Mein Klick, dein Klick ...

Verfasst am: 25.11.2013, 18:01
CaptainMu
CaptainMu
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Da Stoffel es bereits auf den Punkt gebracht hat, will ich keine weiteren Worte darüber verlieren. Habe den Text hier deshalb geändert und pflichte Stoffel bei:

Bitte weiter in der Diskussion!

Verfasst am: 25.11.2013, 18:04
Stoffel
Stoffel
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Hallo Captain,

vielen Dank für dein Feedback. Es ist schon hilfreich das auch mal aus einer neutralen Perspektive analysiert zu bekommen. Ein paar Sachen kann ich aber doch nicht so ganz stehen lassen ;-)

[quote="CaptainMu"]
Du gibst in deinem Erfahrungsbericht selbst zu, dass es bei dir auch Jahre gedauert hat, bis der entscheidende Zeitpunkt des Rauchstopps eingetreten ist. Die ganze Zeit vorher warst du bewusst oder unbewusst auch längst nicht mehr glücklich mit dem Rauchen und hättest gerne aufgehört.
[/quote]
So ganz ist das nicht richtig. Natürlich wusste ich schon immer dass Rauchen nicht gut für mich ist, aber ich habe mich nie so wirklich mit dem Thema Aufhören befasst. Es war halt immer so ein Gedanke nicht höher zu bewerten als „Nächste Woche putz ich mal wieder mein Auto“.
Für mich war immer selbstverständlich dass ich irgendwann mal aufhöre zu rauchen, aber ich habe mir halt nie Gedanken darüber gemacht wie ich dass dann anstellen würde.

[quote="CaptainMu"]
So: Nun hast du am Ende aufgehört und bist total überzeugt davon. Du hast Allen Carr und Joel Spitzer gelesen, und deine Formulierungen zeigen mir, dass einige der Erkenntnisse sich tief in dir verankert haben und dir im Nachhinein als selbstverständlich vorkommen. Vielleicht so selbstverständlich, dass du ein wenig vergessen hast, dass du selbst offenbar jahrelang mit dir zum Thema Rauchausstieg gehadert hast. Vielleicht schwingt ja auch ein wenig deiner Wut über dich selbst mit, dass du deine eigene Schwäche ("Kuschelbär-Einstellung" s. unten) so lange verleumdet hast und ihr unterlegen warst.

Und nun tendierst du dazu, anderen Noch-Rauchern Vorwürfe zu machen, und sei es auch nur innerlich. Und es fällt dir eventuell schwer zu verstehen, wieso jemand nicht jetzt sofort endgültig mit dem Rauchen aufhört, so wie du es ja jetzt gemacht hast.
[/quote]

Es ist schon richtig dass ich mittlerweile sehr überzeugt davon bin nie wieder zu rauchen. Es ist aber ehrlich gesagt so, dass ich mich nicht in allen Passagen von Joel und Allen wiederfinde. Teilweise finde ich die Argumente auch einfach als zu überspitzt (Gott was ein Wortspiel :roll dargestellt und daher auch manchmal an der Grenze des Plausiblen, aber vielleicht braucht man auch das um überzeugt zu werden.
Natürlich habe ich mich auch eine zeitlang über mich und sicherlich auch andere Raucher geärgert. Diese Phase war aber relativ kurz. Ich glaube auch nicht dass ich in Zukunft einen Kreuzzug gegen das Rauchen anzetteln werde, weil ich weiß dass es schwierig ist jemanden überzeugen zu wollen der sich noch nicht ernsthaft mit dem Thema Aufhören auseinandergesetzt hat. Auch glaube ich nicht dass ich irgendjemanden innerlich verurteile und ich hoffe nicht dass in meinen Beiträgen der Eindruck entsteht. Wenn doch sollte ich sie vielleicht mal überarbeiten.
Dass ich damals im Thread von Astrid z.B. ebenfalls auf den Kommentar von Lotse Andreas eingestiegen bin, lag eher daran dass ich nicht der Meinung bin dass es der richtige Ansatz ist, die Schuld auf eine Sucht zu schieben und einen selbst als „machtlos“ hinzustellen. Wenn das so wäre dann hätten ja die ganzen ExRaucher einfach nur Glück gehabt oder waren nie richtig süchtig. Beides Thesen mit denen ich mich nicht richtig anfreunden kann. Ich glaube auch nicht dass es Andreas Intention war es so wirken zu lassen, aber so stehen lassen konnte ich es halt auch nicht. Ich denke dass man es sehr wohl selbst in der Hand hat. Es ist aber in der Tat so, dass ich einen Versuch der nur wenige Stunden gedauert hat, nicht als ernsthaften Versuch anerkennen kann. Dass hat dann meiner Meinung nach auch nichts mit fehlender Willenskraft zu tun, aber das soll nun nicht das Thema sein. Meine Meinung dazu steht ja bereits in einem anderen (geschlossenen) Thread.

