Der 08.08.2016 ist Stichtag

Verfasst am: 29.07.2016, 15:55
Strega
Strega
Themenersteller/in
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Beiträge: 37 Beiträge

Hallo zusammen,

schön, dass ich dieses Forum gefunden habe .
Ich bin 46 Jahre alt und werde mir mit meinem Mann zusammen das Rauchen abgewöhnen. Stichtag ist der 08.08.

Mein Mann weiß zwar noch nichts davon (ist noch arbeiten) - ich weiß jedoch zu 100 %, dass er "dabei" ist. Der wahre Suchtkrüppel von uns bin nämlich ich - mein Mann hat schon sehr oft vorgeschlagen, aufzuhören.

Ich rauche seit dem 15. Lebensjahr. Bin jetzt mittlerweile bei 20 - 25 Zigaretten (Selbstgedrehte).
Der Gedanke mit dem Aufhören beschäftigt mich bereits seit einigen Jahren (Hustenanfälle; Kurzatmigkeit; Zahnprobleme; neuerdings auch Bluthochdruck).
Das "schrittweise Reduzieren" hat maximal 1 Tag funktioniert

Ich arbeite in einem sehr stressigen Beruf (CallCenter - jedoch kein Dienstleister; mache auch viel schriftliche Bearbeitung). Das war bisher meine "Ausrede" - außerdem rauchen sehr, sehr viele Kollegen. Den Bluthochdruck habe ich dem Stress zugeschoben - die Husterei dem vielen Reden. Man belügt sich wohl als Raucher sehr, sehr gerne selbst .

Ausschlaggebend für meine heutige Entscheidung sind mehrere Punkte:
- mein Onkel ist vor einigen Monaten an Lungenkrebs verstorben (mein Urgroßvater ist übrigens auch an Lungenkrebs verstorben)

- meine Zähne werden immer unansehlicher und schlechter. Gestern wurden mir wieder zwei Zähne gezogen.

- Laufen wird von Hustenanfällen begleitet (Radfahren komischerweise nicht - ich fahre täglich mit dem Rad zur Arbeit (ca. 15 km inkl. Rückfahrt)

- mein Geruchssinn wird immer schlechter

- der Geruch stört mich einfach. Wir rauchen zwar nur noch vor der geöffneten Balkontür - aber der Qualm zieht trotzdem in die Zimmer

- das "I-Tüpfelchen" war die heutige Nachricht. Meine Mutter berichtete mir, dass die Mutter einer ehemaligen Freundin an Lungenkrebs erkrankt ist (rauchte wie ein Schlot - ist ca. 70 Jahre).

Diese Seite hier habe ich bereits seit längerer Zeit im Auge. Heute habe ich mich endlich angemeldet und auch das Starterpaket bestellt.

Wovor ich Angst habe? Horrorerzählungen von den Entzugserscheinungen (Depressionen; Aggressionen; Verdauungsprobleme etc).
Das Aufgeben diverser "Rituale" z.B. die gemeinsame Kippe nach dem Essen oder im Biergarten usw usw.

Die Erfolgsstorys in diesem Forum machen mir sehr viel Mut! Darüber hinaus tröstet es mich zu wissen, dass viele hier trotz diverser Rückfälle "am Ball bleiben"

Das war es erst einmal von mir.

Viele Grüße

Verfasst am: 29.07.2016, 16:26
rauchfrei-lotsin-andrea
rauchfrei-lotsin-andrea
Dabei seit: 16. 08. 2011
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Beiträge: 8148 Beiträge

Hallo liebe Strega,

als ich dein geplantes Ausstiegsdatum las, hüpfte mein Schlagmuskel (Herz) vor Freude, denn am 08.08. 2011 habe ich aufgehört. Und habe seitdem nie wieder eine einzige Zigarette geraucht, auch wenn ich immer mal wieder träumte, ich hätte es. An deinem und deines Mannes Ausstiegstag feiere ich also mein fünfjähriges Rauchfrei- Jubiläum und freue mich wie ein kleines Kind darauf. Ihr seid schon mal eingeladen zur Party und ihr habt gute Chancen, mit dem besten Forum auf der Welt auch mal ein fünfjähriges Jubiläum zu feiern. Aber eines nach dem Anderen und mein Motto ist immer: Nur für heute nicht, nur die erste mit Nein ablehnen und statt dessen was Schönes gemacht, sich abgelenkt, Hirn und Körper beschäftigt halten.

