COPD - eure Erfahrungen und Fragen zur Erkrankung

Verfasst am: 13.06.2024, 20:46
King-Joe
King-Joe
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Hallo Clau,

ob es sich lohnt ??? Was soll ich da antworten, lohnt es sich zu leben ??? Am besten ich erzähle mal kurz bischen von mir : Also ich wurde vor paar Tagen 67 Jahre alt, mein Vater war auch starker Raucher und starb mit 57 Jahren nach dem 2. Herzinfarkt, geraucht hat er bis zum letzten Tag ! Ich selbst habe auch mit ca. 13 Jahren angefangen zu qualmen, naja, anfangs habe ich mehr gepafft, aber trotzdem. Zwischendurch hab ich es mal geschafft 14 Monate nicht zu rauchen, da ging es um eine Wette über 1000,- DM und ich hatte eine Erkältung wo mir eh keine Zigarette mehr schmeckte. Da machte mir mein Vater das Angebot wenn ich 1 Jahr nicht rauche krieg ich 1000,- DM von Ihm, für mich als Lehrling eine Menge Geld und ich habe es geschafft. Nur nach einem guten Jahr (14 Monate) da habe ich aus Dummheit wegen einem Mädchen wieder angefangen zu rauchen. Das mit dem aufhören hatte ich zwar öfter im Sinn, aber nie so richtig ernsthaft und so hab ich es auch nie sehr lange ausgehalten ohne Zigarette. Später bin ich auf Rillos umgestiegen weil mir die Zigaretten nicht mehr so geschmeckt haben, (blödes Papier). Mein Hausarzt hat mich gewarnt daß mir rauchen schadet, aber der hat genau wie mein Vater selber geraucht, naja, ich hab mir meinen Teil gedacht. Das ich bischen viel gehustet habe so nach und nach immer weniger Puste hatte kam schleichend und wurde nicht soo schlimm angesehen ( naja, ich rauch halt bischen viel) und ich werde älter ! Dann kam ein junger Arzt, der hat mir auch gleich was vom rauchen erzählt und ich dachte laß den mal erzählen, nur merkte ich daß ich immer weniger Luft zum atmen hatte und bei der kleinsten Anstrengung konnte ich nicht mehr und japste rum wie ein Fisch in der Wüste. Also ging ich zum Arzt und der sagte: Verdacht auf COPD und hat mich zum Lungenfacharzt geschickt. Der hat das bestätigt, Diagnose COPD Gold 3, und ich bekam so Pulverinhalatoren verschrieben, eine Packung mit 3 Stück für je 30 Tage, also jeweils für3 Monate. Geraucht hab ich da aber immer noch !
Dann sollte ich wegen einem "Nabelbruch" ins Krankenhaus, nur die von dem Krankenhaus wo ich eigentlich hinwollte die haben mich nicht genommen weil " mit COPD ist das Risiko hier zu groß" da muß ich in ein anderes Krankenhaus mit Wachstation und so .... Da hab ich erst mal realisiert daß COPD mehr als ein bischen husten ist !
Ich habe dann Schnupfenspray mit ins Krankenhaus genommen damit ich wenigstens die Nase frei habe, die Schwestern haben zwar gemault, aber ich hatte schon beim Arzt gesagt daß ich das brauche und wegen der COPD hatte ich noch eine Bescheinigung vom Lungenfacharzt bringen müßen daß die Operation durchgeführt werden kann, da will keiner das Risiko tragen. Dann kam das mit meinem steifen Nacken und Taubheitsgefühl auf der rechten Seite, ich bekam einen Termin in einer Universitätsklinik zwecks Operation am Spinalkanal und da hab ich es gepackt und beschlossen mit dem rauchen aufzuhören !
Termin 1.10.2021 ! Tja und seit dem Tag rauch ich nicht mehr.
Das mit der COPD war für mich auch ein Wink mit dem Zaunpfahl : Weißt Du wie das ist wenn Du nachts aufwachst und keine Luft mehr kriegst, da mußt Du dich aufrichten und Übungen (Lippenbremse u.s.w.) machen daß Du nicht erstickst ! Meine Lungenfunktion hat sich inzwischen sehr verbessert und mein Lungenfachharzt schickt mich jetzt zu nem Röntgenfacharzt da röntgen die meine Lunge mit Kontrastmittel um festzustellen warum ich so atemlos bin. Wegen der COPD meinte sie aber das sei nur noch Gold 1 oder sogar 0, also ich bin da schon auf dem richtigen Weg, denn eigentlich würde ich ja schon noch gerne ein bischen leben !!!


mfG Josef (King-Joe)

Verfasst am: 09.06.2024, 10:30
rauchfrei-lotse-paul
rauchfrei-lotse-paul
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Guten Morgen Clau,

Deine Frage ob es sich lohnt mit dem Rauchen aufzuhören ist in mehreren Studien eindeutig belegt und wird mit Ja! beantwortet.

