Mit Alaaf und Helau rauchfrei werden: der Februarzug 2021

Verfasst am: 23.02.2021, 20:27
eva13
eva13
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Hallo zusammen... bei mir war es heute auch schwierig. Hatte mehr als oft das Bedürfnis mir eine anzustecken. aaaaber, ich habe durchgehalten. Gott sei dank

Verfasst am: 24.02.2021, 07:44
KaWe69
KaWe69
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Guten Morgen liebe Mitreisende,

Die Laune ist noch im Keller, etwas hibbelig und zappelig startet mein neuer Tag.

Mittlerweile beginnt der Tag mit dem „Gruß an die Sonne“ bevor ich den ersten Kaffee genieße, huch – ich und Sport, das ist ja was ganz neues.

Sonntag bin ich ja nach 7 Tagen mal kurzfristig vom Zug abgesprungen.
Ich war nur noch gereizt, hatte zu nichts mehr Lust, keine Konzentration mehr und war immer wieder am Heulen … ich kannte das aus früheren Lebenslagen, offenbar raste ich wieder in ein depressives Loch.

In der Situation hatte ich dann alle meine guten Vorsätze über Bord geworfen und zur Schachtel gegriffen.
Montag hab ich mich wieder etwas aufgerafft, hab mir in der Apotheke Nikotinersatz geholt, bin wieder in den Zug eingestiegen und hab die Diskussion über Nikotinersatz interessiert mitverfolgt.

Gestern hatte ich ein längeres Gespräch mit meinem Doc über die Situation.
Er bestärkt mich im Einsatz von Nikotinersatz und wir haben gemeinsam eine Strategie erarbeitet, wie mich die Ersatzprodukte in den ersten Wochen sinnvoll unterstützen und hat mir dabei etwas die Zusammenhänge von Rauchen und Dopaminproduktion erklärt.

Da ich durch eine Posttraumatische Belastungsstörung anfällig für Depressionen bin hält er die kontrollierte und reduzierte Einnahme für sehr sinnvoll damit der Körper sich wieder daran gewöhnen kann, die „Glückshormone“ selbst zu produzieren.

So kann ich mich besser darauf konzentrieren die „Zwangsgedanken an die nächste Kippe“ aus dem Kopf zu bekommen, den Kopf frei zu haben, mich auf andere Dinge zu konzentrieren ohne dass ich psychisch ganz wegknicke.

Daher denke ich es gibt kein richtig oder falsch bei den Nikotinersatzprodukten. Für den einen mögen sie sinnlos und unnötig sein, für Andere eine sinnvolle und nützliche Unterstützung.
Die Schmacht auszuhalten ist das eine – die körperlichen und psychischen Entzugserscheinungen bzw. wie der Körper damit umgehen kann das andere.

Ich wünsch euch allen einen schönen, sonnigen und vor allem rauchfreien Tag!

Grüße Karin

Verfasst am: 24.02.2021, 14:54
BerndMM
BerndMM
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Ich habe seit zwei Tagen so komische Gedanke wie: ,,Ja, geht ja mit dem Nichtrauchen, aber will ich das wirklich? So ein bisschen schön war es ja früher schon mal zwischendurch...." Meine Liste mit den vielen Gründen für meinen Rauchstopp liegt jetzt wieder sichtbarer hier und wird mehrmals täglich angeschaut. Und dann erinnere ich mich wieder, dass es so schön eigentlich nicht war!
Diese Liste sollte übrigens mal kurz eine pro/con-Liste werden, nur auf der con-Seite würde eben nichts stehen, außer: kurze Freude wegen Suchtbefriedigung. Mir kommt dann auch immer dieser Gedanke: ,,Raucher fühle sich eigentlich chronisch schlecht, nur wenn sie eine rauchen, geht es ihnen ein bisschen weniger schlecht" (war das Allen Carr?).

Oder mir passiert das: Nach dem Essen komme ich manchmal schon gar nicht mehr auf den Gedanken, jetzt zu rauchen und bin normal fröhlich und dann packt es mich aus dem Nichts: ,, sonst hast du jetzt geraucht." Und plötzlich bin ich total unglücklich und mies gelaunt.
Ich bekomme das immer recht schnell in den Griff und mache mir bewusst, dass mein Leben ohne diese Sucht besser sein wird, aber das nervt bei mir gerade in Woche drei.

