Nikotinbeutel

Nikotinbeutel (Nikotinpouches) sind kleine nikotinhaltige Beutelchen, die in den Mund (unter die Ober- oder Unterlippe oder in die Backentasche) gelegt werden. Über die Mundschleimhaut gelangt das Nikotin in den Blutkreislauf und bis in das Gehirn, wo es seine Wirkung entfaltet. Damit werden Nikotinbeutel ähnlich wie der schwedische „Snus“ verwendet – allerdings mit dem Unterschied, dass die Nikotinbeutel keinen Tabak enthalten, sondern ein nikotinhaltiges Pulver.

Laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) werden für die Herstellung dieses Pulvers „Nikotinsalze verwendet, die unter anderem mit mikrokristalliner Zellulose, verschiedenen Salzen (Natriumcarbonat und -hydrogencarbonat), Zitronensäure und Aromen versetzt sind“. Nikotinbeutel werden in verschiedenen Geschmacksrichtungen (zum Beispiel Lakritz, Minze, Menthol oder Fruchtaromen) verkauft. Der Nikotingehalt der Produkte kann laut BfR sehr unterschiedlich sein.

Beim Konsum wird ein Nikotinspiegel im Blut erreicht, der vergleichbar ist mit dem Nikotinspiegel in Folge des Konsums von regulären Tabakzigaretten oder E-Zigaretten oder diesen sogar übersteigt. In einer Studie konnte zudem gezeigt werden, dass der Nikotinspiegel beim Konsum von Nikotinbeuteln sehr schnell ansteigt. Hieraus kann auf ein mögliches Abhängigkeitspotential dieser Produkte geschlossen werden.

Achtung: Es ist bereits zu Vergiftungen mit Nikotinbeuteln gekommen. Deshalb sollten diese Produkte ausschließlich außerhalb der Reichweite von Kindern und Jugendlichen aufbewahrt werden. Gleiches gilt grundsätzlich für alle nikotin- und/ oder tabakhaltigen Produkte. Denn insbesondere für Kinder kann eine Nikotinvergiftung lebensbedrohlich werden!

Belastbare Aussagen zur Gesundheitsschädlichkeit von Nikotinbeuteln fehlen derzeit noch. Was jedoch feststeht: Das in ihnen enthaltene Nikotin macht schnell abhängig. Außerdem kann von Nikotin eine eigene Gesundheitsschädlichkeit ausgehen. Insbesondere folgende Personengruppen sollten grundsätzlich keine nikotinhaltigen Produkte konsumieren: Kinder und Jugendliche, Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Schwangere und Stillende.

Quellen