Ich werde rauchfrei - August 23
Was war das eigentlich für ein Gefühl?
Ich kann das kaum noch beschreiben, und auch nicht wirklich fühlen.
Das Verlangen erscheint mir wie eine Sehnsucht. Das ist auch so was Undeutliches, Verschwommenes.
Etwas, das besser als Sehnsucht im Kopf bleibt und nicht in Erfüllung geht.
Wäre es erfüllt, bliebe ein Geschmack zurück. Ein Geschmack Belanglosigkeit.
Bleibt es im Kopf, treibt es Blüten und windet sich sonstwohin.
Raucht man tatsächlich, ist einem nachher übel und es stinkt.
Guten Morgen an alle,
ich hab mich in den letzten Tagen vermehrt mit diesem Gefühl und der Sucht beschäftigt und denke, es ist der Dopaminkick, den wir vermissen. Rauchen sorgt nunmal dafür, dass Dopamin nach 7 Sekunden im Gehirn freigesetzt wird. Schneller als herkömmliche gesunde Methoden (ein Spaziergang braucht z. B. circa 20 Minuten). Und unser Gehirn will gute Gefühle haben. Deswegen verknüpft es die Zigarette noch mit dem guten Gefühl nach Dopamin. Nach circa 90 Tagen sind unsere Dopaminrezeptoren im Kopf wieder „normal“ und produzieren selbstständig und gesund das Dopamin. Bis dahin heißt es, die Schmachtattacken noch verstärkt auszuhalten. Ich bin zuversichtlich, dass es ab dann sehr viel leichter wird.
Ich versuche jetzt tatsächlich meinem Körper durch meine Ernährung Dopamin zuzuführen, weil ich den Eindruck habe, dass es das Verlangen lindert. Und gesunde Belohnungen + Sport. Außerdem nehme ich Johanniskraut, um meinen Dopaminspiegel zu unterstützen. Habe nämlich wirklich ein bisschen Angst vor dem Loch zwischen der 6. und 10. Woche
Wie dem auch sei, ich wünsche euch allen heute einen schönen rauchfreien Mittwoch
Servus, zusammen,
hab lernen müssen, dass Rauchen auch gewisse allergene Reaktionen unterdrücken kann, die nach dem Ausstieg nun hochkommen und z.B. über ein gewissen Kratzen im Hals Schmacht erzeugen. Auch von der Seite muss man also aufpassen. In meinem konkreten Fall war es der Holzstaub von Kleintierstreu.
Das psychiche Loch nach der 6. Woche habe ich ganz gut überstanden (Der Nikotinentzug war ja bei mir 30 Tage vor dem Rauchentzug). Gleichwohl bleibt der Kampf gegen die alte Sucht noch immer anstrengend und nervenaufreibend, eine neue Normalität ist noch nicht da. Kommt aber hoffentlich noch.
Ciao, Frank
@Frank
Sehr gut, dass du weiterhin stark bleibst, dass ist toll!
Tatsächlich passt aber der Punkt mit dem Dopamin bei dir ja. Denn du müsstest doch jetzt bei circa 80 Tagen ohne künstliches Dopamin durch Nikotin sein, korrekt? Das bedeutet du stehst in den letzten Zügen und schon bald sollte es leichter sein für dich.
Ich hatte irgendwo auch mal eine Suchtkurve gesehen, da waren vor allem in der 11. und 12. Woche starke Verlangensschübe eingezeichnet.
Bitte entschuldigt, falls euch das ganze Theorie-Gebrabbel nervt. Ich bin ein sehr analytischer Mensch und es hilft mir, die Hintergründe von Dingen zu verstehen, so dass ich aktiv etwas gegen gewisse Gefühle (wie starken Suchtdruck) tun kann.
@Frank @Schmetterling
Ich finde das sehr gut darüber zu reden.
Mir hilft es ungemein, wenn ich weiß, was wann auf mich zu kommen kann.
Die .... Du schaffst das ... Ermunterungen sind schon gut,
aber manchmal ist es auch sinnvoll Suchtkurven zu diskutieren.