Verfasst am: 24.02.2021, 15:31
rauchfrei-lotsin-andrea
rauchfrei-lotsin-andrea
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Hallo liebe Nichtmehrraucher*innen,

wer war heute schon alles draußen um den herrlichen Sonnenschein zu genießen? So ein Frühlingsglück aber auch!

@Bernd
Deine "komischen" Gedanken sind normal! Sie sind Ausdruck vom Hin- und Hergerissen sein zwischen altem gewohnten Verhalten und neuem Verhalten, an das wir uns erst gewöhnen müssen. Ich kann mich gut an dieses Gefühl von "ein bisschen" Hinterhertrauern erinnern. Bei mir war es z.B. die Erinnerung an die Erste oder Zweite am Tag zum Kaffee. Oder an das gemeinsame Rauchen mit meiner Freundin. Du löst diese Ambivalenz sehr gut auf, in dem du dir deine Liste der Vorteile des Nichtmehrrauchens immer wieder durchliest. Dass es viel Geduld braucht, ist anstrengend, aber verständlich. Wie kannst du dich verstärkt entspannen, dein Nervenkostüm beruhigen? Und inwiefern sind ganz konkret nach fast drei Wochen deine Vorteile des Nichtmehrrauchens spürbar? Bleib weiterhin dran, es wird besser.

@Gabi
Die Abende waren bei mir auch oft am schwersten durchzuhalten. Wie kannst du dich ablenken, belohnen, motiviert halten? Ich stell dir mal noch den Artikel zu den 222 angenehmen Ereignissen ein, vielleicht findest du da was für dich. Mir z.B. hat Stricken geholfen. Wie ist das bei dir?

@Alle, Freilich ist es oft noch anstrengend. Doch viele schreiben sich hier den Frust von der Seele und erzählen, was Ihnen hilft. Ich selbst habe ohne Nikotinersatz entzogen, doch mit dem Wissen von Heute würde ich auch mit Pflastern und Co. entziehen.

Wenn ihr Tschüss gesagt habt zu den alten Ritualen (immer wieder und immer wieder), welche neuen Rituale heißt ihr dann willkommen?

Euch weiterhin die Daumen drückende Andrea

Verfasst am: 24.02.2021, 16:59
BerndMM
BerndMM
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@ Andrea
ehrlich gesagt, wird es körperlich eher schlechter als die ersten zwei Wochen ohne Zigarette. Ich habe das hier schon öfters gelesen, das solche Beschwerden bei manchen erst spät kommen.
Das mit dem matschigen Kopf hatte ich schon mal geschrieben, meine Atemwege merke ich auch wieder, ich schlafe wider schlechter (immer noch besser als als Raucher), ich sehe aus wie ein Zombie etc. Alles im Rahmen aber die körperliche Euphorie ist seit ein paar Tagen erst mal dahin.

ich habe ja null Ahnung von Medizin oder Biologie, aber ich erkläre mir das gerade damit, dass mein Körper sich im Moment komplett umstellen muss, von Raucher zu Nichtraucher. Weiß da jemand mehr??

Verfasst am: 24.02.2021, 17:49
KaWe69
KaWe69
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Hallo Bernd,
so genau (also medizinisch) kann ich es dir nicht erklären.
Mein Doc meinte, dass Raucher eine um 15-20% reduzierte Dopaminproduktion haben – weil das Rauchen ja zur Ausschüttung von Dopamin führt.
Nach dem Rauchstopp muss der Körper sich umstellen und das Dopamin wieder selbst produzieren. Gleichzeitig kommt es mit dem Absetzen des Nikotins auch zu einer Veränderung im Stoffwechsel.
Da nun nach dem Rauchstopp Dopamindefizite vorliegen kommt es wohl zu den Problemen.
Auch die fehlende Euphorie wird dadurch erklärt. Passiert wohl häufiger, dass man nach 2-3 Wochen in ein „Loch“ fällt bis der Körper die Hormonelle Umstellung gemeistert hat.

Verfasst am: 24.02.2021, 19:00
FairyFee
FairyFee
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Guten Abend allerseits!