Einen externen Link schicke ich dir gleich noch per PN.

Meine Mutter hat sechzig Jahre geraucht und seit ihrer Diagnose COPD vor einem Jahr, hat sie aufgehört. Das hätte sie sich nie vorstellen können, aber sie hat es gemacht. Seit dem haben sich ihre Lungenfunktionswerte stabilisiert. Die Verschleimung geht zurück, sie hat morgens keinen unstillbaren Husten mehr.

Ja, Clau es lohnt sich auf jeden Fall das Rauchen dauerhaft zu beenden und dass du damit bereits angefangen hast, ist das beste was du tun konntest.

Die Diagnose muss erstmal gedanklich sacken und dann lassen sich Perspektiven erkennen

LG von Paul

Verfasst am: 09.06.2024, 07:55
KlausRausB
KlausRausB
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Guten Morgen Clau, COPD ist eine komplexe Krankheit und kein besserer als Meikel hätte uns aufklären können. Wichtig ist, dass du schon mal nicht mehr rauchst. In welchem Stadium befindest du dich? Du fragst ob sich das noch lohnt und ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen: na klar! Als Raucher hatte ich ein FEV1-Wert von 23% und jetzt, nach 4,5 jähriger Abstinenz bin ich bei 42% . Lese dich im Netzt durch und versuche die Krankheit zu verstehen und mach dich nicht verrückt, wir werden nicht gleich sterben müssen. Bei FB gibt es eine gute Gruppe, die sehr hilfreich ist. (du kannst mich per PN danach fragen wenn du möchtest)
Ich wünsche dir noch einen schönen Sonntag.
vlG Klaus

Verfasst am: 09.06.2024, 07:09
123clau
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Das sind ja nicht gerade ermutigende Aussichten für einen konstruktiven Umgang mit dieser ( selbstgemachten) Erkrankung. Rauchen tu ich nicht mehr. Aber lohnt sich das überhaupt noch?
Hilfreich ist dein herzlich Willkommen jedenfalls nicht gerade,liebe rauchfrei Lotsin.....

Verfasst am: 08.06.2024, 17:22
rauchfrei-lotsin-andrea
rauchfrei-lotsin-andrea
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Hallo Clau,

auch von mir ein herzliches Willkommen hier in der Gemeinschaft. Wie Paul habe ich keine eigene Erfahrung mit COPD aber meine beste Freundin ist 2017 an COPD verstorben. Qualvoll. Von daher kann ich mir deinen Kummer etwas vorstellen und mir tut es auch sehr leid, dass dich diese Krankheit ereilt hat.

Meikel, ein letztes Jahr verstorbener Lotse, litt auch unter COPD und ist wohl auch daran gestorben. Er war immer qualifizierter Partner für diese entsetzliche Krankheit.

Ich schau mal ob ich noch Threads von ihm finde.

Gute Besserung und ich hoffe sehr für dich, dass du rauchfrei wirst. Ich denke auch, dass du deshalb hier in die Gemeinschaft gekommen bist.

Herzliche Grüße Andrea

https://rauchfrei-info.de/index.php?id=915&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bnews%5D=2914&L=0&cHash=8436d5eb3d6d445d908f3b5f1ca83e3c

Hier findest du zu Meikel: https://rauchfrei-info.de/community/forum/Topic/show/DESC/T/emphysem-copd-was-mir-dazu-einfaellt-2352/ Lese viel in seinen Threads, er hat aus der Perspektive des Betroffenen geschrieben (und das sehr gut). Du kannst unter Profil ( unten am Rand eines Posts) eine Liste seiner Threads und posts finden und nutzen. Alles Gute für dich!

