Tag zwei als Nichtraucher...

Verfasst am: 28.04.2019, 17:34
Möwe80
Möwe80
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Hallo an alle,

welch bescheuerter Tag...

Heute vor drei Wochen war das der Tag, an dem ich eingebrochen bin, und wieder geraucht habe, heute jedoch nicht, obwohl ich immer ganz kurz davor war. Zum Glück hatte ich keine Zigaretten im Haus. Ich glaube man muss erstmal wirklich ganz tief unten sein. Wie sagte Dirk Nowitzki eben in seinem Film: "20% sind Können und Talent und die restlichen 80% sind harte Arbeit. Ich denke im Moment geht es mir ähnlich. 20% Kann meine Familie mich unterstützen, 80% müssen jedoch von mir selbst kommen.

Ich weiß gar nicht, wie viel ich heute geheult habe. Bei jeder Kleinigkeit kamen die Tränen... und ich weiß gar nicht so recht warum... bei allem was ich getan habe, beim abwaschen, beim feudeln, beim einfach nur rumsitzen... einfach immer... dann hat mein Freund mich ein wenig auf den Pott gesetzt ich habe mich einmal komplett ausgeheult, mich im Selbstmitleid gesuhlt und hoffe, dass ich meinen Weg nun weiter gehen kann.
Das Schlimme ist auch, dass ich schon gar nix mehr essen mag, aus Angs zu zu nehmen. Ich muss ganz ehrlich zugeben, dass ich oft aus Hunger geraucht habe, das fällt nun natürlich weg... Bei allem was ich esse, überlege ich mir genau, ob das OK ist. Ob ich nun auch gegessen hätte, wenn ich noch rauchen würde, oder ob es Ersatz für´s Rauchen ist. Geht es jemanden ähnlich?

Nur wann kommt man aus diesem depressivem Loch wieder raus? Manchmal denke ich immer noch, dass man mich um meinen Genuss betrogen hat... hört sich vielleicht doof an, aber vielleicht geht es Euch ähnlich? Habt Ihr ne Idee, was ich mir nach Feierabend zu Hause auf dem Balkon anstatt gönnen könnte, um den Tag ausklingen zu lassen? Ab Freitag werden die Fäden von der Zahn OP gezogen, dann kann ich auch endlich wieder zum Sport. Das wird mich hoffentlich auch wieder auf anderen Gedanken bringen.

Verfasst am: 28.04.2019, 10:51
Nala2019
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Hallo liebe Möwe,

vielen Dank für Deine Nachricht!
Die Unruhe ist echt nen fiesen Möpp. Aber das kriegen wir in den Griff!
Ich hab gerade einen Kuchen in den Ofen geschoben. So war ich 15 Min beschäftigt und so langsam fängt es an, richtig gut zu duften. Da kriege ich dann immer besonders negative Gefühle gegenüber den Zigaretten-Stinkern.

Ansonsten mache ich heute wohl etwas Hausputz, da ich gestern sehr viel Chaos produziert habe. Schöne Musik an und ab geht die wilde Fahrt. Zwischendurch mach ich ein Nichtraucherpäuschen am offenen Fenster. Du hast völlig Recht... zum Rausgehen ist es heute einfach zu ungemütlich draußen. Umso besser, dass wir nicht mehr raus müssen, um neue Zigaretten zu holen, oder?

Wenn Dich das gut ablenkt, schreib mir gerne! Mir hilft es total, wenn ich Nachrichten bekomme. Eine klassische Win-Win-Win Situation.

Herzliche Grüße und ein kräftig motivierendes Tschakka

Verfasst am: 27.04.2019, 19:59
rauchfrei-lotse-meikel
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Hey Möwe,

"...und wenn ich mich und mein Vorgehen weiter verfolgen möchte, dann muss ich die nächste Zeit einfach ein wenig mehr an mich selbst denken und auf mich und meinen Bauchen hören..."

Einfach ein wenig mehr -so wie du es nennst. Kannst du mit folgendem Satz etwas anfangen?
"ICH bin der wichtigste Mensch in meinem Leben!"

Die Geschehnisse um dich herum, lassen sich nur schwer beeinflussen. Dein 'Masterplan', zu sagen, "ICH RAUCHE HEUTE NICHT ", ist dein Mantra, das dir Stunde für Stunde, Tag für Tag immer mehr Kraft gibt.

Deine Kraft, deine Stärke, sind die Größen, die über deinen Erfolg entscheiden werden. Ich möchte dich dazu animieren, dein Ziel, nämlich die Rauch-Freiheit nicht aus den Augen zu verlieren. Selbst wenn du jetzt ins Straucheln geraten solltest, vielleicht doch einmal "schwach geworden" zu sein, ist das noch lange kein Grund, dein Projekt aufzugeben.