Uiuiui, so viele neue Mitfahrer - Radhika, Dany, Karin, Ivonne mit I, Eva, Bernd hab ich glaub ich auch noch nicht gesehen,...
Seid herzlich Willkommen in unserem Zug der wild entschlossenen werdenden Nichtmehrraucher!

Zur Diskussion NEP oder nicht, jeder wie er will und wie er kann. Ich habe mehrere Versuche ohne durch, und fand es hart aber machbar. Aber da war ich auch noch jünger und hatte dementsprechend weniger Raucherzeit auf'm Tacho. E-Zigarette hab ich versucht, bin aber nicht warm geworden damit und hatte auch doll Halsweh und Husten und es hat dann so geendet, dass das Teil in der Ecke stand und ich doch wieder Tabak geraucht habe. Mein letzter Versuch war mit Pflaster, und das war der absolute Reinfall : da wo's Pflaster klebte, auch nach zwei Wochen noch rund, rot, geschwollen, nässend und vor allem hat es fürchterlich gejuckt. Und da ich ja auch brav jeden Tag den Platz gewechselt habe, sah ich dann aus, als wäre ich einem Tintenfisch in die Saugnapfarme gefallen... Also nee. Diesmal wie gesagt Kaugummis, klappt ganz gut und die einzige Nebenwirkung bis jetzt ist beginnende Muskelkater in der Kieferregion irgendwas ist ja immer...

Die ersten sieben Tage hab ich nun auch rum, fast acht, hach, ich bin beeindruckt. Aber auch ich habe so meine Zeit, wo es mich wieder überfällt, und ich ganz energisch dagegen halten muss. Bei mir ist das meistens morgens und nach der Mittagspause.

... und heute rauche ich nicht!

Liebe Grüße
Fee

Verfasst am: 24.02.2021, 21:26
rauchfrei-lotse-christian
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Themenersteller/in
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Schönen Abend wünsche ich allen Mitreisenden!

Allen, die heute etwas zu Feiern haben, z.B. die erste Woche, die erste Dekade, Schnapszahl usw. sei an der Stelle ganz herzlich gratuliert.

Da etliche im Moment, mit sich sehr zu kämpfen haben, den möchte ich sagen, ja es wird leichter! Glaubt an euere Kraft, die euch innewohnt.
Ein Ja, zum Rauchausstieg, verlangt vielen Aufhörern eine gewisse Leidensfähigkeit ab. Die Entzugssymtome fallen doch recht unterschiedlich, also ganz individuell aus. Die Einen spüren so gut wie gar keine Anzeichen, andere hingegen leiden wie der sprichwörtliche Hund. Wiederum gibts Aufhörer die Anzeichen von Entzug spüren, aber sie empfinden sie als nicht schlimm. Wie ihr seht die Bandbreite ist enorm.
In der Zeit, wo man mitten im Entzug steckt hilft auch etwas Gelassenheit im Umgang mit sich selbst.
Viele, jahrelang praktizierte Rituale müssen neu, in eine gesündere Richtung justiert werden.
Kräftezehrend und langatmig ist es allemal, da z.T. gegen hartnäckige Gewohnheiten angegangen werden muss.

Ich denke, es lohnt sich sein großes Ziel, dauerhaft rauchfrei zu bleiben, immer im Auge zu behalten.
Eines ist sicher, es lohnt sich so sehr, rauchfrei zu Leben.

Im Forum kursiert der schöne Spruch: Heute rauche ich nicht. Ganz gewiss nicht. Was Morgen sein wird, das weiß ich heute noch nicht. Aber heute rauche ich nicht.

Allen lasse ich jede Menge Willenskraft, Sturheit und durchhaltevermögen da.
Ihr schafft eueren Ausstieg, da bin ich ganz sicher!