Verfasst am: 08.06.2024, 16:51
rauchfrei-lotse-paul
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Hallo Clau,

Ich begrüße dich hier im Forum, sei herzlich willkommen. Eigene Erfahrung mit einer COPD habe ich nur aus meiner Familie aber nicht persönlich.
Mein Beruf ist Krankenpfleger, daher ist mir bewusst wie schwer es Menschen trifft, wenn sie die Diagnose einer chronischen Krankheit begommen. Das ist erstmal ein Schlag in die Magengrube. Es tut mit sehr leid, dass du gerade mit diese neuen Information konfrontiert bist.

Die Reha zu machen ist ein gute Perspektive um bestmögliche Anleitungen und Empfehlungen zu bekommen.

Bist du auch ins Forum gekommen um dich bei deinem Rauchstopp unterstützen zu lassen?
Die unmittelbarste Maßnahme, die du sofort und selbständig angehen könntest wäre es das Rauchen zu beenden. Vielleicht hast du schon im KH aufgehört?
Es gibt einen Gemeinschaftsthread in dem sich diejenigen austauschen, die im Juni beschlossen haben das Rauchen zu beenden ( hier nennt sich das Monatszüge) wenn du dazu Lust hast ist hier der Link

https://rauchfrei-info.de/community/forum/Topic/show/DESC/T/rauchfrei-im-junizug-24-eine-gute-wahl-11281/

und hier noch ein Link zu der telefonhotline dort kannst du persönlich mit jemanden von dem rauchfre-Team sprechen, vielleicht würde dir das helfen.
https://rauchfrei-info.de/aufhoeren/unterstuetzung-beim-rauchstopp/telefonberatung/

LG von Paul

Verfasst am: 08.06.2024, 15:22
123clau
123clau
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Beiträge: 2 Beiträge

Guten Tag
Ich bin ganz neu hier. Bin 61 Jahre alt. Und habe lange lange geraucht. Vor 3 Wochen wurde bei mir die Diagnose COPD, nachdem ich mit Luftnot im KH gelandet war, gestellt. Ich bin inzwischen wieder zu Hause und mache in zwei Wochen eine Reha. In erster Linie weil ich überhaupt nicht weiss, wie ich mit dieser Erkrankung umgehen könnte. Ich Falle regelrecht in eine Depression weil ich mir eine Zukunft mit Sauerstoffgerät etc. Nur noch vorstellen kann. Es hängt ein andauerndes Damoklesschwert über mir. Gibt es jemanden mit ähnlichen Erfahrungen/ Gefühlen hier auf diesen Seiten?
Clau123

Verfasst am: 23.05.2024, 08:38
Astrid63
Astrid63
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Beiträge: 40 Beiträge

Guten Morgääähhhn

Hat hier jemand Erfahrung mit einer Reha bezüglich COPD ?

Ich habe einen Reha-Termin für September 24 und würde ganz gern wissen was so auf mich zukommt...

Verfasst am: 04.04.2024, 18:35
Ravenclaw
Ravenclaw
Dabei seit: 31. 03. 2024
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Hallo zusammen,

also ich habe bald eine Nacht im Schlaflabor, nach etwa 40 Jahren rauchen wurde bei einem Test den man zuhause machen kann (über Nacht mit einem Gerät schlafen) festgestellt das ich 1. schnarche und zweitens Atem Aussetzer habe.
Das ich keine Kondition mehr habe und schnell mal kurzatmig wurde auch das Wuste ich , aber das verdrängt man gerne.
Im Endeffekt war das der Auslöser das ich den Entschluss gefasst hab das rauchen zu beerdigen.
Ich habe früher (bin nun etwas über 60) gerne 10 km Läufe gemacht, also hab ich mir das Ziel vorgenommen einen 10 km Lauf wieder zu schaffen. Der ist im Oktober und ich habe das Training angefangen (ganz ganz langsam erst).
Die Lunge war nicht sehr begeistert, nach 2 Minuten laufe war fertig da musste ich 10 Minuten gehen um wieder Luft zu bekommen, aber ich bin dran geblieben.
Hab mich informiert über COPD und auch das sie nicht Reversible ist, da war ich erstmal geschockt, aber ich hab beschlossen doch den Kampf aufzunehmen.
Wir hatte dann einen Kurzurlaub und ich habe schlossen erst nach diesem mit dem Rauchen aufzuhören.
Meinen Lieben hab ich das mitgeteilt. (Ist bzw. war ja auch nicht der erste Versuch.)
Mein (Rauch Stopp) Termin war der Montag der 1.04.2024 .
Im Kurzurlaub habe ich dann 2 Personen gesehen oder die sind mir über den Weggelaufen beide mit Beatmungsgerät , ich dachte fast das das Vorsehung ist um mich wirklich zum aufhören zu bringen.
Ich habe nun am 31.03.2024 um 13:00 Uhr aufgehört zu rauchen.
Zur Unterstützung habe ich Lutschtabletten und auch Pflaster.

