Ganz schön nervös.......

Verfasst am: 02.12.2015, 19:17
camil
camil
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Hallo,

nun bin ich auch eine der Neuen hier. Nachdem ich es lange allein versucht habe und nur gescheitert bin, trotz:
NR-Kurse, NR-DVDs, NR-Bücher, NR-Kalender, NR-Gespräche mit Freunden und Kollegen.............
nix hat augenscheinlich etwas gebracht.
Es gibt immer Gründe , eine zu rauchen, rauchen zu MÜSSEN.
Nun will ich es doch hier in diesem Forum schaffen, da mir eure Beiträge Mut und Zuversicht zeigen.

Ich bin eine Sie und rauche seit 23 Jahren und bin gesundheitlich, was meine Atmung angeht ziemlich am Ende.
Selbst bei ebenen Strecken schnaufe ich, komme kaum eine Treppe/ Berg hoch und mache mir große Sorgen um meine Gesundheit, wie alle hier.
Ich versuche seit 10 Jahren immer wieder aufzuhören, das längste waren mal 2 Wochen mit Nik.kaugummis.
Ich mag nicht mehr.
Wie fühlt es sich an , gut Luft zu bekommen, sich nicht mehr schämen zu müssen, wenn mich jemand laut schnaufen hört.

Morgen soll mein erster von ewigen rauchfreien Tagen sein und ich bin nervös.
Obwohl ich schon viele Stunden in letzter Zeit rauchfrei war , macht mir dieses Absolute doch Angst.

Ich werde es sehen,spüren und ich will es genauso schaffen wie ihr es hier beschreibt......
es muss doch einen Ausgang geben!

Also, die letzten Selbstgedrehten noch rauchen und los geht's...........

Ganz ehrlich, ich bin schon ziemlich verzweifelt. Kaum zieht mal ein Sturmtief auf oder mir ist langweilig, schon häng' ich wieder an der Kippe.

Also, ich melde mich wieder, bis denn,
camil

Verfasst am: 02.12.2015, 19:29
ehem.rauchfrei-lotsin-bine
ehem.rauchfrei-lotsin-bine
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Beiträge: 6187 Beiträge

Hallo Camil,

Herzlich Willkommen hier bei uns in der Runde! Schön, dass du heute den Startschuss gegeben hast für ein Rauchfrei Leben!

Welche Gründe legen sich dir immer in den Weg?? Erzähl uns doch mal!

Ich habe auch 21 Jahre geraucht und es geschafft, ja es ist nicht immer einfach aber machbar! Ein wenig Sturheit, Durchhaltewille und Leidensfähigkeit muss man aufbringen. Was am Anfang unmöglich erscheint, zeigt sich nachher als möglich!

Was macht dir noch Angst?? Es ist sicherlich ungewohnt, aber du brauchst einfach nur die Nächste nicht zu rauchen! Verschiebe sie einfach auf später. Hilfreich ist auch, sich am Anfang kleine Einheiten zu setzten. Z.B bis Mittag Rauchfrei bleiben und sich dann freuen und loben, dann bis zum Abend und bis zum Schlafen gehen!

Hast du dir hier von der Seite das Starterpacket bestellt?? Das ist sehr Hilfreich und bietet neben einem Knautschball, Pfefferminzbonbons, Kalender auch noch Informationsmaterial,

http://www.bzga.de/infomaterialien/foerderung-des-nichtrauchens/rauchfrei-startpaket/

Ach der E-Mailcoach bringt dir für 21 Tage wichtige Tagestipps!

Wenn du Fragen hast oder dich der Ärgert dann schreibe hier rein.

LG Bine

Verfasst am: 02.12.2015, 20:02
camil
camil
Themenersteller/in
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Beiträge: 42 Beiträge

Hallo Bine,

vielen Dank für deine schnelle Antwort.
Ja, die Tagestipps bekomme ich, habe Hefte und Kalender bestellt und denke grad über meine Leidensfähigkeit nach.
Ich musste , eigentlich, schon sehr lange mit schlechten Gefühlen umgehen lernen, scheitern, wieder aufstehen.
Eigentlich bin ich schon leidensfähig, denke aber in schlimmen, emotionalen Momenten:
WIE soll ich DAS jetzt aushalten?????!!!!!!
Und schwups hol ich mir Zigaretten.
Die Gefühle zerren dann so sehr an mir, dass ich nicht weiß, wie soll ich damit umgehen.
Was mir echt Angst macht ist der immer wieder aufkommende Gedanke, dass ich bestimmt eh krank werde von den 23 Jahren Gift tanken. Das Wissen dagegen zuhalten, dass man doch immer gesünder wird OHNE, das kommt bei mir noch nicht ganz an. Das verursacht wiederum Stress und kratzt an der Motivation.
Ich weiß, das ist jetzt extrem negativ oder depressiv, aber es macht was mit mir.
Ich habe schon etwas im Forum gelesen und erkenne mich immer wieder bei den Entzugserscheinungen und das macht mir schon Mut, mit auf den Zug zu springen und die Suchtattacken auszuhalten.

