24. September: Draußen ist das neue Drinnen ...
Wird es in diesem Jahr wieder einen goldenen Oktober geben? Eine Frage, die in Zeiten der Corona-Pandemie noch mehr Menschen umtreibt als sonst – weil sie damit die Hoffnung verbinden, in den nächsten Monaten möglichst viel Zeit draußen verbringen zu können. Inzwischen hat sich nämlich herumgesprochen, dass das Risiko, sich mit dem SARS-CoV-2-Virus anzustecken, an der frischen Luft deutlich geringer ist als in Innenräumen (was im Umkehrschluss natürlich nicht bedeutet, dass draußen die Abstands- und Hygieneregeln vernachlässigt werden könnten).
Viele Cafés und Restaurants haben in den vergangenen Monaten ihre Außenbereiche enorm vergrößert, um dem Open-Air-Wunsch ihrer Gäste nachzukommen und weil drinnen aufgrund der Schutzbestimmungen weniger Menschen Platz nehmen dürfen, alles nach der Devise „Draußen ist das neue Drinnen“.
… aber wie lange noch?
Was aber, wenn es hierzulande demnächst deutlich kühler und feuchter wird? Schließlich stehen in den Supermärkten schon längst wieder Lebkuchen und Spekulatius – ein untrügliches Zeichen dafür, dass unser Leben bald wieder vermehrt drinnen stattfinden wird.
Zum Glück waren viele Fachleute in den vergangenen Monate alles andere als untätig und haben den Sommer dafür genutzt, Ideen und Empfehlungen zu entwickeln, wie sich das Ansteckungsrisiko in Innenräumen wirkungsvoll senken lässt.
Richtig lüften
So hat beispielsweise das Umweltbundesamt – genauer gesagt die Kommission „Innenraumlufthygiene“ (IRK) des Umweltbundesamts – Empfehlungen zum möglichst wirkungsvollen Lüften von Innenräumen erarbeitet und vor Kurzem veröffentlicht.
Danach ist es in Innenräumen vor allem wichtig, „für eine möglichst hohe Zufuhr von Frischluft zu sorgen“. Als optimal gilt eine Querlüftung, bei der ein Durchzug über zwei möglichst gegenüber liegende Fenster entsteht, so dass viel Frischluft in den Raum kommt. Allerdings sollte dabei darauf geachtet werden, „dass es durch die Lüftung nicht zu einer Verbreitung infektiöser Aerosole in andere Räume kommt“. Als Aerosole werden laut Definition des Umweltbundesamts „Mischungen von festen oder flüssigen Partikeln („Schwebeteilchen“) in einem Gas oder Gasgemisch (z. B. Luft)“ bezeichnet. In diesem Fall ist damit gemeint, dass sich Viren mit der Luft vermischen und dieses Gemisch eine Zeit lang im Raum „schwebt“. Beim Austausch der Innenraumluft mit der frischen Außenluft werden die Aerosole aus dem Raum befördert.
Auch eine mehrere Minuten andauernde Stoßlüftung bei weit geöffneten Fenstern ist nach den Aussagen der IRK wirksam. Die Kommission empfiehlt zudem, sofort eine Stoßlüftung durchzuführen, wenn einzelne Personen husten und niesen – das gilt ebenso für Büros und Schulen wie für die eigene Wohnung. Die vollständige Stellungnahme der Kommission inklusive praktischer Empfehlungen können Sie hier nachlesen...
Wie wichtig das Thema ist, zeigt folgende Schätzung des Umweltbundesamts: In Mitteleuropa halten sich Menschen ungefähr 80 bis 90 Prozent des Tages in geschlossenen Räumen auf. Es lohnt sich also – ganz besonders jetzt – auf gute Luftqualität in diesen Räumen zu achten.
Innenräume frei von Tabakrauch halten
Es versteht sich (fast) von selbst, dass die Räume, in denen wir leben und arbeiten, auch frei von Tabakrauch sein sollten. Lüften reicht hier allerdings nicht aus, denn die giftigen Partikel des Rauchs können sich auf Oberflächen und in Textilien ablagern und sich später dann wieder mit der Raumluft vermischen. Halten Sie ihr Zuhause also am besten komplett rauchfrei. Auch Besucherinnen und Besucher sollten ausschließlich draußen rauchen. Weitere Infos zum Thema Passivrauchen finden Sie hier...
Einen goldenen und vor allem gesunden Herbst wünscht das rauchfrei-Team