Nun gehe ich nicht davon aus, dass es irgendeine Methode gibt die bei jedem Menschen funktioniert. Bedeutet aber auch, dass es falsch sein kann einem Menschen nach einem Rückfall ausschließlich Verständnis für sein „Versagen“ (ich hoffe die Leute verstehen warum ich manchmal Worte in Anführungsstriche setze) zuzusprechen. Denjenigen zum Weitermachen zu bewegen und ihm Mit für die Zukunft zuzusprechen, ist natürlich vollkommen in Ordnung. Aber den Rückfall mit einem „ist halt passiert, da kannst du nichts dazu“ abzustempeln, impliziert eine Hilf- und Hachtlosigkeit gegenüber dem Rauchen die so nicht gegeben ist. Da es genug Leute gibt die hier „Bepüscheln“ (manche betonen es jetzt sogar vorher, damit die Hardliner die Chance haben den Absatz zu überspringen ;-) ) versuche ich der Sache eher sachlich zu begegnen. Heißt aber nicht dass ich die Situation nicht verstehe, ich begegne ihr nur anders.

Liebe Grüße

Stoffel

Verfasst am: 25.11.2013, 18:30
CaptainMu
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Eines muss ich zur Klarheit noch einmal vorwegschicken:

Ich möchte dich, Stoffel, ausdrücklich nicht in die Ecke eines "Hardliners" drängen, wenn du dich da selbst nicht siehst. Ich hatte deinen vorigen Beitrag sozusagen nur als "Aufhänger" oder Denkanstoß genommen, da du von "deinem Ruf als Hardliner" geschrieben hattest und einige deiner Darstellungen in der Geschichte meine logische Kreativität stimulierten.

Ich beziehe meine Argumentation auf dich persönlich, da ich davon ausgehe, dass du mir dieses "Stilmittel" verzeihst und richtig einordnen kannst. Denn eigentlich möchte ich alle ansprechen, die tatsächlich von sich selbst denken, dass sie eher ein "Hardliner" sind. Die soll es ja laut "Zeugenaussagen" erfahrener Forum-Nutzer durchaus geben.

Klingt jetzt hoffentlich nicht zu kompliziert - und vor allem auch nicht böse!

Wenn es dich stört, dass ich deine Aussagen als "typisches Beispiel für Hardliner-Aussagen" nehme, schreib mir das bitte einfach offen und direkt, und ich höre damit auf.

[quote="Stoffel"]
So ganz ist das nicht richtig. Natürlich wusste ich schon immer dass Rauchen nicht gut für mich ist, aber ich habe mich nie so wirklich mit dem Thema Aufhören befasst. Es war halt immer so ein Gedanke nicht höher zu bewerten als „Nächste Woche putz ich mal wieder mein Auto“.
Für mich war immer selbstverständlich dass ich irgendwann mal aufhöre zu rauchen, aber ich habe mir halt nie Gedanken darüber gemacht wie ich dass dann anstellen würde.
[/quote]

Mit diesem Argument habe ich eigentlich bereits gerechnet. Wollte aber meinen Beitrag vorhin nicht überladen. Meiner Meinung nach ist dieses Argument fadenscheinig. Ich formuliere es noch einmal pointiert und ironisch neu:

Ich wusste schon immer, dass das Rauchen nicht gut für mich ist. Aber da ja Raucher ein Meister der Selbsttäuschung sind, wollte ich vor meinem letztendlichen Rauchstopp natürlich nie damit aufhören. Hätte ich es vorher gewollt, hätte ich das natürlich jederzeit geschafft. Ich wollte halt nur nicht. Und als ich es dann zufällig einmal wollte, habe ich es natürlich auch geschafft.

