Denn schließlich könnte die zugenommene Nachfrage nach den elektronischen Dampf-Geräten bedeuten, dass viele der „Neu-Konsumierenden“ von E-Zigaretten ehemalige Raucherinnen und Raucher sind, die entweder auf E-Zigaretten umgestiegen sind oder aber mit ihrer Hilfe ganz ausgestiegen sind und inzwischen weder rauchen noch dampfen.
Große Langzeitstudie an kalifornischer Universität
Für ihre Untersuchung nutzten die amerikanischen Forscherinnen und Forscher Daten der sogenannten PATH-Studie: eine Langzeit-Studie, bei der regelmäßig eine große Anzahl von Menschen zu ihrem Rauch- und Gesundheitsverhalten befragt werden.
Unter den Personen, die sich im Rahmen dieser Studie regelmäßig befragen lassen, sind auch ehemalige Raucherinnen und Raucher, deren Weg nach dem Rauchstopp sich durch die Befragung weiter verfolgen lässt. Ebenso weiß man von ihnen, ob sie auf E-Zigaretten umgestiegen sind oder ob sie anderweitige Mittel genutzt haben, um die (Tabak-) Zigarette hinter sich zu lassen.
Die Studienverantwortlichen interessierten sich im Besonderen für die Erfolgsquote jener, die während ihres Rauchstopps E-Zigaretten konsumiert haben. Falls diese tatsächlich höher ausfällt als bei Personen, die ihren Ausstieg ohne Hilfsmittel angegangen sind, könnte dies bedeuten, dass E-Zigaretten den Rauchstopp unterstützen könnten.
Daten sprechen gegen E-Zigarette als geeignetes Rauchstopp-Hilfsmittel
Die Datenanalyse ergab jedoch ein anderes Bild: Personen, die auf die E-Zigarette umgestiegen sind, hatten ein um 8,5 Prozent höheres Risiko, zu einem späteren Zeitpunkt wieder mit dem Rauchen anzufangen – im Vergleich zu Menschen, die dafür keine Hilfsmittel verwendet haben.
Bei dieser Betrachtungsweise werden jene, die längerfristig E-Zigaretten konsumieren, aber nicht mehr (Zigaretten) rauchen, als Rauchstopp-Erfolg bewertet. Wählt man hier ein „strengeres“ Maß und sieht als Erfolg ausschließlich den Ausstieg aus jeglichem Rauchen und/ oder Dampfen an, zeigt sich jedoch ein ähnliches Bild. Personen, die ohne die E-Zigarette als Hilfsmittel ausgestiegen sind, waren erfolgreicher als jene mit E-Zigarette.
Fazit: Es bleibt dabei, dass jeder Mensch seinen eigenen Weg finden muss, um rauchfrei zu werden. Dennoch können die kalifornischen Studienergebnisse als Hinweis gedeutet werden, dass E-Zigaretten sich für den Rauchstopp im Allgemeinen weniger gut eignen. Ein Grund dafür könnte sein, dass beim Umstieg auf die E-Zigarette das Rauchen nicht wirklich „verlernt“ wird – also in bestimmten Situationen gedampft statt geraucht wird und die betreffenden Personen dann irgendwann – aus Gewohnheit – doch wieder zur Zigarette greifen. Außerdem: Wer dampft, verzichtet in der Regel nicht auf die abhängig machende Substanz Nikotin.
Informationen zum Rauchstopp finden Sie hier.
Quellen:
- John P. Pierce, Ruifeng Chen, Sheila Kealey, Eric C. Leas, Martha M. White, Matthew D. Stone, Sara B. McMenamin, Dennis R. Trinidad, David R. Strong, Tarik Benmarhnia, Karen Messer. Incidence of Cigarette Smoking Relapse Among Individuals Who Switched to e-Cigarettes or Other Tobacco Products. JAMA Network Open, Oct. 19, 2021; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2021.28810
- University of California - San Diego. "E-cigarettes don't help smokers stay off cigarettes, study suggests: Cigarette smokers who quit smoking but substitute e-cigarettes, or other tobacco product, are more likely to relapse, study finds." ScienceDaily. ScienceDaily, 19 October 2021. <www.sciencedaily.com/releases/2021/10/211019120109.htm>.