Ich will, ich muss!!

Verfasst am: 22.09.2016, 07:24
mausi12343
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heute vor einem Monat haben wir aufgehört, mein Mann und ich :-)

gute Tage und schlechte Tage und katastrophale Tage haben wir überstanden.

Manchmal war es einfach, manchmal war ich schier verzweifelt.

Aber immer stur

gestern hatte ich einen echten Härtetest. Ich saß mit meiner Klientin 2 Stunden in einem Cafe in einem vollkommen zugequalmten Raucherraum.

Zuerst war es echt eklig, der Gestank. Nach einer Weile hatte ich dann natürlich starkes Verlangen nach
einer Zigarette.

Ich hab dann 2 x den Qualm meiner Klientin in meine Richtung gewedelt mit der Hand und tief inhaliert.

Das war kein Rückfall gelle? Kam ja auch quasi nix an

Die Strafe war, dass ich wieder den ganzen Tag Schmachter hatte.

Aber ich muss mich auch daran gewöhnen. 2 x in der Woche mach ich bei meiner Klientin Hausbesuch
und sitze in ihrer verqualmten Küche.

Ich kann ihr ja auch schlecht das Rauchen in ihrer eigenen Wohnung verbieten.

Und Nein, ich kann sie auch nicht um Rücksicht bitten, jedenfalls nicht regelmäßig.
Sie ist psychisch krank und ich arbeite sozialpädagogisch mit ihr.

Also ist der Weg, mich daran zu gewöhnen, dass ich da im Rauch sitze 2 x die Woche.

Allerdings mach ich das ja auch schon seit 3 Wochen und eigentlich ist es nicht so schlimm, wie ich dachte.

Ihr Lieben, ich wünsche euch einen schönen Tag

Eure Mausi

Verfasst am: 22.09.2016, 14:56
rauchfrei-lotsin-andrea
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Hallo Mausi,

das habt ihr beide, du und dein Mann, prima hinbekommen, 31 Tage, einen vollen langen Monat lang rauchfrei gelebt.

Meinen Glückwunsch! Was gönnt Ihr euch zu eurer Leistung? Ein gemeinsames Essen gehen? Kinobesuch? Was für die Wohnung?

Dein in der vollgequalmten Küche deiner Klientin sitzen müssen ist ja voll die Härte. Oh Gott, kein Wunder, dass du da Schmacht bekommst! Ich war lange Zeit ziemlich empfindlich beim Einatmen von Rauch und bin auch ein paar Mal ganz am Anfang abgehauen von meiner Freudin, wenn sie sich eine angezündet hat.

Kennst du den Lavendelsäckchentrick? Einfach ein Mini-Kissen voller Lavendel vor die Nase halten, damit sich dein Hirn daran erinnert, dass es auch andere tolle Gerüche gibt außer dem Giftstengelgeruch. Ich persönlich finde es übrigens klasse, dass du diese Klientin rauchen lässt. Es gab früher auch Situationen und mich im Ausnahmezustand, da durfte ich trotz Rauchverbot rauchen. Kannst du wenigstens ums Lüften, ums offene Fenster bitten?

Nur für Heute einen guten restlichen rauchfreien Tag
Andrea

Verfasst am: 25.09.2016, 17:27
Bonadea
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Hallo Mausi,

Glückwunsch zu 43 Tagen, sorry 34! t:

Egal, blöder Zähler, klasse dass du / ihr stark und stur geblieben bist/seid . Ich wünschte, ich hätte mir die 2,5 Kippen verkniffen. Aber egal.

Merkst du schon, dass du mehr Luft hast. Also ich schon, letzt beim Rennen nach der Straßenbahn oder beim Sprint, als ich in den 3. Stock gerufen wurde. Gutes Gefühl.

Weiter so Lieblingsschwester, LG Marion

Verfasst am: 27.09.2016, 08:25
mausi12343
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Guten morgen Ihr Lieben alle,

Tag 36.

einerseits freu ich mich, andererseits hat mich meine alljährliche Depression dieses Jahr deutlich früher im griff.

Heute Nacht im Traum hab ich wieder 2 Zigaretten geraucht.

Im Moment bin ich es echt leid dauernd nur stur sein zu müssen

Ich wünsch mir, dass ich endlich ganz frei bin mal für ein paar Tage.

wie ein Schmetterling halt.

Scheiss Entzug!!!

Eure

Mausi

Verfasst am: 28.09.2016, 08:53
mausi12343
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Guten morgen,
ich bin ganz überwältigt von soviel Zuspruch :-)

Also, ich hab nicht geraucht!!!!!

Diese elenden Depressionen kommen jeden Winter bei mir, dieses Jahr nur früher und ich vermute mal, dass
es mit dem Rauchstopp zu tun hat.

sonst immer so ab Ende Oktober bis Ende Januar.

Was ich dagegen tue? Ich nehm ein Antidepressivum. Das wirkt sehr gut, dauert nur ca. 2 Wochen, bis eine Wirkung überhaupt eintritt.
Und bevor die Wirkung eintritt, verschlimmert sich die Depression einige Tage. Und genau da bin ich zur Zeit. :-(

Da fällt es mir auch echt schwer, nicht zur Zigarette zu greifen, obwohl ja echt schon eine ganze Weile vergangen ist.

Also bitte um Verständnis, wenn ich hier noch einige Tage auf hohem Niveau rumjammere.
Und vielen vielen Dank, dass ihr mich hier so toll unterstützt, das bedeutet mir echt viel.