Jemand, der es ständig versucht und nicht schafft, kann es auch nicht wirklich gewollt haben. Wobei ich "wirklich wollen" natürlich über den Erfolg definiere. Wer es geschafft hat, wollte es wirklich, wer es nicht schafft, wollte es auch nicht wirklich. Ist doch ganz einfach. Schon schade, dass es einige hier offenbar nicht wirklich wollen, sonst hätten sie es ja geschafft.
;) ;)

Ich nehme ausdrücklich nicht Bezug auf Personen aus dem geschlossenen Thread und bitte uns alle auch darum, dass wir alle das nicht tun, um diesen Thread sachlich zu halten. (Darf ich das? Bin ja Thread-Starter... ;) )

Dass wir selbst für unser Leben verantwortlich sind, da hingegen wird dir sicherlich letztendlich keiner hier widersprechen.

LG
Chris

Verfasst am: 25.11.2013, 19:48
Stoffel
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[quote="CaptainMu"]

Ich beziehe meine Argumentation auf dich persönlich, da ich davon ausgehe, dass du mir dieses "Stilmittel" verzeihst und richtig einordnen kannst. Denn eigentlich möchte ich alle ansprechen, die tatsächlich von sich selbst denken, dass sie eher ein "Hardliner" sind. Die soll es ja laut "Zeugenaussagen" erfahrener Forum-Nutzer durchaus geben.

Klingt jetzt hoffentlich nicht zu kompliziert - und vor allem auch nicht böse!

Wenn es dich stört, dass ich deine Aussagen als "typisches Beispiel für Hardliner-Aussagen" nehme, schreib mir das bitte einfach offen und direkt, und ich höre damit auf.
[/quote]
Geht schon in Ordnung. Wenn es der Diskussion dient ;-)

[quote="CaptainMu"]
Mit diesem Argument habe ich eigentlich bereits gerechnet. Wollte aber meinen Beitrag vorhin nicht überladen. Meiner Meinung nach ist dieses Argument fadenscheinig. Ich formuliere es noch einmal pointiert und ironisch neu:

Ich wusste schon immer, dass das Rauchen nicht gut für mich ist. Aber da ja Raucher ein Meister der Selbsttäuschung sind, wollte ich vor meinem letztendlichen Rauchstopp natürlich nie damitaufhören. Hätte ich es vorher gewollt, hätte ich das natürlich jederzeit geschafft. Ich wollte halt nur nicht. Und als ich es dann zufällig einmal wollte, habe ich es natürlich auch geschafft.

Jemand, der es ständig versucht und nicht schafft, kann es auch nicht wirklich gewollt haben. Wobei ich "wirklich wollen" natürlich über den Erfolg definiere. Wer es geschafft hat, wollte es wirklich, wer es nicht schafft, wollte es auch nicht wirklich. Ist doch ganz einfach. Schon schade, dass es einige hier offenbar nicht wirklich wollen, sonst hätten sie es ja geschafft.
;) ;)
[/quote]
Du hast recht das ist die typische Argumentation. Ich hätte gleich dazu schreiben sollen dass ich zwar nicht in jüngster Vergangenheit, aber ich hatte ernst gemeinte Versuche und ich hatte Rückfälle hab sie aber nie als solche identifiziert. Heute weiß ich was mich damals geritten hat. Damals dachte ich ich könnte es kontrollieren und jederzeit wieder aufhören was natürlich Blödsinn war.

