Studie: Erhöht Rauchen in der Schwangerschaft das Risiko für ADHS?

Rauchen in der Schwangerschaft schädigt Mutter und Kind. So haben Studien bereits nachgewiesen, dass in der Folge unter anderem das Risiko für eine Frühgeburt, den Plötzlichen Kindstod oder auch eine spätere Asthmaerkrankung des Kindes steigt. Möglicherweise entwickeln Kinder, die im Mutterleib Tabakrauch ausgesetzt waren, aber auch vermehrt eine Aufmerksamkeitsdefizit- Hyperaktivitätsstörung (ADHS). Darauf weisen die Ergebnisse einer aktuellen Studie aus den USA hin.

Was begünstigt ADHS?
ADHS: eine auch in Deutschland viel diskutierte Diagnose. Symptome dieser psychischen Erkrankung sind unter anderem ausgeprägte Hyperaktivität, Impulsivität und/ oder Unaufmerksamkeit. An den Krankheitsursachen wird intensiv geforscht. Vermutlich wirken bei der Entstehung von ADHS verschiedene Faktoren zusammen.

Rauchen in der Schwangerschaft und ADHS
Auch das Rauchen der Mutter während der Schwangerschaft könnte dabei möglicherweise eine Rolle spielen. Ein Forschungsteam aus den USA untersuchte das Blut von schwangeren Frauen auf die Substanz Cotinin. Cotinin entsteht beim Abbau von Nikotin im Körper. Wenn also Cotinin im Blut nachgewiesen werden kann, bedeutet dies, dass die betreffende Person vorher geraucht hat.

Bei der amerikanischen Studie zeigte sich ein Zusammenhang zwischen dem Rauchen in der Schwangerschaft (gemessen über das Cotinin) und dem späteren Auftreten einer ADHS. Die Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft geraucht hatten, erkrankten um 9 % häufiger. Es zeigte sich zudem ein „ Mengen-Effekt“: Je höher die gemessene Cotinin-Konzentration war (je mehr bzw. intensiver die Mutter dementsprechend geraucht hatte), desto stärker stieg das ADHS-Risiko. 

Weiterer Forschungsbedarf
Die Studienergebnisse lassen aufhorchen. Ein „Beweis“ dafür, dass Rauchen tatsächlich ADHS fördert, ist die Untersuchung jedoch noch nicht. Zudem fehlt auch noch eine Erklärung dafür, über welchen biologischen Prozess der Tabakkonsum der Mutter das ADHS-Risiko des Kindes beeinflussen könnte. Dafür sind weitere Studien notwendig.

Quellen:

<link https: www.awmf.org uploads tx_szleitlinien>www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/028-045k_S3_ADHS_2018-06.pdf

<link https: pediatrics.aappublications.org content>

pediatrics.aappublications.org/content/143/3/e20183144