Ich habe das völlig unterschätzt, wie stark das Verlangen nach Tabakkrauch sein kann.
Fazit: mehr Theorie-Gebrabbel bitte!
@Klaus
Klar, verstehe ich. Geht mir nicht anders. Die Aufmunterungen sind toll, aber sie helfen nur bedingt. Ich denke, es hilft, sich selber zu belohnen.
Heute z. B. bin ich beim Friseur. Dort habe ich früher immer in der Pause (mir werden die Haare gefärbt und die Farbe muss einwirken) eine geraucht. Das möchte ich heute natürlich nicht mehr tun. Es ist aber trotzdem Suchtdruck da. Deswegen werde ich mich nach dem Friseur mit einem Bubble Tea belohnen, da ich den gerne trinke. Natürliches Dopamin also. Belohnung dafür, dass das Gehirn nicht den schnellen Weg gegangen ist und sich das Dopamin nach 7 Sekunden geholt hat, sondern standhaft geblieben ist und nun einen leckeren Bubble Tea genießen kann. Dazu werde ich mir dann noch sagen, wie stolz ich auf mich bin.
Habe dir zur Suchtkurve eine PN geschrieben
Servus, Klaus,
habe auch viel Theorie "gewälzt", einfach, weil ich wissen wollte, wie lange gewisse Abschnitte im Entzug und die zugehörgen Symptome andauern und wann ich davon erlöst werde. Wenn man den im Netz veröffentlichten beiden Suchtkurven glauben darf, ist die harte Phase nach 10-12 Wochen (manchmal auch 16) durch, dann sollte es besser werden. Andere Stellen schreiben von den 3 Tagen-3 Wochen-3 Monats-Löchern. Da rückt auch das letzte bei mir in Reichweite. Und an diesem soll das Nornikotin beteiligt sein und es Dir noch mal für ein paar Tage richtig dreckig gehen lassen. Und auch nach 6-9 Monaten droht noch mal ein Loch. Halbwegs sicher ist man wohl erst nach einem Jahr und so lange braucht das Nichtmehrrauchen wohl viel viel Kopfarbeit.
So, jetzt kannst Du erahnen, was alles noch auf Dich zukommt, bis Nico endlich Ruhe gibt. Du und alle anderen MitfahrerInnen auch - bleibt wachsam, tapfer und stark! Und dafür beide Daumen fest gedrückt!
Ciao, Frank
@Schmetterling
Bubble Tea, klingt lustig. Bei mir sind es im Moment Lammkoteletts.
Oder Pasta mit viel Käse!
Leiste ich mir einmal die Woche. danach stellt sich maximale Zufriedenheit ein.
Sowas Kleines wie Biubble Tea suche ich noch.
@Frank
ja, das Nornikotin .... habe darüber auch gelesen.
Ich bin ja erst bei sechs Wochen. Ich denke in 100er Schritten.
100 Tage .... Der Anfang
200 Tage ... Das Gröbste überstanden
300 Tage ... Ab jetzt fast Nichtraucher
Da hilft nur, was immer hilft....Luft holen .... Dickkopf einschalten .... und durch!
Nebenwirkungen des Nichtraucher Dasein
Seitdem ich nicht mehr rauche, leide ich oft unter Konzentration Mangel.
Das ist ungewöhnlich.
Also ...ich kenne das so nicht.
Ich hoffe, das ändert sich bald.
... da bist Du ein Leidensgenosse, Klaus! Es wird aber langsam wieder besser, auch wenn das seine Zeit braucht (bin da auch noch nicht wie früher). Geraucht hast Du ja auch nicht nur ein paar Tage ...
Ciao, Frank
Es ist schwer zu beschreiben
Vielleicht, weil sich fast alle Gewohnheiten ändern
Manchmal frage ich mich, ob ich mein ganzes Leben ändern muss.
Jedenfalls ein ziemlich aufregendes Projekt... dieser Rauchstopp