manche freuen sich darüber, nun mehr Zeit mit ihren Liebsten zu verbringen. Andere sind genervt davon, „ständig aufeinander zu hocken“, bei einigen kommt es jetzt vermehrt zu Reibereien: dicke Luft unter unfreiwilligen Stubenhockern also. Wie man mit zwischenmenschlichen Schwierigkeiten in diesen Tagen umgehen kann, darüber gab kürzlich eine Familientherapeutin im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums Auskunft. Ein zusammenfassendes Video finden Sie hier ...

Dicke Luft gibt es auch noch in anderer Form. Wir meinen natürlich den „blauen Dunst“, Tabakrauch also. Auch wenn die meisten Gedanken in diesen Tagen um das Gesundheitsrisiko „Coronavirus“ kreisen, sollten wir andere gesundheitliche Gefährdungen darüber nicht vergessen. Tabakrauch in geschlossenen Räumen schadet nicht nur allen gerade Anwesenden. Auch jene, die sich danach im gleichen Zimmer aufhalten, können mit dem Qualm noch in Berührung kommen: durch sogenannten kalten Rauch, von manchen auch als „Dritthandrauch“ bezeichnet („Dritthandrauch“, weil es im englischen „Third Hand Smoke“ heißt, Passivrauchen wird „second hand smoke“ genannt).

Bei kaltem Rauch denken die meisten sicherlich zunächst an den Geruch von „altem Party-Rauch“, der am nächsten Morgen noch in der Luft hängt. Kalter Rauch ist aber mehr, man muss ihn auch nicht unbedingt riechen. Es sind feinste Partikel aus dem Tabakrauch, die sich als Rückstände auf Oberflächen (Teppiche, Kleidung oder Möbel) ablagern. Zum Beispiel durch einen Luftzug können diese Partikel wieder aufgewirbelt und von Anwesenden eingeatmet werden.

Unsere Empfehlung: Schaffen Sie zu Hause klare Regeln. Geraucht wird ausschließlich draußen! Achten Sie auch darauf, dass Kleinkinder nicht in Berührung etwa mit verrauchter Kleidung kommen. Die Jüngsten unter uns sind übrigens durch kalten Rauch besonders gefährdet, weil sie viele Gegenstände in den Mund nehmen und daran lutschen. Mehr Infos zum Thema Kalter Rauch gibt es hier ...

Übrigens: Klare Regeln helfen auch dabei, dass es nicht zu dicker Luft kommt, wenn man sich zu lange auf der Pelle hockt.