Rauchen: Risiko für die Augen

Denken Sie einmal einen Moment lang an die möglichen Gesundheitsschäden durch das Rauchen, nehmen Sie sich etwa zehn Sekunden Zeit dafür. Welche Organe und/oder Krankheiten sind Ihnen in den Sinn gekommen?

Wir vermuten, dass bei den meisten von Ihnen Lunge und Herz dabei waren – beides Organe, die nachweislich durch Zigarettenrauch stark geschädigt werden können. Aber haben Sie auch an Augenkrankheiten gedacht, die durch das Rauchen verursacht oder verschlimmert werden können?

Risiko für grünen Star steigt durch Rauchen

Vielleicht sind dem einen oder der anderen unter Ihnen bei unserer Eingangsfrage tatsächlich auch die Augen eingefallen. Falls ja, könnte das daran liegen, dass es inzwischen Tabakprodukte gibt, auf denen als Warnbild ein Auge und der Satz „Rauchen erhöht das Risiko zu erblinden“ zu sehen ist.

Vielen sind jedoch die Schäden, die das Rauchen in unseren Sehorganen verursachen kann, entweder unbekannt oder zumindest nicht so bewusst. Es ist deshalb wichtig, immer wieder daran zu erinnern, dass Zigarettenqualm nicht nur in den Augen brennt – sondern ihnen auf Dauer auch stark schaden kann. In einer Pressemeldung informiert die „Stiftung Auge“ der Deutschen Ophtalmologischen Gesellschaft e.V. über Zusammenhänge zwischen Tabakkonsum und Erkrankungen der Augen.

So ist etwa das Risiko, am grünen Star zu erkranken, für jemanden, der bzw. die raucht, doppelt so hoch wie für Nichtraucherinnen und Nichtraucher. Der grüne Star wird medizinisch auch als „Glaukom“ bezeichnet. Es handelt sich um eine Augenkrankheit, die mit hohem Augeninnendruck einhergeht und durch die auf Dauer das Sehvermögen stark eingeschränkt werden kann.

AMD: Rauchen sorgt für früheren Krankheitsbeginn

Ein weiteres Risiko betrifft die sogenannte „Altersbedingte Makuladegeneration (AMD). Sie tritt laut „Stiftung Auge“ bei Raucherinnen und Rauchern circa fünf Jahre früher auf als bei Menschen, die nicht rauchen. AMD ist eine Augenerkrankung, die zu schweren Sehbehinderungen und sogar zur Erblindung führen kann. Die Krankheit ist gekennzeichnet durch Störungen in der Pigmentschicht unter der Netzhaut. Dadurch sterben Sehzellen ab, so dass das zentrale Gesichtsfeld beeinträchtigt wird.

Den Zusatz „altersbedingt“ hat die Krankheit, weil sie selten vor dem 55. Lebensjahr auftritt, ihre Häufigkeit danach aber sprunghaft ansteigt. So gesehen ist also das Alter ein wichtiger Risikofaktor für die Krankheit. Auch genetische Faktoren spielen eine Rolle dabei, ob jemand erkrankt oder nicht. Hinzu kommen jedoch Risikofaktoren, die wir beeinflussen können, allen voran das Rauchen.

Der Rauch der Zigarette kann auch den Tränenfilm angreifen, so die Stiftung Auge. Vor E-Zigaretten warnt sie übrigens ebenfalls: „Auch der Dampf aus E-Zigaretten greift die Augenoberfläche an.“ und empfiehlt, weder zu rauchen noch E-Zigaretten zu konsumieren.

Fazit: Rauchen kann unseren Augen einiges an Schaden zufügen. Ein Rauchstopp senkt das Risiko für die genannten Krankheiten. Wir helfen Ihnen dabei, mehr unter Aufhören.

Quellen:

Stiftung Auge (Stiftung der DOG). 2020. Wie Rauchen die Sicht vernebelt. Abgerufen am 19. Juli 2020 unter www.stiftung-auge.de/wp-content/uploads/2020/07/PM_Rauchen_Stiftung_Auge_F.pdf

McGuinness MB, Le J, Mitchell P, et al.: Physical activity and age-related macular degeneration: A systematic literature review and meta-analysis.Am J Ophthalmol 2017; 180: 29–38.