Ein Problem ist die Arbeit. Da habe ich mir das Heft" NR am Arbeitsplatz" bestellt.
Ich weiß nicht , wie ich an der Arbeit entspannen soll, die kurzen Pausen zwischendurch.
In der letzten Woche hatte ich nur noch an der Arbeit geraucht und zuhause nicht.
Schön blöd.
Ja, das ist so grob worum es geht.

Aber morgen hab' ich Urlaub, ein Freund hat Geburtstag und abends noch 'n Termin, das krieg ich hin!!

Lieben Gruß, camil

Verfasst am: 02.12.2015, 20:18
SusanneK
SusanneK
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Liebe Camil,

ich bin jetzt seit etwa zwei Wochen dabei und das Forum hier hat mir schon sehr geholfen. "Arbeit" und "Leiden" sind für mich auch große Themen.

Arbeit: Wenn die anderen zum Rauchplatz gehen, hole ich mir jetzt eine Kleinigkeit zu essen oder trinken und setze mich dann wieder an den PC, wo es immer etwas zu lesen gibt. Und zwei nichtrauchende Kollegen.

Leiden: Der Nikotinentzug ist für mich auch ein großes Selbstexperiment, bei dem ich sehr, sehr viel über mich und meine Probleme erfahre. Die Lücke diurch die fehlende Zigarette schafft Platz für Erkenntnisse, die aus dem Unbewussten hochblubbern und die vorher durch die Kippe weggedrückt wurden.

Ich habe aber auch noch große Probleme mit dem Füllen von Leerräumen und vor allem mit dem Mich-Belohnen.
Viele Grüße
SusanneK

Verfasst am: 02.12.2015, 20:33
camil
camil
Themenersteller/in
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Hallo SusanneK,

ja, ich habe Angst vor den Gefühlen die da hoch kommen.
ABER, was kann schon passieren??!!!
Ich werde es überleben, werde weinen, mich in's Bett legen, eine Freundin anrufen, essen oder den Berg vor'm Haus rauf und runter schnaufen....damit ich wieder weiß, warum ich aufhören will
Du hast recht, man vernebelt sich sooooo sehr mit den Zig.
Vielleicht schaffe ich es ja, mir hier ein bißchen von der Seele zu schreiben, wenn der Schmacht zu groß wird, aber es hilft hier zu lesen, wieeee schwer es den Anderen anfangs gefallen ist und , dass sich- ins- Bett- legen erstmal in Ordnung ist.
Ich darf nicht zu streng mit mir sein und erwarten, dass alles Super ist, wenn man grad erst aufgehört hat.

Ich gucke jetzt noch ein bißchen Tv im Ersten,
gute Nacht,
toitoitoi, camil

Verfasst am: 02.12.2015, 20:38
ehem.rauchfrei-lotsin-bine
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Beiträge: 6187 Beiträge

Hallo Camil,

Schlechte Gefühle sind eigentlich nur so schlecht, wie wir zulassen, dass sie schlecht sind!! In jedem Negativen ist auch etwas positives, versuche doch mal das Positive zu suchen, auch wenn es dir im ersten Moment verborgen bleib!

Wenn deine Gefühle so an dir zerren, wie sieht es denn aus, wenn du dir vorher schon Gedanken machst, wie du dir helfen kannst! Wie du mit den Gefühlen umgehen kannst. So etwas wie ein Notfallplan!
Na was meinst du, wenn du weiter rauchst wie dann deine Chancen stehen auf Gesundheit! Noch kannst du sämtliche Krankheiten stoppen!

wünsche dir einen schönen Abend!

LG Bine

Verfasst am: 02.12.2015, 20:52
camil
camil
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Danke !

Camil

Verfasst am: 02.12.2015, 21:30
miezhaus
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Beiträge: 4214 Beiträge

Liebe Camil,

ich begrüße Dich auch noch im Kreise der Aufhörwilligen und freue mich mit Dir, daß Du den Ausstieg angehst.

Wir empfinden unsere Gefühle gerne mal als Stolperstricke bei der Raucherentwöhnung. Wie Du kenne ich auch die Vorstellung, daß eine Zigarette beim Aushalten v. a. negativer Gefühle helfen könnte. Aber eigentlich stimmt das gar nicht. Denn was tut man denn als Raucher in Streßzeiten? Noch mehr rauchen. Wieder und wieder und wieder Gefühle vernebeln. Wenn es klappen würde, würde ja eine reichen. Tut es aber nicht, deshalb dieses Mehr-Aufkommen in Streß-, Trauer- oder Wutzeiten. Die Gefühle sind nach der Zigarette immer noch da - die Zigarette hat sie nicht bewältigt. Nur bewirkt, daß wir außerdem nun husten müssen, heiser sind, Kopfschmerzen haben und uns noch schlechter fühlen.

