Internationale Studie mit fast 27.000 Teilnehmenden
An der Studie nahmen 26.948 Personen aus 32 Ländern teil. Durchschnittlich waren sie 62 Jahre alt. Die Hälfte von ihnen hatte bereits einen Schlaganfall erlitten, die andere Hälfte diente als Vergleichsgruppe. Von den Schlaganfallpatienten und -patientinnen wurden 36 Prozent mit schweren Verläufen diagnostiziert, während 64 Prozent leichte bis mittelschwere Schlaganfälle erlitten. Die Schweregrade der Schlaganfälle wurden anhand einer anerkannten medizinischen Skala beurteilt. Danach führt ein schwerer Schlaganfall zu erheblichen Behinderungen bis hin zur Pflegebedürftigkeit oder Tod, während leichtere Verläufe geringere Einschränkungen mit sich bringen.
Die Analyse der Daten ergab, dass die Risikofaktoren Bluthochdruck, Vorhofflimmern und Rauchen besonders eng mit schweren Schlaganfällen verknüpft sind. Raucher und Raucherinnen hatten ein 1,9-fach höheres Risiko für schwere Schlaganfälle und ein 1,7-fach erhöhtes Risiko für leichtere Verläufe im Vergleich zu nichtrauchenden Menschen.
Rauchen führt zu Arteriosklerose
Auf welche Weise Rauchen das Risiko für einen Schlaganfall erhöht, wurde in der Studie nicht eigens untersucht. Dazu gibt es aber bereits eine Reihe von wissenschaftlichen Untersuchungen. Demnach nimmt durch das Rauchen der Anteil an Kohlenmonoxid im Blut zu, der Körper wird dadurch schlechter mit Sauerstoff versorgt. Es entstehen Ablagerungen in den Blutgefäßen, die sich in der Folge verengen – Fachleute sprechen von einer Arteriosklerose. Eine Arteriosklerose entsteht über einen längeren Zeitraum, erste Beschwerden treten meist erst später im Leben auf. Die Gefäßkrankheit begünstigt sowohl Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems als auch Schlaganfälle.
Schlaganfall ist bei Erwachsenen häufigste Ursache für bleibende Behinderung
Ein Schlaganfall bedeutet eine akute Schädigung von Bereichen im Gehirn, die entweder durch einen Gefäßverschluss oder durch eine Hirnblutung ausgelöst wird. Laut Robert-Koch-Institut (rki) zählt der Schlaganfall zusammen mit Herz- und Krebserkrankungen zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland und ist außerdem die häufigste Ursache für eine bleibende Behinderung im Erwachsenenalter.
Rauchstopp senkt Schlaganfall-Risiko
Eine Untersuchung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) ergab, dass die Wahrscheinlichkeit eines Schlaganfalls nach einem Rauchstopp deutlich zurück geht. Je mehr rauchfreie Jahre Sie auf diese Weise sammeln, desto stärker sinkt Ihr Schlaganfallrisiko. Neben dem Rauchstopp gibt es noch weitere Vorbeugungsmaßnahmen gegen einen Schlaganfall: weniger (oder kein) Alkohol, gesunde Ernährung und viel Bewegung.
Überprüfen Sie außerdem regelmäßig Ihre Blutdruckwerte und holen Sie bei Verdacht auf Vorhofflimmern frühzeitig ärztlichen Rat ein.
Quellen:
Mons et al. (2015). Impact of smoking and smoking cessation on cardiovascular events and mortality among older adults: meta-analysis of individual participant data from prospective cohort studies of the CHANCES consortium, BMJ 2015;350:h1551 doi:10.1136/bmj.h1551
Reddin, C., Canavan, M., Hankey, G. J., Oveisgharan, S., Langhorne, P., Wang, X., Iversen, H. K., Lanas, F., Al-Hussain, F., Czlonkowska, A., Oğuz, A., Judge, C., Rosengren, A., Xavier, D., Yusuf, S., & O’Donnell, M. J. (2024). Association of Vascular Risk With Severe vs Non-Severe Stroke. Neurology, 103(11). doi.org/10.1212/wnl.0000000000210087
Robert-Koch-Institut (rki). Schlaganfall. Abgerufen am 21.12.2024 unter www.rki.de/DE/Content/GesundAZ/S/Schlaganfall/Schlaganfall_inhalt.html