Fühlt Euch alle beide herzlich hier in der Forumsgemeinschaft willkommen, rauchen aufhören war mit das Beste in meinem Leben, wozu ich mich aufgerafft habe und ich genieße es heute noch.

Reduzieren hat nicht nur bei dir, Strega, nicht geklappt, bei mir hat das auch nicht funktioniert, ich finde es aber ganz gut, wenn jeder das selbst ausprobiert, dann weiß jeder, dass es auch bei ihm nicht geht.

Klasse finde ich, dass du deine Gründe für deine Rauchfreiheit so deutlich benennen kannst:

[list][*] Weißere Zähne und gesünderes Zahnfleisch
[*] Laufen frei von Hustenanfällen
[*] schlecht riechen in zweierlei Bedeutung
....
[list]

Gut, dass du dir das Starterpaket bestellt hast. Das Arbeitsprogramm darin zum Durcharbeiten hat mir unendlich viel geholfen, ebenso wie das Forum hier. Unter dem Grünen Reiter "Aufhören" findest du auch noch ganz viele Tipps.

Wie können wir die und deinem Mann besonders gut helfen?

Zu deinen Ängsten: ich hatte sie auch! Und für mich persönlich sind Ängste gute Ratgeber, wertvolle Helfer, wenn ich sie klug nutze. Sie sagen: Pass auf, das ist wichtig aber auch schwer für dich. Pass auf, du wirst vielleicht traurig oder aggressiv oder du könntest Verstopfung bekommen.

Und dann, wenn deine Ängste so klar benannt sind, kannst du dich gezielt vorbereiten: Sporteln und Belohnungen einplanen gegen ein eventuelles Stimmungstief. Atemübung lernen und Entspannungsball erkunden (im Starterpaket enthalten), um mit Gereiztheit umzugehen. Dir eine Liste machen, was alles gegen Verstopfung hilft Sauerkraut, Leinsamen, Flohsamen, Buttermilch....

Hast du denn frei ab 08. August? Für viele ist es sehr hilfreich, wenn sie die Einstiegstage in die RAuchfreiheit auf stressarme Tage legen....

Fürs erste wars das von mir, bis bald
daumendrückende Andrea

Verfasst am: 29.07.2016, 16:44
Strega
Strega
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Beiträge: 37 Beiträge

Hallo Andrea,

erst einmal lieben Dank für die aufmunternden Worte.

Der 08.08. scheint wohl wirklich eine gute Wahl zu sein. Wie war das mit der "sich selbst erfüllenden Prophezeiung"?

Danke auch für die Einladung. Das macht wirklich Mut!
Das mit der "Liste" ist eine sehr gute Idee - einfach mal vorsorglich.

Mein Mann und ich sind sehr naturverbunden und lieben lange Ausflüge mit dem Fahrrad - leider arbeiten wir beide im Schichtdienst, so dass gemeinsame freie Tage eine Seltenheit sind, was die Sache natürlich erschwert....

Ich habe auch weniger Angst vor den körperlichen "Entzugserscheinungen" (die vergehen nach wenigen Tagen) - es sind die fehlenden "Rituale", welche dann entfallen. Hierfür suche ich verzweifelt nach Ersatz....

Auch die Tatsache, dass so manche "Raucherpause" mit befreundeten Kollegen dann entfällt....bei einer Zigarette quatschen.....

Von daher sind es wohl eher psychische Gründe, welche ein "Aufhören" so schwer macht...

Frei habe ich leider ab dem 08.08. nicht. Meinen Jahresurlaub hatte ich im Juni. Am 09.08. habe ich jedoch wieder einen Zahnarzttermin - von daher dieser Tag.
Frei kriegen ist ebenfalls unmöglich. Es muss auch "so" gehen.

Liebe Grüße

Verfasst am: 30.07.2016, 20:52
Strega
Strega
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Beiträge: 37 Beiträge

Tag 2 in der "Vorbereitungsphase": Die nächsten zwei Tage werde ich das "Raucherprotokoll" ausfüllen.
Da ich auch morgen arbeiten muss, kann ich mir schon vorstellen, wann, wo und warum ich rauche

Die Reduzierung funktioniert bisher ganz gut.