Verfasst am: 26.11.2013, 07:21
Stornoway
Stornoway
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guten morgen,

finde ich toll, wie sachlich und ruhig hier von euch beiden diskutiert wird! so macht das das richtig spaß zu lesen

lieber stoffel, ich fand deinen bericht auch sehr spannend und sehe da mehrere klick-momente in deiner geschichte.

man sieht auch deutlich, dass klicks sich häufig erst im nachhinein formieren bzw. deuten lassen.

auch bei mir war es so, dass kein KLICK von vornherein da war, sondern eher ein kliiiiiick, wie du gebschrieben hast ^^

und auch ich hatte zwar immer den gedanken "irgendwann aufzuhören", aber ich habe mir die realisierung schrittweise erarbeitet (mit ähnlichen mitteln wie du) und es hat sich quasi dann irgendwann ergeben bzw. entwickelt, nicht mehr rauchen zu wollen. der wunsch bzw. die trauer waren trotzdem oft genug da und erst die akzeptanz dessen hat mir ermöglicht rauchfrei zu bleiben!

kann mich an vielen stellen in deinem bericht wiederfinden.

was die hardliner-kuschelbären-diskussion angeht.... ich fände es schön, wenn wir hier im forum aus dieser polarisierung irgendwie wieder rauskommen ;)
denn meiner bescheidenen meinung nach trifft das so überspitzt auf die wenigstens zu... die meisten von uns sind doch eher hardbären oder kuschelliner

liebe grüße,
janina

:

Verfasst am: 26.11.2013, 11:57
Stoffel
Stoffel
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[quote="caraF"]
Meinen ganz persönlichen letzten Klick sehe ich im Ausbruch meines Asthmas, das schon immer vorhanden gewesen sein soll, aber sich erst jetzt gezeigt hat und das mit voller Breitseite (Status asthmaticus; Krankenhaus usw.).
[/quote]
Tut mir leid für dich dass du einen der "Klicks" abbekommen hast, den sich kein Aufhörwilliger wünscht. Sieh es als Warnschuss und Hilfeschrei deines Körpers an. Wie du den Rauchausstieg schaffst ist doch auch erstmal egal. Wenn dir Medis dabei helfen ist das ok und nichts wofür man sich schämen muss. Ich würde aber an deiner Stelle daran arbeiten dich mental von der Zigarette zu trennen. Führe dir alles Schlechte was dir die Zigarette angetan hat vor Augen, genieße alles Vorzüge die das Nichtrauchen mit sich bringt! Sag dir regelmäßig wie toll es ist dass du nicht mehr rauchst und beneide nicht andere Raucher um ihre Zigaretten. Bemitleide sie wenn sie bei der Kälte draußen stehen und rauchen. Überzeuge dich dass du die Zigaretten zum Leben nicht mehr brauchst!

Ich finde es aber auch ein schönes Beispiel dafür dass zwar der ich nenne es mal "körperliche Klick" bereits da war, man aber im Zweifel trotzdem noch den psychischen Klick schaffen muss. Daran kann man arbeiten und das ist dann das was ich mit dem KLIIIIIIICCCKKKKK meine.

[quote="caraF"]
Danke fürs Zulesen, bitte zerpflückt mich nicht allzu sehr....
[/quote]
Wir zerpflücken nicht, wir walzen nieder
Spaß beiseite. Wir haben unterschiedliche Herangehensweisen an andere Süchtige, aber ich behaupte mal dass keiner das Ziel hat den anderen zu zerpflücken. Auch möchte ich nicht werten welche Herangehensweise besser oder schlechter ist als die andere. Keine davon sollte aber darauf ausgelegt seinen Gegenüber zu verletzen und sollte sich doch mal jemand im Ton vergreifen, sei dir der Unterstützung der vielen anderen, vernünftigen Forumsmitglieder gewiss.
Es ist richtig dass manche Einträge mit unbequemen Wahrheiten gespickt sind, welche die betroffene Person im ersten Moment vielleicht verletzend findet und eigentlich nicht hören will. Die unbequemen Wahrheiten des Rauchens hast du ja leider am eigenen Leib zu spüren bekommen. Das heißt dich muss mal schonmal nicht mehr davon überzeugen dass das Rauchen die Gesundheit schädigt. Klingt albern aber frag mal die meisten Raucher ob sie glauben irgendwann massiv gesundheitlich eingeschränkt zu sein. Für dich funktioniert die Ausrede "Die anderen werden krank" nicht mehr und ich glaube das ist ein wichtiger Schritt in ein rauchfreies Leben. Keiner will krank werden nur die meisten Raucher können sich da noch was vor machen, weil sie die negativen gesundheitlichen Folgen noch nicht zu spüren bekommen haben. Du hast sie zu spüren bekommen, nutz die Erfahrung um nie wieder eine Zigarette anzufassen. (Höchstens um sie zu zerknüllen ;-) )

