Studie der Sporthochschule will es ganz genau wissen
Für die Studie wurden fast 3.000 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger eingehend nach ihrem Gesundheitsverhalten befragt: Wie ernähren Sie sich? Was machen Sie gegen Stress? Rauchen Sie? Trinken Sie Alkohol? Und wie häufig und intensiv bewegen Sie sich? Die Fragen wurden in gleicher Weise in früheren Jahren schon einmal gestellt. Dadurch konnten die Studienverantwortlichen Vergleiche zu Vorjahren ziehen und Trends im Gesundheitsverhalten ablesen.
Bewegung: Vorgaben der WHO werden nur selten erreicht
Ein zentrales Ergebnis der Untersuchung: Die Deutschen bewegen sich zu wenig. Bei dieser Einschätzung orientieren sich die Fachleute aus Köln an den Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Diese empfiehlt 150 Minuten Bewegung pro Woche, solange es sich um Bewegungsarten mit geringer Intensität handelt. Bei stärker fordernden Sportarten wie Schwimmen, Laufen oder Radfahren lautet die Empfehlung: 75 Minuten in der Woche. Die Dauer einer Einzelaktivität sollte zehn Minuten nicht unterschreiten.
43 Prozent der Befragten erfüllen regelmäßig diese Mindestanforderungen. Im Jahr 2010 waren es dagegen noch 60 Prozent. Die Menschen in Deutschland bewegen sich also offenbar nicht nur zu wenig, sondern auch: immer weniger. Und offenbar sitzen wir auch zu viel. Durchschnittlich 8 Stunden verbringen die Bundesbürgerinnen und Bundesbürger sitzend – sei es auf dem Bürostuhl oder auf dem heimischen Sofa. Männer kommen übrigens auf noch längere „Sitz-Zeiten“ als Frauen.
Fazit der Studienverantwortlichen: Nur jede/r Zehnte lebt wirklich gesund
Auch bei den anderen Gesundheitsfragen lautet das Urteil der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler: Es könnte besser sein. Nur neun Prozent der Befragten – also knapp jede und jeder Zehnte – lebt nach Einschätzung der Studienverantwortlichen tatsächlich gesund. Gesund leben bezieht sich in diesem Fall auf die untersuchten Themenfelder: Körperliche Aktivität, Stresserleben, Ernährung, Alkoholkonsum und Rauchen. Für jeden Bereich wurden Mindestanforderungen definiert (beim Thema Bewegung orientierte man sich dabei zum Beispiel, wie beschrieben, an den Standards der WHO). Wer auf allen fünf Feldern die Anforderungen erfüllt, fällt in die Kategorie „Lebt gesund“ – und das sind die genannten 9 Prozent.
Es wird in Deutschland weniger geraucht
Beim Thema Rauchen lautet die Mindestanforderung wie zu erwarten: gar nicht rauchen. Denn auch vergleichsweise seltener bzw. geringer Tabakkonsum schadet bekanntlich der Gesundheit. Regelmäßige Leserinnen und Leser unserer News erinnern sich sicherlich an die Nachricht, dass <link https: www.rauchfrei-info.de informieren news detail weltnichtrauchertag-so-schadet-rauchen-dem-herz>bereits eine Zigarette am Tag das Risiko einer Herzkrankheit erhöht.
An dieser Stelle hält die Studie ein erfreuliches Ereignis bereit: Es wird demnach in Deutschland weniger geraucht als früher. Der Raucheranteil liegt bei durchschnittlich 21 Prozent. Damit kommt das Forschungsteam der Kölner Sporthochschule auf einen geringeren Prozentsatz als andere Studien, die einen rauchenden Bevölkerungsanteil von knapp unter 30 Prozent der Erwachsenen ermitteln. Eine Übereinstimmung mit anderen Studien zum Rauchverhalten der Bevölkerung in Deutschland gibt es allerdings: Menschen im höheren Alter rauchen besonders selten, das zeigt sich auch in der aktuellen Untersuchung. So rauchen in der Gruppe der „Über 66-jährigen“ zwölf Prozent, während für die 18- bis 29-Jährigen ein Raucheranteil von 32 Prozent ermittelt wurde.
Bei der Studie wurden übrigens Jugendliche nicht berücksichtigt, es ging ausschließlich um das Gesundheitsverhalten von Erwachsenen. Aus anderen Untersuchungen, zum Beispiel der BZgA ist jedoch bekannt, dass es immer weniger rauchende Jugendliche in Deutschland gibt. Aktuell liegt der Raucheranteil der 12- bis 17-Jährigen bei etwa sieben Prozent, so wenige wie nie zuvor.
Fazit: Die Faktoren, die ein gesundes Leben ausmachen, dürften den meisten Menschen in Deutschland bekannt sein. An der Umsetzung hapert es indes noch. Die rauchfrei-Kampagne der BZgA hilft beim Rauchstopp. Mehr Informationen finden Sie <link https: www.rauchfrei-info.de aufhoeren das-rauchfrei-ausstiegsprogramm>hier.
Quelle:
<link https: www.aerzteblatt.de>
<link https: www.ergo.com media ergocom pdf-mediathek studien dkv-report-2018 dkv-report-2018.pdf>
www.ergo.com/-/media/ergocom/pdf-mediathek/studien/dkv-report-2018/dkv-report-2018.pdf