Was mich dazu bringt, heute hier zu schreiben? Ich bin überwältigt von der Unterstützung meines Umfelds !
Meine gesamte Familie unterstützt uns! Mein Vater wollte uns sogar mit 100 € "belohnen", wenn wir es ein halbes Jahr lang schaffen (zur Erinnerung: Ich bin 46 Jahre). Trotzdem eine süße Geste.
Meine Cousine unterstützt mich besonders! Mit ihr zusammen habe ich meine "Raucherkarriere" (wenn man es so nennen kann) quasi begonnen. Sie hat unzählige Versuche unternommen, sich das Rauchen abzugewöhnen. Ausschlaggebend war dann der Tod ihres Vaters (Lungenkrebs). Sie ist jetzt seit 6 1/2 Jahren rauchfrei.

Ein Kollege (war noch nie Raucher) nahm mich heute in den Arm und sicherte mir zu, dass "alle" mich unterstützen werden - ein anderer Kollege ist seit 230 Tagen Nichtraucher und gab mir wertvolle Tipps (viel Sport; seine Sinne "verwirren", wenn der "Jieper" kommt; Ernährungstipps).

Ich bin immer noch ganz baff und mir wird richtig warm ums Herz.....

Ich freue mich auf das weitere Programm und bin sehr zuversichtlich....

Viele Grüße

Verfasst am: 30.07.2016, 21:16
Juchu
Juchu
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Beiträge: 1173 Beiträge

Hallo Strega,
hab mich heute auch hier angemeldet. Versuche seit ca. 6 Wochen aufzuhören, habe es zumindest geschafft, auf die Hälfte zu reduzieren, aber die Sucht ist leider noch stark und ich habe das Gefühl, es nie zu schaffen. Nachdem ich heute früh beschloß aufzuhören, es aber nur 7 Stunden geschafft habe , las ich auf der leider wieder gekauften Schachtel von dieser Seite. Erstaunlich für mich, daß es doch so vielen geht wie mir. Dachte tatsächlich, daß nur ich so schwach bin und diese elende Sucht nicht bekämpfen kann. Möchte einfach nicht mehr, daß meine Gedanken nur noch auf Zigaretten fixiert sind. Ich weiß, wie schwer es werden wird und hoffe, daß ich durchhalte. Das wünsche ich dir auch!
In diesem Sinne, LG

Verfasst am: 30.07.2016, 21:28
Strega
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Hallo Juchu (ein passener Nick-Name für dieses Vorhaben),

ich dachte genau so (denke teilweise noch immer so). 7 Stunden sind doch schon ne reife Leistung (das schaffe ich bisher nur nachts ).

Bisher bin ich recht zuversichtlich. Das Forum ist toll (so viele, denen es so geht wie uns) - die Reaktion des Umfelds fantastisch!
Es ist seltsam: Manche sagen, dass es schwer wird - andere hatten gar keine Probleme (Zitat einer Freundin:"Einfach keine mehr anstecken").

Es ist wohl ein individueller Kampf gegen den kleinen Schweinehund in uns namens Nikotinsucht. Ich werde ihn aufnehmen und gewinnen

Ich nehme mir die Zeit bis zum 08.08., um mich mental drauf einzustellen. Die Tipps helfen bisher sehr gut weiter. Ich rauche schon wesentlich weniger.

Liebe Grüße und viel Kraft !

Verfasst am: 30.07.2016, 21:49
Juchu
Juchu
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Beiträge: 1173 Beiträge


Das Juchu muß sich ja erst noch bewähren, ein bißchen mulmig ist mir zumute.
Und ich glaube einfach niemandem, der so starker und langjähriger Raucher ist wie wir, daß es ihm/ihr leichtfällt bzw keine Probleme hatte. Das halte ich einfach für ein Gerücht! Finde ich auch in keiner Weise motivierend, im Gegenteil, komm ich mir ja erst recht vor, wie die absolute Looserin
Habe auch eine Freundin, die vor laaaaaanger Zeit aufgehört hat und meint, daß es ganz einfach wäre. Wo ist denn deren Schweinehund? Haben die keinen oder ist unserer besonders hartnäckig? Egal, schön, daß es dieses Forum hier
gibt und man Hilfe und Unterstützung bekommt

Auch dir und deinem Mann viel Kraft

Verfasst am: 30.07.2016, 22:06
Strega
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Beiträge: 37 Beiträge

Das hast Du recht. Meine Schwägerin hatte auch von heute auf morgen aufgehört (aufgrund eines KKH-Aufenthaltes) und für sie war es auch "ganz einfach".