Bisher habe durchgehalten und habe auch nicht vor wieder anzufangen.
Und was soll ich sagen Heute am 4.04.2024 hatte ich wieder Trainingstag und habe es geschafft 2*15min am Stück zu Laufen. Das Atmen fühlt sich echt besser an, ich bin da voll stolz drauf (Sport ist wirklich eine Super Unterstützung zur Entwöhnung)
Zu COPD noch etwas : Man hat nicht gleich eine COPD wenn man mal kurzatmig ist oder die Lunge mal rasselt,
aber wenn man dann weiter raucht ist die Wahrscheinlichkeit immens.

Ich hoffe ich kann mit den vielen Worten irgendjemand helfen.

Ravenclaw

Verfasst am: 02.04.2024, 12:59
Andreas_M
Andreas_M
Dabei seit: 22. 02. 2024
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Beiträge: 47 Beiträge

COPD - Erfahrungen

Hallo, ich habe nur etwas Quergelesen, hier meine Erfahrungen mit COPD.

Vor 11 Jahren klagte meine Mutter nach einer Familienfeier plötzlich über Atemnot. Der RTW kam und brachte sie nachts ins Krankenhaus. Es war ein Hinterwandinfarkt, aber in Verbindung mit einer Exazerbation der COPD. Bis dahin wussten wir als Familie gar nichts von der COPD meiner Mutter. Das hatte sie mit sich und der Lungenärztin ausgemacht und auch bis zu diesem Infarkt noch geraucht.

Im Krankenhaus stellte man sie eine Woche lang medikamentös neu ein und sie kam in eine Rehaklinik. Jedenfalls ging es zuhause mit Sauerstoffkonzentrator dann wider erwarten ganz gut weiter. Meine Mutter erholte sich ganz gut, rauchte nicht mehr, und erledigte jahrelang weiterhin einfache Hausarbeiten. Das Haus verließ sie aber nur selten, trotz eines mobilen Sauerstoffkonzentrators, den sie später erhielt. Sie war dann nur ein weiteres Mal zwischendurch wegen einer Exazerbation oder Lungenentzündung im Krankenhaus. Ansonsten wegen anderer Dinge, u.a. Wirbelsäulen-OP, Stants, Aortenprothese.

Jedenfalls 2022 musste sie erneut ins Krankenhaus wegen Atemnot. Das war dann aber auch mehr was kardiologisches. Jedenfalls sah es nicht gut aus, aber sie wurde einigermaßen stabilisiert wieder nach Hause entlassen. Ihr schien es drei Tage lang langsam besser zu gehen, bis dann die Pflegefachkraft abends Darmblutungen feststellte. Damit kam sie in ein anderes Krankenhaus. Dort hatte man Schwierigkeiten mit der Diagnose. Es war eine Darmspiegelung nötig. Meine Mutter konnte oder wollte aber diese Flüssigkeit nicht trinken. Man verabreichte diese Spülflüssigkeit dann schließlich per Magensonde. Jedenfalls muss sie zunächst von der Nachtschwester unbemerkt sich verschluckt haben. Vielleicht ist ihr diese Flüssigkeit hochgekommen und sie hat sie aspiriert. Jedenfalls fand die Nachschwester meine Mutter dann leblos. Es wurde noch erfolglos Reanimation gemacht. Letztlich war also nicht die COPD Todesursache, sondern Herzkreislaufversagen, ggf. wegen dem Verschlucken. Was nun mit dem Darm war wissen wir auch nicht. Ich habe es auf sich beruhen lassen, aber man hätte diese Prozedur mit der Magensonde und der Vorbereitung auf eine Darmspiegelung wohl besser auf der Überwachungsstation gemacht.