27. Oktober: Rauchfreie Auszeiten
Wir kennen sie alle, die Momente im Leben, in denen alles gleichzeitig auf uns einströmt: die Steuererklärung ist längst fällig, ein Familienmitglied ist erkrankt und dann fällt auch noch die Heizung aus. „Jetzt erst mal eine Zigarette“ ist in solchen Situationen ein häufiger Gedanke von Raucherinnen und Rauchern. Ein Gedanke, der – aus Sicht der rauchenden Person – aus (mindestens) drei Gründen durchaus nachvollziehbar ist:
Grund 1: Erst mal raus hier
Die Zigarette sorgt für eine kurze Auszeit. Weil man dafür in der Regel vor die Tür gehen muss, verlässt man zudem den Ort des Stressgeschehens, zum Beispiel das Büro oder die heimische Wohnung. Das tut – erst einmal – gut.
Grund 2: Die Nikotin-Schleife
Bei Menschen, die regelmäßig rauchen, verlangt der Körper – ebenfalls regelmäßig – nach Nikotin. Bekommt er es, ist er zufrieden, im Gehirn wird dann ein Wohlgefühl ausgelöst. Allerdings ist dieses gute Gefühl nur vorläufig, denn schon bald danach gerät der Körper wieder in eine Nikotin-Unterversorgung und verlangt nach Nachschub: die „ewige“ Nikotin-Schleife.
Grund 3: Die Raucherpause als Lieblingsmotiv der Zigarettenwerbung
Jahrzehntelang waren Raucherpausen fast so etwas wie ein Lieblingsmotiv der Tabakwerbung. Ihnen fallen bestimmt auch auf Anhieb ein paar Beispiele ein, mit denen die Zigarette als Begleiterin für die wohlverdiente Pause oder den Feierabend beworben wurde. Das hat sich bei vielen Menschen tief ins Gedächtnis gegraben. Typische Filmszenen, in denen geraucht wird, tun ihr übriges. Der Klassiker: der Kommissar, der sich nach einem anstrengenden Verhör erst einmal eine Zigarette anzündet.
Es ist also erklärbar, dass Raucherinnen und Raucher zur Zigarette greifen, wenn sie sich Abstand zum Stressgeschehen wünschen. Und gerade jetzt, in einer Zeit, in der die Corona-Pandemie unser Leben auf den Kopf stellt, möchten viele an altbekannten Rauchritualen festhalten.
So erklärbar der Griff zur Zigarette ist, so gravierend sind die gesundheitlichen Folgen des Rauchens. Außerdem: Je besser die Zigarette als „Stoßdämpfer für Alltagsstress“ funktioniert, umso schwerer wird es, sie später einmal loszuwerden. Es spricht also vieles für einen Rauchstopp und rauchfreie Auszeiten.
Wir haben Ihnen hier einige Tipps für rauchfreie Auszeiten zusammengestellt. Viel Erfolg beim Ausprobieren!
Vielleicht ebenfalls interessant für Sie: In unserem nächsten Blog-Beitrag stellen wir Ihnen eine Übung vor, die dabei helfen kann, aus Sorgen- und Angstkreisläufen auszusteigen.