Mission Possible
Hi Sven,
ich fang gleich mal mit dem Aber an:
Aber Du weißt ja, die bereits rauchfreien Tage nimmt Dir ja keiner mehr weg!
Klar, Du hast es ja begriffen, daß die Raucher aussterben - deswegen willst ja auch aufhören! Und falsch gedacht - ich glaub Dir das schon noch! Aber bitte betrachte den Weg nicht als unsicher. In dem Moment, wo Du sagst, "ich bin mir nicht sicher ob ich das schaffe", bringst Du Dich ja selber um den Glauben an Dich. Bleibe ganz ruhig bei Dir und sei Dir gewiß, daß es zu schaffen ist - auch für Dich.
Und bitte geh aktiv mit Deiner Schmacht um. Nimm Dir den abgeschnittenen Trinkhalm und rauche Luft (ist doch egal was die anderen sagen), lenke Dich ab, artikuliere Deine Schmacht. Laß Dich auffangen von Deiner Frau oder rauchfreien Freunden oder Kollegen. Mach eine Atemübung. Knete den Streßball. Du mußt nicht zähnezusammenbeißend in der Ecke sitzen, bis die Schmacht vergeht - das ist ohnehin eher zu anstrengend, da schwinden die Kräfte auch rascher. Werde aktiv, Du bist nicht ausgeliefert - Du bist die handelnde Person.
Meide möglichst die nächte Zeit die Anwesenheit von Zigaretten ganz generell - wo sie sind, bist Du erstmal nicht. Sei es am Verkaufsstandort oder in Rauchergesellschaft. Verordne Dir eine Bannmeile. Ich glaube, das ist oftmals das Problem - die Verfügbarkeit. Mach bitte einen Bogen um die Gelegenheiten, wo sie verfügbar sind. Und wenn Du unversehens hineingerätst, renn weg.
Du schaffst das schon noch Sven. Niemand ist ein hoffnungsloser Fall.
Herzliche Grüße sendet Dir
Lydia
Hallo Sven,
wie geht es Dir heute? Tag drei ist in Arbeit... wieder ein Tag ohne Rauch, den Dir keiner mehr nehmen kann. Hoffe Du verbringst einen ruhigen Abend. Viele Grüße,
Lydia
Hi Sven, ich wünsche Dir ein friedliches, frohes, sonniges Osterfest (wo die Sonne gerade genau ist, kann ich Dir nicht genau sagen, hier ist sie leider nicht...). Herzliche Grüße sendet Dir
Lydia
Sven? Bist Du da?
Ja. Ich bin da. Habe seit Längerem nicht mehr hier gelesen. Ganz lieb von Euch, dass Ihr an mich denkt und auch zu Ostern geschrieben habt. Danke dafür. Bin mir im Moment fremd. Hasse den Gestank meiner Finger. Hasse jede Kippe die ich rauche. Zünde mich doch wieder eine an. Gehe im Stress im Büro gerade unter. Meine Kollegen auch. Rauchen hilft nicht. Dadurch wird der Stress nicht weniger. Aber ich tue es trotzdem, als wäre es der Strohhalm, der mich oben hält. Abends sitz meine Frau auf dem Sofa und guckt Fernsehen. Ich pendele zwischen drinnen und draußen und rauche. Versuche runter zu kommen. Ja. Sport. Dafür fühl ich mich aber zu schlapp. Nehme mir immer wieder vor "morgen" nicht mehr. Dann fahre ich zur Arbeit und zünde mir eine an. Aus dem Gelegenheitsraucher ist wieder ein Vollzeitraucher geworden. War ja abzusehen. Will trotzdem raus aus dem Teufelskreis. Nächstes Ziel: Das lange WE nutzen und alles machen was mich entspannt und mir gut tut. Also: Rauchfrei. Nur leider ist die Zuversicht gerade ganz unten. Traurig ich bin.
LG Sven
Neeee neee nee nicht traurig sein Sven. Vor allem entspann Dich erstmal. Du weißt doch wie es läuft. Wenn Du dermaßen unter Strom das Rauchen aufhörst, kommt es Dir nochmal so schwer vor. Es ist jetzt mal wie es ist. Nicht Dein Wunschzustand, das verstehe ich, deswegen sind wir ja auch alle hier, aber es ist nun mal so. Bitte akzeptiere das erstmal. Und hasse Dich nicht. Du wirst ja nicht ein schlechterer Mensch dadurch.
Vielleicht solltest Du Dich erstmal sammeln und dann frisch gestärkt wieder aufsetzen, was denkst Du? Ich meine, Dein Ziel steht schon so lange und Du hast immer mal wieder rauchfreie Zeiten dazwischen. Da kommt es doch jetzt auf eine Woche oder so nicht an Sven. Komm doch erstmal wieder runter und mach Frieden mit Dir selbst. Lasse die Zuversicht wieder in Dir wachsen. Und denke doch einmal den Gebrauch von Nikotinkaugummis oder -bonbons an. Das hatten wir doch so weit ich weiß noch nicht versucht oder? Informiere Dich doch da mal in Ruhe, frag bei Arzt und Apotheker rum, besorge Dir die für Dich geeigneten Hilfsmittel, und dergestalt gerüstet steigst Du dann aus. Was hältst Du davon?
Druck ist kein probates Mittel für einen gelungenen Rauchausstieg. Auch nicht der, den Du Dir selber machst. Bitte erlöse Dich erstmal von diesem Druck. Dein Moment kommt auch noch Sven, ich geb den Glauben nicht auf.
Viele Grüße sendet Dir
Lydia
