Trotz genetischem Risiko: Gesunde Lebensweise schützt das Herz

Ungefähr 6 Millionen Menschen in Deutschland sind von einer Krankheit betroffen, die Fachleute mit den Buchstaben „KHK“ abkürzen. Gemeint ist die sogenannte „Koronare Herzkrankheit“. Ob jemand an ihr erkrankt oder nicht, hängt zum einen von seinem (oder ihrem) genetischen Risiko, zum anderen vom Lebensstil ab.

Jetzt hat ein amerikanisches Forschungsteam herausgefunden, dass ein gesunder Lebensstil eine ungünstige genetische Veranlagung das Krankheitsrisiko zwar nicht ganz wettmachen, es jedoch deutlich reduzieren kann. Eine gute Nachricht also – nicht nur – für alle Menschen, die wissen oder vermuten, dass sie ein erhöhtes genetisches Risiko für diese Herzerkrankung haben.

Wir klären die drei wichtigsten Fragen zu der Untersuchung: 

Was ist eine Koronare Herzkrankheit?

Die Herzkranzgefäße, die den Herzmuskel mit Blut versorgen, werden auch als „Koronararterien“ bezeichnet. Wenn diese Arterien nicht mehr ausreichend sauerstoffreiches Blut in Richtung Herz transportieren (zum Beispiel weil die Gefäßwände in Folge einer Arteriosklerose verdickt sind und die Arterien sich dadurch verengen), lautet die Diagnose „Koronare Herzkrankheit“ oder abgekürzt „KHK“. Häufige Folgeerkrankungen einer KHK sind Herzrhythmusstörungen oder ein Herzinfarkt.

Was haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler herausgefunden?

Dem Forschungsteam schauten sich die Ergebnisse von drei Studien genauer an. In allen drei Untersuchungen konnte ein Zusammenhang zwischen bestimmten Gen-Konstellationen und dem Risiko für eine KHK nachgewiesen werden. Die Teilnehmenden der Studien gaben auch Auskunft über bestimmte Gewohnheiten in ihrem Leben, unter anderem dazu, wie sie sich ernährten, wie viel sie sich bewegten und natürlich auch, ob sie rauchten oder nicht. Außerdem wurde ihr Körpergewicht festgehalten. Eine Analyse der Daten ergab, dass Menschen, die einen gesunden Lebensstil hatten (also nicht rauchten, sich gesund ernährten und ausreichend bewegten und auch kein Übergewicht hatten), ihr genetisch bedingtes Risiko für eine KHK halbieren können. Auch der entgegengesetzte Fall ließ sich demonstrieren: Menschen, die eigentlich ein geringes genetisches Risiko für eine KHK haben, können durch eine ungünstige Lebensweise, ein hohes Krankheitsrisiko sozusagen „erwerben“.

Wie lässt sich das Risiko für eine KHK senken?

Ganz klar:

  • nicht rauchen oder möglichst bald damit aufhören
  • Übergewicht vermeiden
  • gesunde Ernährung und
  • viel Bewegung.

Übrigens: ein auf diese Weise gesunder Lebensstil wirkt sich auch positiv auf die Vermeidung anderer Krankheiten aus, zum Beispiel Krebs.

Quellen:
<link http: www.aerzteblatt.de>

www.aerzteblatt.de/treffer


<link http: www.herzstiftung.de khk.html>

www.herzstiftung.de/KHK.html


Genetic Risk, Adherence to a Healthy Lifestyle, and Coronary Disease; Amit V. Khera, M.D., Connor A. Emdin, D.Phil., Isabel Drake, Ph.D., Pradeep Natarajan, M.D., Alexander G. Bick, M.D., Ph.D., Nancy R. Cook, Ph.D., Daniel I. Chasman, Ph.D., Usman Baber, M.D., Roxana Mehran, M.D., Daniel J. Rader, M.D., Valentin Fuster, M.D., Ph.D., Eric Boerwinkle, Ph.D., Olle Melander, M.D., Ph.D., Marju Orho-Melander, Ph.D., Paul M Ridker, M.D., and Sekar Kathiresan, M.D.
November 13, 2016DOI: 10.1056/NEJMoa1605086