13. Mai: Die Krise als Trendverstärker?
„Wer Sorgen hat, hat auch Likör“, schrieb Wilhelm Busch. Was der Schriftsteller im 19. Jahrhundert beobachtet hat, gilt auch heute noch: Wenn sie besorgt sind oder Ängste haben, trinken so einige Menschen mehr Alkohol. Gilt das auch für die aktuelle „Corona-Krise“? Zumindest haben einige Medien darüber berichtet, dass in Deutschland derzeit offenbar mehr Alkohol gekauft wird als sonst. Ob auch mehr getrunken wird, ist dabei allerdings gar nicht so sicher. Vielleicht bevorraten sich die meisten auch lediglich oder sie trinken mehr zu Hause anstatt unterwegs – und an ihrem „Netto-Konsum“ ändert sich gar nicht so viel.
Mehr zum Thema Alkohol finden Sie unter www.kenn-dein-limit.de
Ein vermehrter Kauf von Zigaretten in Corona-Zeiten war dagegen bisher nur am Rande Thema. Aus der Auswertung einer entsprechenden App wurde geschlossen, dass aktuell mehr Zigarettenpäckchen über die Ladentheke wandern als üblich. Einmal abgesehen davon, dass diese Daten nicht repräsentativ sind: Auch hier ist unklar, ob momentan wirklich mehr geraucht oder, ähnlich wie bei Toilettenpapier und anderen Produkten, nur vorübergehend mehr gekauft wird.
Möglicherweise geht die Entwicklung derzeit aber auch in eine ganz andere Richtung. Schließlich wird momentan viel über Zusammenhänge zwischen dem Rauchen und einer Covid-19-Erkrankung diskutiert. Das könnte dazu führen, dass viele Leute sich jetzt sogar vornehmen, weniger zu rauchen oder ganz damit aufzuhören.
Dazu passt ein Satz, den man in diesen Tagen häufiger hört: Die Krise wirkt wie ein Verstärker für bestehende Trends. Wir beobachten das zum Beispiel im Bereich Digitalisierung, der jetzt so richtig Schwung bekommt.
Was nicht alle wissen: Es gibt auch einen Trend zum Nichtrauchen. Bei den Jüngeren fällt er sehr deutlich aus, immer weniger von ihnen fangen überhaupt erst an zu rauchen. Bei Erwachsenen ist der Trend zum Nichtrauchen stetig, aber nicht so stark wie bei den Jüngeren.
Ob sich dieser Trend zum Rauchstopp jetzt verstärkt, ist noch offen. Im wahrsten Sinne „in der Hand“ haben das vor allem die Raucherinnen und Raucher.
Aus der Krise das Beste machen, kann heißen: Dem Trend zum Nichtrauchen einen kräftigen Schubs geben – indem man die Zigarette jetzt ein für alle Mal ausdrückt.
Wir unterstützen Sie beim Rauchstopp. Informieren Sie sich am besten direkt in der Rubrik Aufhören.
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