LG

Eure Mausi

Verfasst am: 28.09.2016, 13:05
Lionne
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Hey.
Die Wintermonate sind auch für mich nicht besonders leicht. Zwar ist es nicht so stark, dass ich Anti-Depressiva einnehmen muss, aber eine depressive Verstimmung ist es schon, die mir Geist und Laune trübt.

Und ich kann absolut nachvollziehen, dass gerade jetzt der Gedanke aufkommt, dass die Zigaretten dabei helfen würden... Mir hilft es immer ziemlich bald nach dem Aufstehen draußen Sport zu treiben (Rad fahren, Spazieren) und zwar mindestens 30 Minuten, egal bei welchem Wetter. (Ich weiß, das muss man einrichten können, wer um halb 5 zur Arbeit muss hat da evtl. keine Zeit zu, aber dann hilft vielleicht eine andere Uhrzeit...)
Das hat bei mir folgende Effekte:
1. Ich bekämpfe damit den schlimmsten Schmacht: den nach der Morgenzigarette. Wenn ich wieder zuhause ankomme gibts zur Belohnung Frühstück und die Kalorienmenge, die sonst durchs Rauchen verbraucht wurde ist auch schon futsch: Bei ansonsten gleicher Ernährung also kein Grund zur Sorge, was die Waage angeht! Und daher wird das Frühstück richtig genossen und darf auch was "reinhauen". Ich liebe es zum Beispiel Kuchen zu frühstücken
2. Bewegung, frische Luft und je nach Wetterlage Sonnenschein vertreiben den morgendlichen "Blues" bei mir immer ziemlich sicher. Wenn man nassgeregnet wurde erfüllt das spätestens die heiße Dusche.

Die Idee mit dem Solarium werde ich glaube ich auch mal nutzen. Denn ehrlich gesagt: an richtig dunklen, nassen und kalten Tagen klappt mein ambitionierter Start in den Tag auch nicht mal eben so...

Vielleicht versuchst du das mal, allein, dass man sich ein richtig gutes Frühstück gönnt (mal mit etwas schlechtem Gewissen, wenn man es vorher nicht rausgeschafft hat, mal ohne schlechtes Gewissen, weil man den Kuchen oder was auch immer schon "weggeradelt" hat...) hat bei mir schon positive Effekte. Meine depressiven Verstimmungen haben auch oft eine enge Verknüpfung dazu, dass ich mir schlecht selbst was gönnen kann, da ich oft der Überzeugung bin ich hätte es nicht verdient, Leistungdruck ahoi.... vielleicht kommt daher auch die Neigung zum Rauchen. Eigentlich muss man sich immer auch mal was Gutes tun und wenn man psychisch nicht in der Lage dazu ist kommt so eine Suchterkrankung vielleicht in irgendeiner Form "passend"... der chemische Cocktail einer Belohnung wird im Körper abgefahren ohne dass man sich Gedanken darüber gemacht hat ob und wie man sich selbst eine Belohnung gönnen könnte.

Naja...lange Rede, kurzer Sinn: du bist nicht allein in diesem grauen Winterstimmungsloch! Vielleicht hilft dir mein Frühstücks- und Sporttipp. Wenn (und das ist meist das Schwierige aber nicht unmögliche an der Sache...:wink man sich dazu aufraffen kann, dann ist die erste Hälfte des Tages dadurch schon mal gar nicht so schlecht gewesen. Und darauf kann man dann aufbauen. Und ansonsten: heul dich ruhig aus! Allein dadurch, dass man weiß, man ist nicht allein mit dem Scheiß, kann man sich schon besser fühlen

Liebe Grüße,

Lionne

Verfasst am: 28.09.2016, 13:05
mausi12343
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naja, Bewegung geht bei mir ja nicht. Vitamin D und K2 nehme ich hochdosiert.

Aber alles gut, ich kenn das ja. Spätestens nächste Woche wirkt mein Antidepressivum. Damit komm ich dann sehr gut über den Winter

Verfasst am: 28.09.2016, 13:10
Lionne
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Da fällt mir noch ein kleiner Nachtrag ein: zu dem was Sharmila schrieb. Bei mir war es in meinen rauchfreien 8 Monaten im Winter echt besser, was die depressive Verstimmung anging. Ich hatte damals im September aufgehört und im Oktober auch ein Stimmungsloch, das dann aber verflog. Den restlichen Winter über ging es mir ziemlich gut. Allerdings habe ich auch sehr viel Sport getrieben. Wahrscheinlich war es eine Mischung aus beidem, die half...

Verfasst am: 28.09.2016, 13:15
Lionne
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Hallo mausi,

ich habe nun mal ganz zurückgeblättert und von Anfang an gelesen. Tut mir leid, der Ratschlag zu 30 Minuten Fahrrad fahren und co. war für dich absolut fehl am Platz. Aber vielleicht kannst du in einem Rahmen, den deine Erkrankung zulässt morgens etwas ähnliches tun? Und sei es nur einmal die Straße hoch und runter gehen oder ein paar Minuten draußen sitzen und dem Sonnenaufgang zusehen... Oder du fragst deinen Arzt, zu welcher Art von Bewegung er/sie raten kann...

und ansonsten, wie du es ja schon geschrieben hast: durchhalten

Verfasst am: 28.09.2016, 13:41
mausi12343
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alles gut, kein Problem :-)

Ich kann max 20 Meter laufen und sitze die meiste Zeit im Rollstuhl. Kann auch nicht auf die Sonnenbank, da ich ohne Beatmungsmaschine gar nicht liegen kann.

Also Sport und Bewegung fällt komplett aus.