Dazu kommt, daß Menschen, die nicht rauchen, niemals geraucht haben, ihre Gefühle ja auch aushalten, tragen müssen. Und es schaffen. Und das möglicherweise besser als Raucher, weil sie sie aufarbeiten. Nicht vernebeln. Das ist eine Wahrnehmung, die ich selber nach meinem Rauchstop hatte. Ich arbeite auf, ich artikuliere mehr - und so sollte es ja eigentlich auch sein, denkst Du nicht?

Du hast etwas sehr wichtiges selbst gesagt: Gerade in der Anfangsphase des Entzugs nach langer Raucherkarriere kann man nicht erwarten, daß man der ausgeglichenste, sonnigste Mensch ist. Du brauchst es nicht von Dir erwarten, nicht von Dir verlangen. Gestehe Dir zu, daß Deine Gefühle im Moment ein wenig Achterbahn mit Dir fahren, Du bist nicht allein mit dieser Erfahrung. Und ja, gönne Dir das Weinen, Schimpfen, Schreien, wenn es Dir hilft. Gönne Dir auch Ruhe, wenn nötig, Rückzug, Schlaf. Und ja, komm her und schreib uns von Deinen Gemütslagen, viele hier teilen Deine Erfahrungen. Und so wie wir, so wirst auch Du wieder Du selbst sein.

Und auch Bine hat etwas sehr wichtiges gesagt: Wenn Du schon weißt, daß Du dazu neigst, Deine Gefühle an Dir zerren zu lassen, dann bist Du ja schon gewappnet. Dann überlege Alternativen, Ablenkungsmanöver. Es hat hier im Forum mal leinen Thread gegeben, der hieß "Was war heute gut". Ich stell Dir hier den Link ein:

http://www.rauchfrei-info.de/community/forum/?tx_mmforum_pi1[action]=list_post&tx_mmforum_pi1[tid]=1595&tx_mmforum_pi1[postOrdering]=ASC

Darin geht es um eine Übung, drei bis fünf Punkte, die bisher am Tag bisher gut gewesen sind, aufzuschreiben, wenn man sich mal schlecht fühlt. Kann zum Wohlbefinden beitragen. Sieh es Dir doch mal an, das Stöbern lenkt schon mal ab und vielleicht magst Du diese Strategie ja mal versuchen, wenn Dich die Gefühle beuteln? Auch an kleine Belohnungen denke immer wieder mal, tu Dir etwas Gutes, frage Dich, was kann ich im Moment gerade tun, damit es mir besser geht? Das kann Kakao sein, Spazierengehen, ein Schaumbad, eine Duftkerze, laut im Keller singen, Sport, egal was. Tu öfters mal etwas, das Dir gut tut.

Camil, ich weiß, wir wissen, daß es nicht immer einfach ist, dem Rauch zu entsagen. Aber schau, so viele schaffen es schon so lang - und es hört auf ein Kampf zu sein. Und Du mußt es ja nicht alleine schaffen. Hier ist geballte Kompetenz versammelt und Du kannst jederzeit herkommen, nach Rat fragen oder einfach plaudern. Schön daß Du da bist!

Ich wünsche Dir viel Erfolg, und laß bald von Dir hören. Viele liebe Grüße sendet Dir

Lydia

Verfasst am: 04.12.2015, 19:58
ehem.rauchfrei-lotsin-bine
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Beiträge: 6187 Beiträge

Hallo Camil,

Bist du noch da?? Schreib uns doch was!

Lg Bine

Verfasst am: 06.12.2015, 15:31
camil
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Beiträge: 42 Beiträge

Hallo,
hier bin ich wieder. Auferstanden aus der Räucherei, sozusagen, Phoenix aus der Asche.........
Ja, ich war leider rückfällig die letzten 3 Tage, werde zum Gelegenheitsraucher. Gestern und am Do den ganzen Tag nicht geraucht, aber abends dann.
So, nun seit heute Morgen rauchfrei.

Vielen Dank für die aufmunternden Worte!

Mir geht's ja schon besser OHNE....... und MIT, da sitze ich nur rum und roche und roche und.......
Ich bin wesentlich aktiver auf der einen Seite, auf der Anderen könnte ich nur im Bett liegen.
Mir geht's grad nicht gut, die Langeweile kommt, die Müdigkeit........
Ich habe gestern meine Gardinen gewaschen, ich will sie nicht wieder vollstinken.
Gerade bin ich sehr am kämpfen, die Gründe nicht aus den Augen zu verlieren und mich mal anzustrengen.
OK, ich werde jetzt keine Zig. holen und mal gucken, was passiert.
Vielleicht hol' ich mir ein bißchen Schokolade ,mal sehen.
Und für morgen an der Arbeit nehme ich mir Schoki mit, trinke Tee, viel Wasser, mache einen kurzen Gang an der frischen Luft und bin dann eben einfach mal wie ich so bin ohne zig.
Mit lieben und jetzt müden Grüßen, camil