12. April: Plötzlich alleine zu Hause: Strategien gegen Einsamkeit

Zu Hause bleiben und möglichst viel Abstand von anderen halten – für viele Menschen bedeutet das in diesen Tagen: alleine zu sein. Natürlich gibt es einen großen Unterschied zwischen „Alleinsein“ und „Einsamkeit“. Aber wenn liebgewonnene Aktivitäten und Kontakte zu wichtigen Menschen wegfallen, kann aus dem Alleinsein schnell Einsamkeit entstehen. Wenn dann auch noch eine „häusliche Quarantäne“ hinzukommt, wird die Situation besonders herausfordernd.

Zum Glück gibt es eine ganze Reihe von Erfahrungen und praktischen Tipps, die uns in dieser besonderen Zeit helfen können, darunter auch Strategien gegen Einsamkeit.

Zum Beispiel die des ehemaligen Esa-Astronauten Thomas Reiter, der in einer Videoschalte mit anderen Astronauten sagte, es sei „wichtig, sich auf die Dinge zu konzentrieren, die man verändern könne – und sich mit dem Unveränderlichen abzufinden“.

Außerdem gab er den Tipp, „Routinen zu folgen und nicht in den Tag hinein zu leben“. Eine feste Tagesstruktur mit verlässlichen Ritualen gibt Halt und Orientierung, auch in ungewissen Zeiten. Gerade jetzt stehen aber auch die Chancen gut, neue Routinen zu entwickeln (wie Sie „neue Routinen ohne Zigarette“ entwickeln, darum ging es übrigens in unserem ersten Blog-Beitrag). Diese Empfehlung gibt auch eine englische Journalistin, die mehrere Monate alleine auf einem Segelboot verbringt: „Wenn es eine Zeit für Experimente gibt, dann jetzt!“. Und meint damit zum Beispiel auch Kochrezepte, die man jetzt einmal in Ruhe ausprobieren kann.

Eine Kollegin von ihr, ebenfalls alleine auf einem Segelboot unterwegs, gibt die Empfehlung, auch in Zeiten der Isolation weiter mit anderen zu kommunizieren, selbst wenn es nur kurz ist. Dafür gibt es heute mehr Möglichkeiten denn je, vom Video-Chat bis zum handgeschriebenen Brief.

Auch wenn Sie viele gute Instrumente gegen Einsamkeit in Ihrem persönlichen Repertoire haben: Dennoch können immer wieder Gefühle von Traurigkeit oder Sorge auftreten. Akzeptieren Sie auch solche negativen Gefühle, es sind normale Reaktionen auf eine unnormale Situation.

Bei Sorgen und psychischen Problemen unterschiedlichster Art, hilft auch die TelefonSeelsorge, die neben der telefonischen Beratung auch per E-Mail und Online-Chat Hilfe anbietet. Kinder, Jugendliche und Eltern finden Unterstützung bei der Nummer gegen Kummer. Für Austausch mit anderen, nicht nur zu Fragen des Rauchstopps, eignet sich natürlich auch hervorragend das rauchfrei-Forum.