Jahrbuch Sucht 2024: So viel wird in Deutschland geraucht

Jedes Jahr veröffentlicht die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) das Jahrbuch Sucht. Gerade ist die Ausgabe für das Jahr 2024 erschienen, wie immer voller interessanter Daten und Fakten zum Suchtmittel-Konsum der Menschen in Deutschland.

Zigaretten-Verbrauch in Deutschland: 64 Milliarden pro Jahr
Das Suchtmittel, das jährlich die meisten Todesfälle hierzulande fordert (über 127.000 Menschen) ist ganz eindeutig die Zigarette. Und natürlich sind im Jahrbuch jede Menge Zahlen und Daten zum Rauchverhalten in Deutschland zu finden. Einige davon sind vorläufig, sie können sich im Laufe des Jahres noch leicht nach unten oder oben korrigieren. An der Größenordnung ändert sich jedoch in der Regel nichts.

Apropos Größenordnung: Ganze 64 Milliarden Zigaretten gingen im Jahr 2023 in Rauch auf. Ob sie tatsächlich in Rauch aufgingen, lässt sich – ganz genau genommen – auf Basis der Daten zwar nicht sagen. Diese Zahl an Zigaretten wurde jedoch im Jahr 2023 versteuert. Eine riesige Menge, allerdings deutlich weniger als noch zur Jahrtausendwende. So gingen im Jahr 2000 noch über 139 Milliarden Zigaretten über die Ladentheken. Seitdem ist von Jahr zu Jahr ein Rückgang bei der Zahl der versteuerten Zigaretten zu beobachten. Die 64 Milliarden Glimmstängel aus dem Jahr 2024 sind in dieser Entwicklung der bisherige Tiefpunkt.

Rauchen in der erwachsenen Bevölkerung noch weit verbreitet
Die Tabaksteuereinnahmen sind in den vergangenen Jahren laut Jahrbuch Sucht ziemlich konstant geblieben. Sie schwanken um den Wert von 14 Milliarden Euro pro Jahr. Im Jahr 2023 betrug die Einnahme 14,213 Milliarden Euro, im Jahr davor waren es 13,939 Milliarden.

Das Jahrbuch enthält auch Angaben zum Rauchverhalten der Menschen in Deutschland. Es wird ein Überblick über mehrere Studien gegeben, die sich mit diesem Thema beschäftigen. Je nach Altersgruppe, Ausrichtung sowie Zeitpunkt der Befragung kommen die Untersuchungen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Bei den Erwachsenen liegt die Bandbreite beim Raucheranteil in der Bevölkerung zwischen knapp 23 und knapp 35 Prozent. Ein beträchtlicher Anteil der Über-18-Jährigen in Deutschland raucht demnach also (noch). Allerdings zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen verschiedenen Gruppen in der Bevölkerung. So wird in den sogenannten „höheren Bildungsgruppen“ (gemeint sind Menschen mit einem höheren formalen Bildungsabschluss wie Abitur oder Studium) weit weniger geraucht als unter Menschen mit niedrigerem Bildungsabschluss.

Raucherquote geht zurück
Allgemein ist die Raucherquote in Deutschland in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten gesunken. Besonders deutlich ist das bei den Jugendlichen zu beobachten. Seit der Jahrtausendwende rauchen von Jahr zu Jahr (bzw. von Erhebung zu Erhebung) immer weniger Unter-18-Jährige. Zuletzt schwankte der Anteil der Raucher und Raucherinnen in dieser Altersgruppe zwischen sechs und sieben Prozent.

Auch zum Konsum von E-Zigaretten und Tabakerhitzern enthält das Jahrbuch einige Angaben, insbesondere zum Konsumverhalten von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Zu diesem Thema erwartet Sie bald eine eigene News mit aktuellen und repräsentativen Daten.

Fazit: Trotz eines erfreulichen Rückgangs beim Rauchen in der Bevölkerung ist der Raucher- und Raucherinnen-Anteil in Deutschland nach wie vor hoch, insbesondere unter Erwachsenen. Umso wichtiger ist es, auf die Hilfsangebote für einen gelingenden Rauch-Ausstieg hinzuweisen. Mehr Informationen finden Sie unter Aufhören.

 

Quelle: Quelle: Starker, A.; Hoebel, J. (2024): Tabak – Zahlen und Fakten zum Konsum. In: Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (Hrsg.): DHS Jahrbuch Sucht 2024. Lengerich: Pabst.