Nimm dir einen Zettel!
Schreibe auf, warum du rauchfrei leben möchtest! Behalte diesen Zettel immer in Griffnähe. Wenn "es juckt", rausholen, lesen und wirken lassen.
Definiere deine Ziele!
Hole dir im Freundes-/ Bekanntenkreis alle Unterstützung, die du kriegen kannst!
Lies, schreibe hier, nutze alles was dir hilfreich erscheint.

Erzähle Allen ... dem Postboten, der Bäckersfrau und allen Bekannten und Freunden davon, daß du nun rauchfrei bist. Und du wirst unfassbar vieles Schulterklopfen bekommen. Gleichzeitig schließt du Hintertürchen, doch wieder zur Zigarette zu greifen.

Meinen TV-Abend werde ich wahrscheinlich mit "Harry Potter" verbringen. Oder mit "Tut-Ench -Amun" auf ARTE, oder gar mit Wopie Goldberg in "Sister Act 2".

Hab einen schönen Abend
Dein Meikel

Verfasst am: 27.04.2019, 19:14
Möwe80
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Ihr Lieben,

die Zigarette hätte nix geändert. Ist eben nur schwer zu begreifen, weil hat ja jahrelang super funktioniert...
Und es ist einfach so ungerecht... wäre es nicht "sie", würde mir das alles am Moors vorbei gehen... aber alles Jammern hilft ja nix... Ich lasse mir meinen Fortschritt nicht von Ihr kaputt machen und mich weiterhin versuchen zurück zu ziehen, bis ich ein wenig gestärkter bin.
Es muss sich jetzt anhören, als ob ich eine Furie wäre, bin ich vielleicht im Moment auch kann ich aber im Moment nicht ändern.. und wenn ich mich und mein Vorgehen weiter verfolgen möchte, dann muss ich die nächste Zeit einfach ein wenig mehr an mich selbst denken und auf mich und meinen Bauchen hören...

Die zweit wichtigste Frage auf nem Samstag Abend? Was gibt's denn im Fernsehen heute?

Lasst Euch nicht unterkriegen

Verfasst am: 27.04.2019, 14:57
Quasimodi
Quasimodi
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Hallo Möwe,

ich kann gut verstehen, dass bei Schwierigkeiten an den ersten Tagen nach dem Rauchstopp alles sofort nach Zigaretten schreit. Aber es ist gut, dass du es ohne geschafft hast, deshalb ist es für mich auch wichtig, dass keine Zigaretten da sind, denn wenn ich erst los muss zum Automaten, dann ist da genug Zeit, um wieder klarer zu werden.

Ich merk auch noch, dass im Kopf die Zigarette als "Lösung" noch verankert ist, bin ja auch erst kurz dabei. Aber, ich übe mich darin mir in der jeweiligen Situation immer klar zu machen, dass die Zigarette mir nun wirklich nicht helfen würde. Es gibt immer Probleme oder Schwierigkeiten im Alltag mal mehr und mal weniger, die gibt es mit und ohne Zigaretten. Sie lösen sich durch Zigaretten keinesfalls auf.
Kannst du greifen, was du dir genau in dem Moment von der Zigarette erhoffst? Dann wird für mich oft klarer, wie ich am sinnvollsten reagieren kann. Wenn ich eine Auszeit benötige, dann hilft oft Atemübung, Situation verlassen, Ablenkung, etc... Wenn der Frust und die Anspannung zu hoch sind, dann ist es bei mir Sport und sei es nur eine kurze Übung aus dem Krafttraining, die mir innerhalb von 60 Sekunden meinen Körper bewusst macht und danach ist meist viel der Anspannung schon raus. Die Zigarette würde mir jeweils nicht helfen, auch wenn ich mir dieses Denken und diese Konditionierung über Jahre angelernt habe. Mit jedem Mal entlarven der Lüge wird es einfacher beim nächsten Mal zu durchschauen was da gerade abgeht.

Ich hoffe, dass das nun nicht zu lehrerhaft klingt, ich stehe ja selbst noch ganz am Anfang.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft!
Der Drache ist für mich immer eine Gedankenstütze, wie ich die Schmacht davonjage. blassen:

Grüße,
Quasi

Verfasst am: 27.04.2019, 14:40
JFIS60
JFIS60
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Hallo Möwe80,
heute ist auch mein zweiter Tag und ich kann an nichts anderes denken

Verfasst am: 27.04.2019, 14:40
Möwe80
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Liebes Tagebuch,

eben war der Grund wieder zu Besuch wegen dem ich den letzten Rauchtstopp nicht durchgehalten habe.

Die Ex-Freundin meines Freundes. Ja, hört sich jetzt sicherlich ein wenig spooky an, ist aber so.
Die beiden haben sich auseinander gelebt, verstehen sich jedoch noch gut, wir wohnen nicht weit von einander entfernt. Wir haben uns in der Zeit auch besser kennen gelernt und haben festgestellt, dass wir in vielen Sachen ähnlich ticken und uns auch sonst sehr ähnlich sind und uns gut verstehen. Wir sind hier auf nem kleinen Dorf, da hat der Tratsch nicht lange auf sich warten lassen, aber das war uns egal. Wir waren trotzdem gemeinsam unterwegs und habe Dinge gemeinsam gemacht.