Gruß Stoffel

Verfasst am: 26.11.2013, 11:57
CaptainMu
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[quote="Stornoway"]
was die hardliner-kuschelbären-diskussion angeht.... ich fände es schön, wenn wir hier im forum aus dieser polarisierung irgendwie wieder rauskommen ;)
denn meiner bescheidenen meinung nach trifft das so überspitzt auf die wenigstens zu... die meisten von uns sind doch eher hardbären oder kuschelliner
[/quote]

Hallo Janina,

ich gebe dir ja vollkommen recht. Genau aus dieser Sichtweise und Motivation heraus habe ich ja diese Polarisierung noch einmal aufgebaut, um ihre Allgemeingültigkeit sachlich zu widerlegen oder zu entkräften. Aber keine Angst, ich will es auch nicht übertreiben. Wenn für uns gefühlt das Thema damit beendet ist, so ist es das. ;)

[quote="caraF"]
Vielleicht ist es nur eine (nicht zu unterschätzende, weil Psychopharmaka-) Krücke (ich bin bereits am ausschleichen der Medis), doch MIR hat sie sehr geholfen, die 'Entgiftung' zu überstehen. Den 'lebenslangen' Rest schaffe ich mit meiner Motivation, denn mehr Klicks als : akute Luftnot, Todesangst, Blaulicht, Sauerstoffmaske und Spritzen brauch ich wirklich nicht.

Danke fürs Zulesen, bitte zerpflückt mich nicht allzu sehr....
[/quote]

Hallo Cara,

ich finde es toll, dass du deinen ganz persönlichen Weg aus der Sucht gefunden hast. Das ist doch die absolute Hauptsache. Und wenn du jetzt schon dabei bist, die Medikamente auszuschleichen, bist du doch auf dem richtigen Weg.

Genau für Menschen wie dich habe ich die Kontroverse "Hardliner-Kuschelbär" noch einmal aufgegriffen. Natürlich kann man den Entzug mittels Psychopharmaka normalerweise nicht empfehlen. Aber du hast deinen Fall ja dargelegt, und bei dir war doch klar, dass du auch einmal ungewöhnliche Wege versuchen musstest. Am Ende zählt der Erfolg, und nach dem Weg ins Nichtraucherleben wird dich später keiner mehr fragen.

Deswegen gratuliere ich die für deine Hartnäckigkeit, deinen Mut zu diesem ungewöhnlichen Schritt... und natürlich zu deinen 13 rauchfreien Tagen.

LG
Chris

Verfasst am: 26.11.2013, 17:05
Stornoway
Stornoway
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huhu,

chris, finde ich gar kein problem und sogar sehr gut, dass du das thema hier nochmal aufgreifst! das kannst du gerne weiter machen und ich persönlich finde den ton, in dem du das machst sehr wohltuend

ich sehe bei dir auch keine polarisierung, die kam hier aus anderen ecken!

dass cara angst hat, ihr beitrag könnte "zerpflückt" werden, ist für mich so ein anzeichen, dass hier im forum ein umgangston eingerissen ist, wo man angst hat, sich zu äußern und das kann es für mich nicht sein. vielleicht irre ich mich auch, aber ich glaube genau sowas kommt dabei raus...

