Krebs: So viel macht der Lebensstil aus

Jedes Jahr erhalten knapp unter 500.000 Menschen in Deutschland erstmalig die Diagnose Krebs. Damit ist die Zahl der Neuerkrankungen im Laufe der vergangenen Jahre angestiegen, was laut Krebsinformationsdienst jedoch in erster Linie auf die höhere Lebenserwartung zurückzuführen ist. Denn mit steigendem Alter wird auch Krebs wahrscheinlicher. Das zeigt auch folgende Gegenüberstellung: Auf einen Jugendlichen, der an Krebs erkrankt, kommen 200 bis 300 über 80-Jährige mit dieser Diagnose.

Ein Teil der Krebsfälle ist vermeidbar

Auch wenn das Risiko für Krebs im Laufe eines Lebens mit dem Alter sozusagen „automatisch" ansteigt – die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu erkranken, lässt sich beeinflussen: durch eine Veränderung des Lebensstils. Zumindest gilt das für eine ganze Reihe von Krebsarten. Ein Teil der jährlichen Neuerkrankungen an Krebs könnte demnach verhindert werden.

Wie hoch dieser Anteil ist, wollte ein Forschungsteam aus Großbritannien herausfinden und hat dafür eine umfassende statistische Analyse durchgeführt. Den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern standen medizinische Daten zur Verfügung, die zum einen Krebsdiagnosen und zum anderen Angaben zu verschiedenen bekannten Risikofaktoren (z.B. Rauchen oder UV-Strahlung) enthielten. Eine Analyse der Daten ergab, dass nahezu vier von zehn Krebsfällen in engem Zusammenhang mit vermeidbaren Risikofaktoren stehen. Ganz genau waren es 37 Prozent der Krebsfälle, die laut Aussage der Studienverantwortlichen hätten verhindert werden können, indem bestimmte Risikofaktoren gemieden worden wären. An erster Stelle dieser Risikofaktoren steht das Rauchen, das allein für 15 Prozent der Krebsfälle verantwortlich ist. Danach folgt der Risikofaktor „Übergewicht" (6 Prozent der Fälle). Weitere der untersuchten (beeinflussbaren) Lebensstilfaktoren waren unter anderem UV-Strahlung und Alkoholkonsum.

Rauchen wichtigster vermeidbarer Risikofaktor für Krebs

Rauchen stellte sich damit als (vermeidbarer) Hauptrisikofaktor für Krebs heraus. Bei einigen Krebsarten ging der Anteil der dadurch hervorgerufenen Krankheitsfälle deutlich über die genannten 15 Prozent hinaus, die hier lediglich als Mittelwert über alle untersuchten Krebsformen hinweg zu verstehen sind. Bei Lungen- und Kehlkopfkrebs wurden beispielsweise 72 Prozent bzw. 64 Prozent der Krebsfälle auf den Risikofaktor Rauchen zurückgeführt. „Statistisch erschwerend“ kommt hinzu, dass eine Krebsform wie Lungenkrebs häufig vorkommt. So ist Lungenkrebs in Deutschland bei Männern für die meisten Sterbefälle durch Krebs verantwortlich, bei Frauen steht diese Krebsform bereits an zweiter Stelle der Krebs-Todesfälle (nach Brustkrebs).

Fazit: Eine Veränderung des Lebensstils – insbesondere ein Rauchstopp – kann dabei helfen, Krebserkrankungen zu vermeiden. Wir helfen Ihnen bei Ihren Schritten in ein rauchfreies Leben. Informieren Sie sich unter Aufhören.

Quelle:
Brown et al. The fraction of cancer attributable to known risk factors in England, Wales, Scotland, Northern Ireland, and the UK overall in 2015. British Journal of Cancer, 2018 DOI: 10.1038/s41416-018-0029-6; <link http: www.krebsinformationsdienst.de>www.krebsinformationsdienst.de