4) Rauchen verursacht Herzanfälle.
Die Fakten:
- Das Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung steigt schon ab wenigen Zigaretten pro Tag deutlich an: vor allem durch den erhöhten Kohlenmonoxidspiegel im Blut und der daraus folgenden schlechteren Versorgung des Körpers mit Sauerstoff.
- Tabakkonsum trägt außerdem erheblich zur Verhärtung und Verengung der Blutgefäße (Arteriosklerose) bei. Dadurch steigt das Risiko nicht nur für Herzinfarkte und die periphere arterielle Verschlusskrankheit, sondern auch für einen Schlaganfall.
- Gleich mehrere Eigenschaften des Tabakrauchs fördern eine Arteriosklerose. So wird die Muskulatur der Herzwand schlechter mit Sauerstoff versorgt. Außerdem erhöht sich der „LDL-Cholesterinspiegel“ (LDL = low density lipoprotein). Das LDL-Cholesterin wird öfters auch als „schlechtes Cholesterin“ bezeichnet. Verweis auf Seite Arterien
- Wissenschaftliche Studien bringen zudem Passivrauchen in Verbindung mit Herzanfällen. Der Zigarettenqualm in der Raumluft gelangt mit jedem Atemzug auch in den Organismus von anwesenden Nichtrauchenden gelangt und das Risiko einer Herzerkrankung erhöht.
- Herz-Kreislauferkrankungen sind in Deutschland die Todesursache Nummer 1. Weitere Risikofaktoren für eine Erkrankung: Übergewicht, zu wenig Bewegung und schlechte Ernährung. Auch genetische Faktoren spielen eine Rolle bei Herzerkrankungen.
- Ein Rauchstopp senkt das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall deutlich.
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