Nie wieder „nur die eine“!

Inzwischen ist er zum geflügelten Wort in unserer rauchfrei-Community geworden: der Ausspruch „Nie wieder nur die eine!“. Dass er sich vor allem unter Ex-Rauchenden solch hoher Beliebtheit erfreut, hat einen guten Grund. Viele von ihnen haben bei zurückliegenden Rauchstopp-Versuchen eine (zunächst) frustrierende Erfahrung gemacht: Sie haben nach ihrem Rauchstopp doch noch einmal an einer Zigarette gezogen. Bei dem einen Zug ist es dann nicht geblieben. Stattdessen sind sie danach in ihre alten Rauch-Gewohnheiten zurückgefallen.

Hand eines Mannes im Fokus, der nur den Zeigefinger nach oben zeigt

Schneller als gedacht, wurde so die „eine“ Zigarette zum Beginn eines Rückfalls – wie bei einer Reihe von Dominosteinen, die durch Anstoßen des ersten Steins zum Fallen kommt. Damit diese Kettenreaktion erst gar nicht in Gang gesetzt wird, dient die Losung „Nie wieder nur die eine“ als eine Art Selbstschutz, der Ex-Rauchenden dabei helfen soll, nicht leichtsinnig zu werden und auf die Idee zu kommen, dass „eine einzige Zigarette“ schon nicht schaden könne.

Ausrutscher oder Rückfall?
Was aber, wenn es doch passiert ist? Ist man nach einer Zigarette automatisch wieder Raucherin bzw. Raucher? Bei der Beantwortung dieser Frage kann ebenfalls das Bild der Dominosteine helfen: Wer schnell reagiert und beim Kippen des ersten Steins (oder der ersten Steine) eine funktionierende Barriere aufbaut, hat alle Chancen, die Kettenreaktion zu stoppen. Fachleute für Tabakentwöhnung stimmen dem zu. Sie unterscheiden zwischen Ausrutscher und Rückfall.

Ein Ausrutscher wird manchmal auch „Vorfall“ oder „Unfall“ genannt. Ein typischer Ausrutscher wäre es, wenn eine Person zum Beispiel an einem Abend eine oder mehrere Zigaretten raucht. Er oder sie hat zu diesem Zeitpunkt alle Chancen, aus dem Ausrutscher eine im wahrsten Sinne des Wortes „einmalige Gelegenheit“ zu machen: indem der Vorfall bewusst wahrgenommen wird und man sich nicht zu sehr darüber ärgert, sondern stattdessen das Beste daraus macht. Denn der Ausrutscher zeigt, welche Situationen kritisch sind, weil sie noch mit dem Rauchen verbunden sind. In diesem Sinne kann ein Ausrutscher also eine sehr nützliche Information sein. Spätestens am nächsten Tag, besser natürlich noch sofort, sollte der Rauchstopp-Weg allerdings fortgesetzt werden.

Von einem Rückfall spricht man, wenn jemand wieder in seine alten Verhaltensmuster „zurück fällt“. Auch dann ist es noch möglich, wieder aufzuhören, aber häufig sind die betroffenen Personen zunächst nicht motiviert, das Ziel „Rauchstopp“ weiter zu verfolgen und nehmen erst nach einiger Zeit wieder einen neuen Anlauf.

Sofort-Tipps nach einem Ausrutscher
Was kann also helfen, damit aus dem Ausrutscher kein Rückfall wird? Wir haben fünf Tipps für Sie zusammengestellt:

1. Falls die Zigarette noch brennt, drücken Sie sie am besten jetzt sofort fort aus. Und falls Sie zu Hause noch Zigaretten vorrätig haben, schmeißen Sie diese am besten ebenfalls sofort weg. Dann einmal tief durchatmen und nicht verzagen: Sie haben alle Chancen, den Rauchstopp fortzusetzen, spätestens am nächsten Tag.

2. Rufen Sie unsere kostenfreie Telefonberatung an und/ oder melden Sie sich im rauchfrei-Forum. Viele Userinnen und User im Forum haben die Erfahrung eines Ausrutschers gemacht und können in dieser Situation helfen. Auch der an jedem Dienstag stattfindende rauchfrei-Chat ist eine gute Möglichkeit, sich mit anderen über den Vorfall auszutauschen.

3. Seien Sie gnädig mit sich. Ein Ausrutscher ist kein Versagen und erst recht kein Grund, aufzugeben. Denken Sie in diesem Moment eher an die rauchfreie Zeit, die Sie bisher schon geschafft haben. Jetzt geht es darum, daran anzuknüpfen und wieder auf den rauchfreien Weg zurückzukehren.

4. Analysieren Sie den Vorfall: In welcher Situation haben Sie geraucht? Welche alte Gewohnheit hat dabei eventuell eine Rolle gespielt? Und wie können Sie diese ersetzen? Auf unserer Seite rauchfrei-Challenge halten wir einige Verhaltensalternativen für Sie bereit, die Sie anstelle des Rauchens einsetzen können.

5. Zuletzt: Schauen Sie auf Ihre Stärken. Was hat Ihnen bisher geholfen, rauchfrei zu bleiben? Wo finden Sie (tabakfreien) Genuss? Was Ihr Wohlbefinden fördert, stärkt auch Ihren Rauchstopp.

 

Viel Erfolg beim Dranbleiben

wünscht Ihnen das rauchfrei-Team