Repräsentative Befragung der BZgA mit guten Nachrichten
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), die auch verantwortlich für die rauchfrei-Kampagne ist, hat in dieser Woche neue Zahlen zum Rauchverhalten von Jugendlichen veröffentlicht. Die repräsentative Untersuchung wurde im Jahr 2019 durchgeführt, befragt wurden 7.000 Jugendliche im Alter zwischen zwölf und 17 Jahren sowie junge Erwachsene zwischen 18 und 25 Jahren. Jetzt liegt der vollständige Bericht vor und in dem stecken einige gute Nachrichten.
Sechs Prozent jugendliche Raucher und Raucherinnen
Die Kurve zeigt steil nach oben und endet bei 84 Prozent: So hoch ist der Prozentsatz unter Jugendlichen zwischen zwölf und 17 Jahren, die laut Forschungsbericht der BZgA noch nie in ihrem Leben geraucht haben. Zu Beginn des Jahrtausends lag dieser Wert noch bei weniger als der Hälfte: Im Jahr 2001 haben etwa 40 Prozent der Jugendlichen berichtet, dass sie gar keine Rauch-Erfahrungen haben.
Gleichzeitig ist die Zahl der jugendlichen Raucherinnen und Raucher in diesem Zeitraum gesunken, auf inzwischen knapp sechs Prozent. Damit greift jede/r 16. Jugendliche in der Altersspanne 12 bis 17 Jahren zur Zigarette: So wenige waren es noch nie. Im Übrigen gibt es beim Rauchen so gut wie keine Unterschiede mehr zwischen Jungen und Mädchen, beide halten gleich wenig von Zigaretten.
Ein Fünftel der jungen Erwachsenen raucht
Auch bei jungen Erwachsenen zwischen 18 und 25 Jahren ist ein klarer Anti-Rauch-Trend zu beobachten. Die „Generation von heute“ bricht auch in dieser Altersspanne den Rekord im Nichtrauchen: Seit dem Beginn der Untersuchung in den siebziger Jahren wurden noch nie so viele junge Erwachsene verzeichnet, die nie in ihrem Leben geraucht haben: 42 Prozent der jungen Männer und 51 Prozent der jungen Frauen. Der Raucheranteil ist dafür auf einem historischen Tief angelangt: Insgesamt sind es 21 Prozent, also etwa ein Fünftel, wobei die Raucherquote bei den jungen Männern (24 Prozent) höher liegt als bei den gleichaltrigen Frauen (18 Prozent).
Der Trend zum Nichtrauchen unter den Jüngeren hält also an. Und dennoch heißt es jetzt, dran zu bleiben und den Trend weiter zu verstärken. Denn zum einen sind zum Beispiel 21 Prozent rauchende junge Erwachsene für sich genommen immer noch eine beachtliche Zahl – insbesondere wenn man daran denkt, wie schädlich Zigaretten sind und wie hoch ihr Abhängigkeitspotenzial. Und zum anderen ist der erfreuliche Trend ja auch das Ergebnis erfolgreicher Aufklärungsarbeit.
Verbreitet, aber unter Jugendlichen kein Trend: E-Zigaretten und Wasserpfeifen
Apropos Trends: E-Zigaretten und Wasserpfeifen sind in der Öffentlichkeit inzwischen so präsent, dass man auch von einem Trend sprechen könnte. Ein Trend allerdings, bei dem viele Jugendliche und junge Erwachsene nicht mitmachen. So ist beispielsweise die Zahl derjenigen, die in den 30 Tagen vor ihrer Teilnahme an der Befragung eine Wasserpfeife konsumiert haben, im Vergleich zu den Vorjahren sogar zurückgegangen. Bei den 12- bis 17-jährigen liegt dieser Prozentanteil bei sieben Prozent, bei den jungen Erwachsenen zwischen 18 und 25 Jahren ist er mit 15 Prozent fast doppelt so hoch. E-Zigaretten haben im gleichen Zeitraum knapp vier Prozent der Jüngeren (12 bis 17 Jahre) und sechs Prozent der Älteren (18 bis 25 Jahre) konsumiert und auch hier ist kein Trend in Richtung der elektronisch betriebenen Dampfgeräte zu erkennen.
Fazit: Die Jugendlichen in Deutschland bleiben in großer Mehrheit dem Rauchen gegenüber kritisch. Damit das so bleibt bzw. sich der Trend noch verstärkt, ist es wichtig, sich weiter für das Nichtrauchen unter Jugendlichen einzusetzen. Hier geht es zu unserer rauchfrei-Kampagne für Jugendliche.
Quelle: Orth, B. & Merkel, C. (2020). Die Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland 2019. Rauchen, Alkoholkonsum und Konsum illegaler Drogen: aktuelle Verbreitung und Trends. BZgA-Forschungsbericht. Köln: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. doi: 10.17623/BZGA:225-DAS19-CAN-DE-1.0