Seit Anfang April ist jedoch alles anders. Sie ist nämlich schwanger. Schwanger von jemanden mit dem Sie seit 2,5 Jahren eine Affäre hat. Schwanger von jemanden der bei meiner seiner Frau und seiner 2jährigen Tochter nicht auszieht. Schwanger von jemanden, der kein zweites Kind möchte... und das nur weil man nicht vernünftig verhüten kann, weil man so naiv ist und glaubt, es wird schon nix passieren...
Es stand im Raum, ob sie das Kind überhaupt bekommen soll. Es gab eine Liste 1x pro, 6x contra.
Nun ist die Entscheidung gefallen, dass Kind kommt... Ob das alles so richtig ist, kann ich nicht entscheiden, aber die beiden sind ja erwachsen genug, um sich das vernünftig überlegt zu haben.

Es wäre alles nicht so schlimm, wenn es eben nicht die Ex meines Freundes wäre und wir auch seit letztem Jahr versuchen schwanger zu werden. Da weiß Sie natürlich nix von... ich könnte heulen und kotzen zugleich, entschuldige bitte meine Ausdrucksweise... aber ich muss das einfach los werden. Sie tritt auch immer dann auch, wenn es mir gerade nicht gut geht, das hat sie irgendwie drauf, beim letzten mal auch schon... und ich bin einfach nicht stark genug, um zu sagen "JETZT BITTE NICHT". Ich hatte mich schon gut von ihr zurück gezogen, heute stand sie einfach vor der Tür. Zum Glück hab ich keine Zigaretten im Haus... Irgendwie hatte ich es im Urin, dass heute noch der Hammer kommt!

Verfasst am: 27.04.2019, 14:24
Möwe80
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Lieber Meikel,

vielen Dank für Deine lieben Worte, welche mir sehr zur Herzen gehen und mir kommen wieder die Tränen. Heut ist wirklich ein mieser Tag, aber ich versuche stärker zu sein. Auch wenn es mir unheimlich schwer fällt....

Verfasst am: 27.04.2019, 10:49
rauchfrei-lotse-meikel
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Liebe Möwe,

ich freue mich sehr, daß du weiter mit dabei bist, weiter einen Fuß vor den anderen setzt.
Die Marschrichtung steht fest. Und mit jedem deiner Schritte lässt du das, was war, hinter dir.
Viele, die ihr Leben nach jahre-/jahrzehntelanger Nikotin-Abhängigkeit rauchfrei fortsetzen, sagen: "wie konnte ich mir sowas nur antun?!" Ich denke, diese Verärgerung über sich selbst, hat auf jeden Fall ihre Berechtigung und ist einer der ersten, wichtigen Schritte der Verarbeitung, weg von der Sucht.

Die Zigarette ...
- ein "Helfer in der Not",
- ein "Freund in allen Lebenslagen",
- die "Krücke" ohne die zu laufen wir längst verlernt hatten,
- "Wunderwaffe" gegen Frust, Wut, Stress und Langeweile,
...so einen 'Freund' kann ich in meinem Leben nicht mehr gebrauchen!
Und du?

Bitte, liebe Möwe: Bleib weiter in der Spur. Setze deinen Plan weiterhin um, Stunde um Stunde, Tag für Tag. Es wird besser, die Gedanken ans Rauchen werden blasser und weniger heftig, je mehr rauchfreie Zeit du auf der Uhr hast.
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende, behalte deine Kraft und wenn es "brennt", melde dich. Dann stellen wir flugs einen "Löschtrupp" zusammen -so gut es geht.

Herzlich
Meikel

Verfasst am: 27.04.2019, 10:46
Peggm
Peggm
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Hallo liebe Möwe . Glückwunsch zum rauchstop. Immer wenn
Ich so die Geschichten einzelner Personen lesen, auch deine,seh ich
immer so viele Paralellen und muss schmunzeln. Den ersten Tag war
ich so gereizt. Meine Tochter versuchte alles recht zu machen was
mir so leid tat. Und dann reicht so eine kleine Äußerung, wie, "was ärgert dich den
jetzt so" und du fängst an zu heulen weil du keine Antwort hast.
Ich habe an dem Tag mein Auto aufgeräumt und noch eine Zigarette
gefunden. Ich habe eine Stunde gekämpft und sie doch angezündet.
Einen Zug und weggeschmissen. Ich muss gestehen das ich nach diesem Zug gleich
wieder gute Laune hatte. Aber ich dachte mir dann , so geht es deinem
Körper ständig. Nicht das aufhören ist der Grund für die Gefühlsscwankungen,
sondern das rauchen. Und in letzter Zeit kann ich es ganz gut kontrollieren.
Nach 5 Tagen ist der Höhepunkt danach wird es besser.
LG peggy