was ich grade ganz spannend finde ist, dass es anscheinend verschiedene arten von klicks geben kann: den "schreckmoment" zum beispiel durch eine schlimme bereits eingetretene oder drohende gesundheitliche folge und die angst davor, aber auch den, ich nenne es mal "erkenntnismoment" rauchen bringt mir eigentlich nichts und dann noch den "befreiungsschlag": ich brauche das nicht, ich kann auch ohne sehr gut leben.

da gibts bestimmt noch mehr, aber ich stimme stoffel zu, dass man sich den zweiten und dritten moment sehr gut mit der zeit erarbeiten kann, es ist also nicht schlimm, wenn er nicht von anfang an da ist. wenn doch, macht es natürlich manches einfacher und das subjektive leiden ist mit sicherheit weniger groß, wenn man z.b. schon verinnerlicht hat: "es bringt mir eigentlich nichts" oder "ich brauche das nicht, um glücklich zu sein".

ich hab das bei mir selbst beobachten können und auch hier im forum, wenn man noch sehr stark leidet oder rückfällig wird ist immer noch irgendwo tief in einem drin die überzeugung: "ich brauche das rauchen, um... dies oder jenes zu erreichen/fühlen/etc." oder "ich kann ohne zigarette nicht glücklich sein".

viele warten aber auch darauf, dass so ein klick kommt und das finde ich fatal, weil er bei den meisten glaube ich erst mit der zeit kommt, nach dem aufhören. viele, mit denen ich mich unterhalten habe, die noch rauchen sagen, dass sie aufhören, wenn sie sich dazu bereit fühlen, wenn der richtige moment da ist. in den meisten fällen wird sich dieses gefühl meines erachtens nie einstellen, solange man noch raucht, die sucht lässt das einfach nicht zu. ich jedenfalls habe mich alles andere als bereit dazu gefühlt, als ich angefangen habe aufzuhören ;)

man kann es hier im forum nachlesen, dass ich wochen und monatelang gezweifelt habe, ob es denn die richtige entscheidung war aufzuhören! heute kann ich darüber nur den kopf schütteln und bin froh, dass mich hier alle mitgezogen haben!

mein senf dazu

ich hätte den kaffee eben vielleicht weglassen sollen ^^

Verfasst am: 26.11.2013, 18:27
Julia2
Julia2
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Hey Storno,

Ich brauchte den Klick, bevor ich aufgehört habe mit dem Rauchen. Ansonsten glaube ich hätte ich nicht den Anfang gemacht und hätte nie die eine Ziggi weggelassen.

[quote="Stornoway"]
viele warten aber auch darauf, dass so ein klick kommt und das finde ich fatal, weil er bei den meisten glaube ich erst mit der zeit kommt, nach dem aufhören. viele, mit denen ich mich unterhalten habe, die noch rauchen sagen, dass sie aufhören, wenn sie sich dazu bereit fühlen, wenn der richtige moment da ist. in den meisten fällen wird sich dieses gefühl meines erachtens nie einstellen, solange man noch raucht, die sucht lässt das einfach nicht zu. ich jedenfalls habe mich alles andere als bereit dazu gefühlt, als ich angefangen habe aufzuhören ;)
[/quote]

Mein Klick:

Tzja, ich hatte es schon vermutet und wollte es nicht wahrhaben.

Bis ein Arzt mir sagt, ich müsste aufhören, mind. für eine Zeit lang. Da habe ich noch gedacht, wie soll das denn gehen, das schaffst du eh nicht. Da kreiste der Gedanke: „Aufhören mal sehen“

Eine Woche später, war ich wieder bei einer anderen Untersuchung und der Arzt fragt: „ob ich denn rauche“ ja und voller Übermut, verkündete ich „ja ich rauche und höre nächste Woche auf, ich weiß zwar noch nicht wie - aber ich höre auf“ Schei… dachte ich nur. Was hast du gesagt. Aber dadurch, dass ich es laut ausgesprochen hatte veränderte sich etwas in mir.