Meine Mutter hat ebenfalls keinerlei Probleme gehabt (hatte jedoch "nur " die Marke Krone geraucht - und ganz wenige).
Mein Vater war ein sogenannter Gesellschaftsraucher und raucht auch seit vielen Jahren nicht mehr. Mein Bruder war auch "nur" Gesellschaftsraucher und nie ein "Suchtkrüppel" wie ich. Hat es sich auch von heute auf morgen abgewöhnt *neidisch guck*. Okay. Er ist Sportler von Beruf. Das hilft wohl extrem!

Ich frage mich auch oft: Warum ich? Warum fällt es gerade mir so schwer? Man fühlt sich fast als "Versager" - von daher tröstet mich dieses Forum. Auch Rückfälle werden akzeptiert. Es zählt hier einfach nur der Wille aufzuhören!

Rückfällig? Egal! Aufstehen und weiter geht es! Schon alleine das Stöbern und Schreiben in diesem Forum lenkt mich vom Rauchen ab.

Auf unserer ehemaligen "Raucherzone" (Gewürzschrank vor dem Balkon) steht jetzt ein Basilikumpflänzchen und ein Drachenbaum. Geraucht wird nur noch auf dem Balkon (ziemlich eng, weil die Katzen ihren Raum beanspruchen ).

Wir schaffen das! Ich bin mir sicher!

Verfasst am: 30.07.2016, 22:40
Juchu
Juchu
Dabei seit: 30. 07. 2016
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Beiträge: 1173 Beiträge

Aber nein, es fällt nicht nur dir so schwer, da sind wir schon zu zweit
Dieses Gefühl, sich wie ein "Versager" zu fühlen, kenn ich zur Genüge! Wir schaffen das bestimmt auch.

Meine Eltern waren beide starke Raucher. Meine Mutter hatte vor ca. 25 Jahren Lungenkrebs, hat es aber einigermaßen gut überstanden. Mein Vater und ich wollten SOFORT mt dem Rauchen aufhören. Ist uns aber nicht gelungen. Erst als vor 16 Jahren bei ihm Krebs (Bronchialkarzinom) diagnostiziert wurde, haben wir aufgehört. Er starb aber sehr schnell und auf dem Weg ins Krankenhaus, hab ich wieder angefangen. Bin also gesundheitlich vorbelastet, hab trotzdem immer gern geraucht.
Bei meinem Vater haben wir früher immer gesagt, daß kostet ihn 10 Jahre seines Lebens. So wars dann auch. Er war gerade 70 geworden.
Mein Enkel (7 Jahre) sagte neulich, Oma ich möchte, daß du so lange lebst , daß du zu meiner Hochzeit kommst
Seitdem trage ich mich mit dem Gedanken aufzuhören.
Wenn er auch noch kein so ein ausgeprägtes Zeitgefühl hat, war es doch für mich (werde 57) ausschlaggebend. Will ja schließlich auf seiner Hochzeit das Tanzbein schwingen.

Verfasst am: 30.07.2016, 22:54
Strega
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Beiträge: 37 Beiträge

Meine Eltern leben zum Glück (beide 77 Jahre alt). Mein Onkel (väterlicherseits) ist jedoch an Lungenkrebs gestorben - mein Urgroßvater (väterlicherseits) ebenfalls. Beide waren starke Raucher.

Mein Vater musste seinem Opa am Sterbebett versprechen, niemals zu rauchen (war dann -wie gesagt - "nur" Gesellschafstraucher und raucht seit mind. 40 Jahren gar nicht mehr).

Ich bin ebenfalls bereits Oma und habe eine zweijährige Enkelin. Leider rauchen auch beide Elternteile (sind mittlerweile getrennt). Mein Sohn ist jedoch wohl auch nur "Geselllschaftsraucher".
Auch ich möchte noch miterleben, wie meine Enkelin aufwächst, auch wenn ich sie nur selten sehe (wohne ca. 300 km weit weg).

Wir werden beide auf der Hochzeit unserer Enkel das Tanzbein schwingen