Studie: höheres Schlaganfall-Risiko durch Shisha-Konsum?

„Wasserpfeife“ und „Schlaganfall“: zwei Begriffe, die auf den ersten Blick so gar nicht zusammen zu passen scheinen. Im ersten Fall denken die meisten Menschen vermutlich eher an junge Leute, die sich um eine Wasserpfeife (auch Shisha genannt) gruppieren und gemeinsam rauchen, zum Beispiel draußen im Park, an einem lauen Sommerabend. Ein Schlaganfall hingegen ist in der Regel mit einer dramatischen Lebenssituation verbunden. Es handelt sich um eine plötzliche Erkrankung, die größtenteils im höheren Alter auftritt und für die allermeisten Betroffenen und ihre Familien einen starken Einschnitt in ihrem Leben bedeutet. Ein Schlaganfall kann im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen.

Metaanalyse von vier Studien
Zwei unterschiedliche Welten also und dennoch gibt es einen Zusammenhang. Denn nicht nur das Rauchen von regulären Tabakzigaretten, sondern auch der Konsum von Wasserpfeifen erhöht das Risiko für verschiedenste Erkrankungen, zum Beispiel für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, eine chronische Atemwegserkrankung – und offenbar auch für einen Schlaganfall. Vor Kurzem wurde nämlich eine wissenschaftliche Studie veröffentlicht, die untersucht hat, wie sich das Rauchen von Wasserpfeifen auf das Risiko für einen Schlaganfall auswirkt. Genau genommen handelte es sich bei der Untersuchung um eine sogenannte „Metaanalyse", eine wissenschaftliche Arbeit also, die mehrere Studien zu dem Thema recherchiert und ausgewertet hat. In die Analyse flossen in diesem Fall vier Studien ein. Es zeigte sich, dass das Risiko für einen Schlaganfall bei Konsumierenden von Wasserpfeifen (im Vergleich zu Nichtrauchenden) um das 2,79-fache erhöht war.

Liste der Schadstoffe im Wasserpfeifen-Rauch ist lang
Die Studienergebnisse machen abermals deutlich: Der Konsum von Wasserpfeifen ist eindeutig mit Gesundheitsrisiken verbunden. Dazu passt, dass Fachleute im Rauch von Wasserpfeifen jede Menge Schadstoffe nachweisen können, unter anderem: Kohlenmonoxid, Benzol, Nikotin, Teer, Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), Tabakspezifische Nitrosamine (TSNA), Primäre Aromatische Amine (PAA), gesundheitlich bedenkliche Metalle und Feuchthaltemittel wie etwa Glycerin sind oder können im Rauch einer Wasserpfeife enthalten sein. Von Kohlenmonoxid werden beim Shisha-Rauchen sogar höhere Mengen aufgenommen als beim Zigarettenrauchen.

Weitere Informationen zum Thema Wasserpfeifen finden Sie hier.

 

Quelle: Bagherpour-Kalo M, Jones ME, Darabi P, Hosseini M. Water pipe smoking and stroke: A systematic review and meta-analysis. Brain Behav. 2024 Jan;14(1):e3357. doi: 10.1002/brb3.3357. PMID: 38376055; PMCID: PMC10761326.

Bundesinstitut für Risikobewertung. Fragen und Antworten zu Wasserpfeifen. abgerufen am 17.06. 2024 unter Ausgewählte Fragen und Antworten zu Wasserpfeifen - BfR (bund.de) ((Link zu www.bfr.bund.de/de/ausgewaehlte_fragen_und_antworten_zu_wasserpfeifen-8953.html)).