Jetzt begann die Zeit der Kognitiven Auseinandersetzung mit dem Thema – was benötige ich für den Rauchstop, wie war es damals vor 9 Jahren, wie halte ich die Schmachter aus, wie ändere ich Rituale, wie gehe ich es an ohne zuzunehmen, Was sage ich im Freundes und Bekanntenkreis,?

Es hatte immer noch nicht Klick gemacht. Ich hatte noch starke bedenken. Aber ich bereitete mich vor.

Ich schaute im Internet nach Hilfsmöglichkeiten: Hypnose, Akupunktur, Raucherseminare etc. aber nichts was mich auf Anhieb ansprach. Also wähle ich die Möglichkeit mit Pflaster auszusteigen und wenn dies nicht funktionieren sollte, wollte ich es mit Akupunktur weiter unterstützen. Ich war immer noch skeptisch.

Aber der Gedanke zum Aufhören, nahm erste klare Gestaltung an und ich freundete mich langsam damit an.

In der nächsten Woche nach dem Wochenende wollte ich aufhören, aber den Tag habe ich nicht festgelegt. (keinen Druck aufbauen- Freie Entscheidung – aufs inneren hören – einen Rahmen festlegen). Freunden erzählte ich, „ich höre vorübergehend auf – mal sehen für wie lange?“ (Also ich habe es mir offen gelassen und mir somit die Entscheidung frei ob ich wieder rauchen wollte oder nicht.) Ich habe auch in jeder Tasche die ich benutzte ein Päckchen Ziggis rein gesteckt, ich wollte nicht in die Versuchung kommen rauchen zu wollen und dann nach Ziggis suchen zu müssen. Es war meine Entscheidung NEIN zu sagen, aber die Möglichkeit bestand immer.

Meine Vorbereitungen (Pflaster und zuckerfreie Bonbons besorgen) waren schon Freitagmittag abgeschlossen und ich fühlte mich auf der sicheren Seite. Durch diese Kognitive und Aktive Vorbereitung - Auseinandersetzung mit dem Thema zu meiner Person - machte es KLICK und ich beschloss, dass ich noch bis zu Abend rauchte und ab Morgen nicht mehr. Ich hatte somit den Gedanken verinnerlicht und im Unterbewusstsein angedockt, (noch lange nicht verankert) und ich hörte somit zwei Tage vor der neuen Woche auf. Und nun bin ich hier.

Ganz ohne Druck und Zwang, frei Entscheidung bei jeder Versuchung. Klaren Kopf bewahren und auf die innere Stimme gehört. Natürlich gab es auch innere Auseinandersetzungen und auch ich musste kämpfen.

LG Julia

Verfasst am: 26.11.2013, 18:46
acryl
acryl
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Tach zusammen,

ich als Kuschelhardliner muss sagen, dass die Komponente "Verantwortung für das eigene Pfeifen im Walde"
und "Vorbildfunktion in der Vorreiterrolle bedingt Konsequenz" hier im Forum ebenso entscheidende Faktoren in meinem persönlichen Rauchausstieg waren.
So gesehen wäre es für mich bei aller internalisierten Entscheidung und dem final cut sehr schwer gewesen, so einfach auszusteigen.

Wenn Ihr wisst, was ich meine.

Stornoway ... "[color=purple]dass cara angst hat, ihr beitrag könnte "zerpflückt" werden, ist für mich so ein anzeichen, dass hier im forum ein umgangston eingerissen ist, wo man angst hat, sich zu äußern und das kann es für mich nicht sein. vielleicht irre ich mich auch, aber ich glaube genau sowas kommt dabei raus...[/color] "

Ich sehe das genau so. Und das sollte jetzt der Vergangenheit angehören !

Umso erholsamer empfinde ich diesen thread, der für mich bis jetzt als ein Paradebeispiel für einen sachlichen und informativen Umgang miteinander steht. So soll das sein ! Bitte weiter so !

Schönen Abend
Thomas