Ich schaff den Absprung nicht

Verfasst am: 18.05.2019, 15:47
Stardom
Stardom
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Hej Gina,

Und falls du dann noch rauchst -so what.
Vermutlich ist es dann für dich rauchfrei von der Begrüßung bis zum Abschied und vielleicht der Anfang vom Rest deines Rauchfreien Lebens :-)
Bis dahin übe weiterhin und halt dich wacker, du bist schon schön weit gekommen.
Hoffentlich bis dahin.
Gruß von der Nordseeküste
Stardom

PS: Ines-w.fisch- ist aus Bremen, vielleicht kann sie dir noch einen Tipp wegen Übernachten geben.

Verfasst am: 18.05.2019, 18:06
Nomade
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Moin Regina,

vielleicht nich so "politisch korrekt" - aber WOVOR BITTE HAST DU ANGST?!

Davor, Dich nicht mehr zu vergiften? Davor, nicht mit Deinen Händen zu wissen, wohin? Bestell' Dir das Starterpaket - ist 'n Knetball drin.
Davor, nicht mehr bei Wind und Wetter VOR der (irgendeiner) Lokalität zu stehen?
Davor, genügend Luft zu bekommen? ....
WOVOR hast Du Angst?

Ich denke, wenn Du es benennst (für Dich) , könnte Dir bewußt werden, daß "nur" die (unser aller, die wir hier sind) Sucht Deine "Probleme"schürt....

Für Fragen oder Antworten kannst Du mich in meinem Wohnzimmer erreichen - klickst auf das kleine blaue "Profil" unter dieser Nachricht und dann auf "Ich denk' nicht dran, zu rauchen! " und schon kann's losgehn.

Alles Gute für Dich
wünscht
de Nomade

Verfasst am: 19.05.2019, 10:36
gina61
gina61
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Hallo an alle Lieben,
ich kann jetzt nicht so schnell auf alles antworten aber ich werde euch in euren WZ besuchen.

herzliche Grüße
Regina

Verfasst am: 19.05.2019, 22:12
Klicker
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[quote="gina61"]
Ich habe den Glauben, dass auch ich den Sprung in die Freiheit schaffe, noch nicht aufgegeben.
Momentan lese ich nur noch.
[/quote]

Liebe Gina,

auch ich glaube an Dich. Du bist bereits infiziert von dem Gedanken der Rauchfreiheit. Das lässt Dich nicht mehr los. Mach Dir keinen Druck. Vielleicht fühlst Du einfach mal in Dich hinein, frage Dich: Was brauchst Du jetzt? Statt einer Zigarette, statt der Ablenkung, statt dem... ??? Was möchtest Du, damit es Dir gut geht? Es muss Dir gut gehen, dass ist oberstes Gebot. Der Gedanke an Zigaretten ist bereits nicht mehr mit etwas Positivem verknüpft. Also brauchst Du einen adäquaten Ersatz. Und so wie Du (wir alle) lange Zeit meinten, die Zigarette täte uns jetzt gerade in diesem einen Moment gut, so ist es auch möglich diesen Gedanken neu zu denken. Statt ich rauche jetzt, kann es ein "ich trinke jetzt ein Glas Wasser" sein, oder statt jetzt ein zu qualmen weil ich gestresst bin, atme ich jetzt drei mal ganz bewusst ein und aus...

Du wirst es angehen,und Du wirst es packen. Du bist nicht allein.

Alles Liebe und eine tolle erfolgreiche Woche,

Klicker

PS Habe lieben Dank auch für Deinen Post bei mir. Ich habe mich über Deinen Besuch sehr gefreut.

Verfasst am: 20.05.2019, 09:51
gina61
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Lieber Klicker,
danke für Deinen Besuch.

Ich werde den Vorsatz nicht mehr zu rauchen nicht aufgeben.

Aber ich stehe mir schon sehr selbst im Weg.

liebe Grüße
Regina

Verfasst am: 20.05.2019, 09:56
gina61
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Heute möchte ich mich mal bei allen bedanken, die mich immer noch begleiten - obwohl ich den Sprung immer noch nicht realisiert habe.

Ich fühle mich im Moment ein bischen leer, darum fielen meine Antworten ein bischen kurz aus- sorry dafür.



