Rauchen Weltfrauentag 2024: Risiken des Rauchens für Frauen

Ganz klar: Tabakkonsum ist für jeden Menschen enorm schädlich. Und doch gibt es Risiken, die einige Personengruppen (noch) stärker betreffen als andere. So ist beispielsweise das Risiko, eine Abhängigkeit vom Rauchen zu entwickeln, im jungen Alter besonders hoch. Auch für Frauen hat die Wissenschaft spezifische Risiken des Rauchens herausgefunden. Anlässlich des Weltfrauentags 2024 stellen wir Ihnen heute fünf gesundheitliche Risiken vor, die Frauen (besonders) betreffen.

Erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten
Bei gleicher Zigarettenmenge scheinen Raucherinnen im Vergleich zu rauchenden Männern anfälliger für Herz-Kreislauf-Krankheiten zu sein. So kam eine Studie beispielsweise zu dem Schluss, dass bereits eine Zigarette pro Tag das Risiko für eine koronare Herzkrankheit erheblich erhöht, bei Männern um 48 Prozent, bei Frauen um 57 Prozent. Dieses Ergebnis zeigt: Rauchen erhöht für alle Menschen das Risiko von Herzkrankheiten, Frauen scheinen von diesem Risiko noch etwas stärker betroffen zu sein als Männer.

Rauchen steigert das Risiko für Gebärmutterhalskrebs
Eine frauenspezifische Krebsart ist der Gebärmutterhalskrebs. Einer Schätzung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) zufolge erkranken in Deutschland pro Jahr 743 Frauen durch das Rauchen an Gebärmutterhalskrebs. Natürlich ist die Gesamtzahl der Gebärmutterhalskrebsfälle hierzulande deutlich höher, aber diese 743 Fälle können dem Faktor Rauchen zugeschrieben werden – und sind damit eindeutig vermeidbar.

Raucherinnen erkranken eher an Osteoporose
Osteoporose ist ebenfalls eine Krankheit, an der sowohl Frauen als auch Männer erkranken, insbesondere im höheren Alter. Bei dieser Krankheit, die öfter auch als „Knochenschwund“ bezeichnet wird, nimmt der Mineralgehalt in den Knochen ab. Dadurch steigt das Risiko von Knochenbrüchen. Frauen erkranken deutlich häufiger an Osteoporose, wie folgender Vergleich zeigt: Knapp ein Viertel der Frauen im Alter von über 65 Jahren ist von Osteoporose betroffen, bei den Männern in dieser Altersgruppe sind es dagegen knapp sechs Prozent. Rauchen erhöht das Osteoporoserisiko deutlich. Raucherinnen, insbesondere jene im höheren Alter, sind von diesem Krankheitsrisiko also besonders betroffen.

Zahl der Lungenkrebsfälle unter Frauen steigt
Die Zahl der Frauen, die an Lungenkrebs sterben, ist in den letzten Jahren angestiegen. Das zeigt folgender Vergleich des Statistischen Bundesamts: Während im Jahr 2000 in Deutschland noch 23 Frauen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner an Lungenkrebs verstarben, waren es im Jahr 2020 fast 40 Frauen: ein Anstieg um 73 Prozent. „Ein Grund dafür könnte der seit den 1950er Jahren deutlich gestiegene Anteil von Raucherinnen an der weiblichen Bevölkerung sein“, so die Erklärung des Bundesamts für diese deutliche Zunahme der Todesfälle durch Lungen- und Bronchialkrebs bei Frauen in den vergangenen Jahrzehnten.

Rauchen als möglicher Risikofaktor für Brustkrebs
Eine groß angelegte, sogenannte „Meta-Studie“ (wissenschaftliche Untersuchung, die mehrere Studien zusammenfassend analysiert) kam zu dem Schluss, dass Rauchen für Frauen ein eigenständiger Risikofaktor für eine Erkrankung an Brustkrebs ist, insbesondere für Frauen vor ihrer Menopause.

Wir helfen beim Rauchstopp
Frauen (und auch Männer), die aufhören möchten zu rauchen, finden Gleichgesinnte in der rauchfrei-Community. Hilfreiche Tipps für den Rauchstopp gibt es unter anderem im kostenfreien Online-Ausstiegsprogramm.

 

Quellen:

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (2022). Osteoporose-Prävention für Frauen besonders wichtig. Zuletzt abgerufen am 28.2.2024 unter www.bzga.de/presse/pressemitteilungen/2022-05-25-osteoporose-praevention-fuer-frauen-besonders-wichtig/



Deutsches Krebsforschungszentrum (2020). Tabakatlas Deutschland 2020. online abrufbar unter www.dkfz.de/de/tabakkontrolle/download/Publikationen/sonstVeroeffentlichungen/Tabakatlas-Deutschland-2020.pdf



Hackshaw A, Morris JK, Boniface S, Tang JL, Milenković D. Low cigarette consumption and risk of coronary heart disease and stroke: meta-analysis of 141 cohort studies in 55 study reports. BMJ. 2018;360:j5855. doi: 10.1136/bmj.j5855.

He Y et al. The relationship between tobacco and breast cancer incidence: A systematic review and meta-analysis of observational studies. Frontiers in Oncology, 12:961970. doi:10.3389/fonc.2022.961970

Internisten im Netz (2023). Osteoporose: Vorsorge und Schutz. Zuletzt abgerufen am 28.2.2024 unter https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/osteoporose/vorsorge-und-schutz.html#:~:text=Wer%20mit%20dem%20Rauchen%20aufh%C3%B6rt,herabsetzt%20und%20den%20%C3%96strogenspiegel%20senkt

Statistisches Bundesamt (2022). Frauen sterben deutlich häufiger an Lungen- und Bronchialkrebs als vor 20 Jahren. Abgerufen am 3. Juli unter www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/05/PD22_N033_23.html.