Hui, schon wieder die Tinte alle.....

lg
christian

Verfasst am: 25.02.2021, 09:09
Glöckchen24
Glöckchen24
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Beiträge: 10 Beiträge

Einen sonnigen guten Morgen an alle,
Hallo Karoline,
mein Tag war gestern auch wieder geprägt von Aggressionen und Schmacht.
Aber ich hab mich nicht unterkriegen lassen und das schöne Wetter
nach Feierabend noch genutzt um im Garten mal ein bisschen die
"Ordnung" wiederherzustellen. Das hat mich abgelenkt aber die Gedanken
kreisen auch bei mir immer wieder darum das ich ja jetzt nie wieder
rauchen darf und es kommt die Frage auf "also warum wollte ich das
Rauchen nochmal aufgeben"?
Ich weiß natürlich das das der üble Teil auf der einen Schulter ist, der
mich verführen will, aber hart ist es trotzdem.
Nachdem ich nun die 3. Horror-Nacht hinter mir habe, geht es mit
trotzdem ganz gut. Ich bin gerade nachdem ich deinen Post gelesen
Hab erst einmal in die Küche und hab uns einen Kaffee gemacht.
Jetzt sitzen wir gemeinsam am Tisch, die Sonne scheint durchs Fenster
hinein und wir genießen den Moment.
Liebe Grüße
Dany

Verfasst am: 25.02.2021, 12:35
FrauSalome
FrauSalome
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Beiträge: 43 Beiträge

Hallo an euch Alle,

eine Freundin bietet Hilfe an, total lieb und wirklich unterstützend gemeint, und mich ärgert das total:
Vor allem habe ich darum gebeten, meinen Raucherstop nicht zu thematisieren.
Hatte eigentlich vor, das Bad zu renovieren. Der erste Badinstallateur hat mir wieder abgesagt und ich habe im Verlauf gemerkt, vor der Renovierung muss ich viele andere Sachen klären, von denen ich keine Ahnung habe.
(Kompliziert, hat mit Boiler vs Durchlauferhitzer, Steigleitungen, Fußbodenheizung, etc zu tun).
Habe ihr dann gesagt, ich verschiebe das eigentliche Projekt erst mal um Monate. Sie" Nöö, mach das nicht, mach doch weiter!" Musste dann lang und breit die Problematik dahinter erklären und dass das eben für mich nicht ganz so einfach und schnell zu klären ist.
Dann bot sie an, wir könnten meine Wohnung streichen und "frisch machen".....hier musste ich mich total zusammen reißen. Fand das schon etwas.....übergriffig.....und habe erst mal geantwortet: Du, ich rauche nur heute nicht, vielleicht rauche ich morgen wieder, weiß ich noch nicht.....Die Badrenovierung steht so oder so an, hat übrigens nichts mit Rauchen oder Nicht-Rauchen zu tun. Sie: "Ich würde dir soforet beim Streichen helfen!"
Ich, nur gedacht "Ich will aber grad nicht streichen, ich mag meine unfrische Wohnung wie sie ist!"

Heute wollte ich mich etwas ausheulen bei ihr: Habe gestern erfahren, dass ich relativ sicher operiert werden muss, gerade laufen die Untersuchungen, um andere Ursachen auszuschließen.
Ist also noch recht akut. Sie schlägt mir vor, dass als "Großes und Ganzes" zu sehen, was mir mein Körper damit sagen will, warum eine Erkrankung jetzt sagt, ich solle nicht arbeiten gehen....
Hm, die Idee dahinter verstehe ich total. Erkrankung als Hinweis auffassen, etwas zu ändern.
Nur, ich sitze hier mit Schmerzen, eine ungeklärte Arbeitssituation, die ich jetzt nicht klären kann, eine "drohende" Operation und iregndwie.....hatte gehofft, das Rauchenaufhören führt zu spürbaren "Goodies" in meinem Leben (es führt sicher zu Goodies, nur eben akut nicht spürbar), aber subjektiv fühle ich mich grad eher verschiedenen Belastungen ausgesetzt.

Versteht ihr mich? Ich mag diese Freundin wirklich sehr, aber gerade fühle ich mich so gar nicht gesehen.

Habe seit 3 Wochen und einem Tag nicht geraucht. Weil ich das für mich so entschieden habe. Ich wusste, es wird anstrengend. Was ich aber so gar nicht mehr unterscheiden kann: Wo reagiere ich zickig wegen dem Raucherstopp und wo ist halt wirklich gerade viel, ob mit oder ohne Kippen?

Liebe Grüße
FrauSalome