Aber ich bleibe hier bei Euch - ihr seit nämlich einfach nur toll - jeder für sich

Einen schönen Tag und liebe Grüße
Regina

Verfasst am: 20.05.2019, 12:08
rauchfrei-lotse-meikel
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Liebe Regina, 

sei gegrüßt, du bist hier immer noch lesend und schreibend dabei, gut so! 

Ich erinnere mich noch sehr genau an meine Wochen und Monate, bevor ich den Absprung, raus aus der Sucht vollziehen konnte. Ich habe mir seinerzeit nicht vorstellen können, es jemals zu schaffen. Immerhin war ich rund 40 Jahre Hardcore-Raucher. Die Zigarette gehörte in jeder Lebenssituation immer mit dazu. Sogar, wenn ich nachts raus musste, habe ich die Gelegenheit genutzt und eine geraucht. Morgens, die Augen noch halb geschlossen, steckte eine Kippe im Gesicht. Es gibt niemanden, so dachte ich, der SO abhängig ist, wie ich. 40 Jahre, 40 Stück am Tag. Damals habe ich kapituliert. Ich hatte mich damit abgefunden, daß die Sucht stärker ist, als ich und ich eben weiterrauchen muss, bis der Deckel zugeht. 
Dann musste ich ins Krankenhaus. Lungenentzündung. 

Als ich wieder halbwegs lebendig war, schlug mir der Oberarzt vor, doch an einem Rauchfrei-Seminar teilzunehmen. Ok, dachte ich. Dieses eine mal versuche ich es. Zwei Wochen später, trafen sich 12 Raucher zum ersten Treffen. Unter der Leitung einer Therapeutin haben wir uns ausgetauscht und beschnuppert. Wir alle wurden angehalten, unsere Rauchgewohnheiten zunächst so zu belassen, wie immer. Unser Job war es, in der einen Woche bis zum nächsten Treffen für jede Zigarette eine Strichliste zu führen. Es gab die Kategorien STRESS, LANGEWEILE, BELOHNUNG, GEWOHNHEIT und SUCHT. So konnten wir eine Art Standortbestimmung erarbeiten. Das war enorm aufschlussreich. Dann teilte uns unsere Therapeutin den Tag unseres Rauchstopps mit: In sieben Tagen! 

Ich kürze mal ab. Zwei Wochen später trafen sich 12 NichtMehrRaucher und alle waren bereits eine Woche rauch-frei. Nach einem Jahr waren 11 von 12 weiterhin abstinent. Und ich bin - bis heute - einer von ihnen. 

Ich muss zugeben, dass ich anfangs gelitten habe, wie ein Hund. In den ersten Tagen dachte ich, so muss es sich anfühlen, wenn man verrückt wird. Aber okay, das ließ nach. Auf Anraten der Kursleiterin habe ich ein Nikotin-Ersatzpräparat genutzt, das hat vieles gelindert. Aber es war alles andere, als ein Spaziergang. 

Könntest du dir vorstellen, auch so einen Kurs zu besuchen? Vielleicht erkundigst du dich mal bei deiner KK. , die bieten solche Seminare an und erstatten einen Großteil der Kosten. Selbst wenn du es nicht erfolgreich schaffst, kannst du viel über dich lernen. Und vielleicht kann dir das Gelernte später sehr nützlich sein  ...

Wir haben uns eine Sucht "ausgesucht", die von der WHO stärker klassifiziert wird, als z. B. die Kokainabhängigkeit. Die Rückfallzahlen und die Todesfälle sprechen eine deutliche Sprache! Trotzdem: Es gibt ihn. Den Weg in die Rauchfreiheit, in die Un-Abhängigkeit. Wann kommst du mit? Es lohnt sich, so viel steht fest! Das schreibt dir einer, der eigentlich ein "hoffnungsloser Fall" war. 

Herzliche Grüße 

Meikel 

Verfasst am: 20.05.2019, 15:32
Unbekannt
Entfernter Beitrag von gelöschtem Nutzer oder Nutzerin
Verfasst am: 20.05.2019, 17:46
rauchfrei-lotse-meikel
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Lieber Aki,

In einem zentralen Punkt möchte ich dir vehement widersprechen. Schon in der Steinzeit gehörte - natürlich! - die Angst zum Konglomerat aller menschlichen Emotionen. Sie half, vermeintliche Gefahren zu erkennen, um sich dann für eine situationsangemessene Reaktion zu entscheiden: Angriff oder Flucht. Nun begegnen wir heutzutage einem Säbelzahntiger eher selten. Die "Gefahren" unserer Zeit haben sich gewandelt, können aber durchaus mit den Bedrohlichkeiten der frühen Menschheitsgeschichte mithalten.

"Du brauchst keine Angst zu haben", ist ein häufiger Satz, den Kinder von ihren Eltern hören. Was für eine fatale Botschaft?! Jetzt, da ich das hier schreibe, fällt mir noch ein Leitsatz ein, den ich aus meiner Kindheit kenne: "Sei nicht traurig!" So hat Klein-Meiki schon in jungen Jahren "gelernt", nicht mehr über seine Gefühle zu sprechen. Angst, Trauer, "gehören sich nicht." Und auch meine Mama, in den Kriegsjahren sozialisiert, hat nie gelernt, über ihre Gefühle zu sprechen. Mama weinte abends ab und zu. Und wenn ich zu ihr kam, um sie zu trösten, sagte sie: "Es ist nichts. Mama schwitzen nur die Augen." 

Aber zurück zum Thema.

Was tun Menschen, um Ängste überwinden zu lernen? Sie konfrontieren sich mit dem, was ihre Angst auslöst. Angst hat die Macht, das Leben des Betroffenen komplett zu lähmen. Längst hat der Begriff "Phobie" also Angst in pathogener Form, einen sehr hohen Stellenwert in der Liste der psychischen Störungen erlangt. Der salutogene Umgang mit der Angst hat eine sehr hohe Priorität in unserer Zeit und das ist gut so! 

Der Weg in die Rauch-Freiheit, der erste Schritt  (mit dem bekanntlich jeder Weg beginnt) macht Angst. Und diese Angst hat ihre Daseinsberechtigung! Nicht, weil tatsächlich Bedrohliches wartet. Man bewegt sich auf ein unbekanntes Terrain. Wie kann denn ein Leben "nach der Zigarette" funktionieren? Das KANN doch gar nicht gehen, oder? 

D o c h! !

Du, lieber Aki, und ich, und viele andere in dieser Community, wissen aus eigener Erfahrung, dass es geht. Und das, obwohl wir anfangs so ziemlich die Hosen gestrichen voll hatten, richtig? Es war der Beginn eines Lernprozesses, der vermutlich nie aufhören wird. Auch heute noch gerate ich gelegentlich in Situationen, die nicht ohne sind. Aber ich weiß aus meiner Biographie, dass eine Zigarette nichts verändern, oder verbessern könnte. Das unterscheidet uns z. B. von der Kleidermotte, die doch immer wieder gegen die Glühbirne fliegt, obwohl sie die Erfahrung gemacht hat, daß ihr das schadet. 

Liebe Regina, ich möchte dich motivieren, deinem Leben eine neue Facette zu verleihen. Wie kann dein Leben als Nichtmehrraucherin aussehen? Welche Verbesserungen wären es, die du von deinem Rauchstopp erwartest? Schreib es auf, ergänze es, wann immer dir Neues dazu einfällt.  Wenn du möchtest, begleite ich dich gerne auf dem Weg raus aus der Sucht. Auch die vielen "guten Geister" dieses Forums haben ihren unfassbar großen Erfahrungsschatz. Kraft, Mut, Entschlossenheit, eine gewisse Leidensbereitschaft, von alledem möchte ich dir eine gehörige Portion in deinen Rucksack tun. Es kann sehr hilfreich sein - auch davon bin ich überzeugt - nachzuspüren, warum es bisher noch nicht geklappt hat. Für noch wichtiger halte ich allerdings, vorauszuschauen und dir den Geschmack dessen, was du gewinnen kannst, auszumalen. Das lässt sich in einen Satz packen: "Der Rückspiegel im Auto ist nicht ohne Grund kleiner, als die Windschutzscheibe."

Beste Grüße 

Meikel 

Verfasst am: 20.05.2019, 17:59
Sonnenschein66
Sonnenschein66
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Lieber Meikel,

vielen Dank für deine tollen Worte. Sie waren nicht an mich gerichtet, haben mich aber sehr berührt.
Vor allem deinen Spruch am Ende möchte ich mir gerne ausleihen, da er sehr gut den Weg aufzeichnet, den ich begehen muss, nach vorne blickend.

Liebe Grüße
Claudia