aus dem Plänterwald

Verfasst am: 12.10.2016, 09:50
Uniqueone
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Lieber Daniel,

meinen herzlichsten Glückwunsch zu 30 Tagen Rauchfreiheit!

Unglaublich, wie diszipliniert du am Ball geblieben bist und gleich mehrere Dinge in Angriff genommen hast.

Was mich besonders freut ist, dass du auch deinen Eingriff erfolgreich überstanden hast und wieder weitgehend schmerzfrei bist.

Deine Stärke ist bewundernswert und der Erfolg gibt dir recht.

Ganz liebe Grüße

Ulla

Verfasst am: 12.10.2016, 16:34
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Hallo und juten Tach denn mal wieda alle zusammen,

zu unjewohnt später Stunde. Hatte aba sein Jrund, ick hab mich heute wat jetraut. Ick wa leichtsinnich. Und det wichtigste nu jleich erst mal vorwech, et is allet jut jejangen, und et war ....

haaaaaaaaaaaaachchchchchch

.... einfach nur schöööön. Aber der Reihe nach. Ick bin jestern Abend zu mal etwas früherer Stunde als jewohnt ins Bett jejangen, wollte im Bett aber noch länga lesen, wollte Theodor Storms Novelle "Carsten Curator" zu Ende lesen, hatte mir dazu auch noch leichte und meditative, entspannende Musik jemacht, und, ja, sündich wie ick bin, een Appel in zierliche kleene Häppchen jeschnitten zum Naschen dazu.

Nachdem ick die Story zu Ende jelesen hab, Appel war ooch jejessen, Licht aus und jute Nacht Welt, morjen spiel ick wieder mit dir. Und hab jeschlafen, erholsam, ohne von Ruheschmerzen jeweckt zu werden, keen linksseitijet Eisbeen mehr, einfach nur janz erholsam und ruhich durchjeschlafen. Mann war det schön. Natürlich dann heute morjen schon mit de Hühner wach jewordn. War ma jrad erst sechse und draussen noch allet zappenduster.

Also bin ick uffjestanden, jeduscht, leckeren Kaffee jetrunken, brav die vaordneten Pillen jenommen, mit zwei Scheiben trocken Brot vorher, weil die eine, en Blutjerinnungshemmer, nich nüchtern jenommen wern soll. Also zwei Scheiben trocken Brot, dazu mein Kaffee, drei Tassen, zwei Pillen, ne Dusche, unsaeena macht allet mit Jenuss und Ruhe, macht also summa sumarum anderthalb Stunden, da wars denn also schon halbe achte.

Na, dachte ick so bei mir, probier doch mal jetzt, ob und wie weit de loofen kannst. Is zwar nich schön draussen, musst dir halt Rejenklamotten anziehen, et pladdert wie Sau draussen, abe mach einfach mal. Du musst heute noch einkoofen jehn, wenn de jetzt probierst, weeßte, watte dir nachher zumuten kannst.

Nu müssta wissen, ca. 200 Meta von meine Haustüre wech beginnt en kleena Park, uffm ehemalijem Mauerstreifen, is Teil des Mauerrundwandawechs. Da bin ick hinjejangen. Und wat soll ick sagen? Keine Schmerzen, nich bis ran an Park, wat nach [Markenname vom rauchfrei-Team entfernt] 200 Meta sind. Und ick konnte weita jehn. Keene Schmerzen. Ick bin den Park, den Mauerwanderwech imma weite jejangen. Und hab dabei Rotzblasen und Dreierschnecken jeheult vor Glück und Freude. Keene Ahnung wat meine Jacke vorne mehr jenässt hat, meine Freudentränen oder der Rejen.

Irjendwann dann später war ick dann schon am Mahnmal für de Treptower Maueropfer, und ... hatte immer noch keene Schmerzen ... also weita imma weiter .... rüber nach de Spree ... am Karpfenteich vorbei ... bis zur Insel der Jugend. Da hab ick denn erst mal Pause jemacht. Weil der Rest vom Körpa ne Pause wollte. Aber de Beene warn imma noch Tutti. Ick mach den Rest nu kurz, ick bin bis zum Treptower Hafen jeloofen, da inne S-Bahn rinn, und bis nach mein Heimatbahnhof jefahrn und von dort mitn Bus zu mir bis halt kurz vor de Hausdüre.

Klar, mein Jeh-Tempo war en langsamet, jeruhsam, alte Herren Tempo, will ja nu nich gleich rumtoben. Aber et war wunderschön, der Rejen hat mir nich jestört. Meine Einkäufe hab ich nun mittlerweile ooch jemacht, und seit kurzem och endlich mal wat zum Mittach jejessen. Aber ne .... wat schön. Keene Schmerzen mehr. Hallelujah.

Ihr alle da draussen, jeplaacht von Suchtattacken, wenn ihr in meiner Situation seit, und det Roochen uffjeben müsst, sind euch alle Suchtattacken schaizejal, ihr wollt nur noch eens: Ohne Schmerzen sein.

[color=red]Wollt ihr der Sucht nachjeben?
Macht euch klar, wat ihr riskiert!
Eure unbezahlbare Jesundheit.[/color]


Et jrüßt een erschöpfter aber übajlücklicher Daniel ausm Plänterwald

Verfasst am: 12.10.2016, 22:06
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Hallo und guten Abend all zusammen,

hallo und schönen guten Abend im besonderen an:

Stefan, Wolfgang und Aki

Danke für eure Worte. Es tut mir leid, wenn euch der Dialekt beim Lesen so arge Probleme bereitet hat, ich gelobe feierlich Besserung ..... bis zum nächsten Mal ;)

Aber eine Geschichte, die so eng mit der Berliner Geographie verknüpft ist, muss einfach mal in Dialekt rüber gebracht werden. Das ist es, was im Plänterwald täglich rauscht.

Ich muss heute oft an einen zu meiner Kinder- und Jugendzeit alten Mann denken, der mir als Jugendlicher, zu der Zeit bereits schwer erkrankt, sagte:

Als gesunder Mensch hat man 1000 Wünsche, tut und gibt nícht viel dafür.
Ein kranker Mensch hat nur einen Wunsch, gäbe und täte alles dafür, wieder gesund zu sein.

Heutzutage weiß ich, was der Mann meinte.

Und wenn ihr mich um eine ehrliche Anntwort auf eure Frage "Was mich heute am meisten gefreut hat" bittet, weiß ich, dass mir meine 30 Tage rauchfrei heute rechtschaffen egal waren, die Fähigkeit aber, wieder schmerzfrei zu laufen/gehen, auf lange Distanzen .... hat mich vor Freude und Glück auf großen Teilen der ersten Wegstrecke hemmungslos weinen lassen. Wir Berliner nennen das "Rotzblasen und Dreierschnecken heulen".

Ich gehe jetzt ins Bett, freue mich noch auf einen leckeren Apfel als Begleitung bei Theodor Storm,

freue mich darüber hinaus auf einen neuen tollen rauchfreien Tag morgen mit euch zusammen

schlaft alle gut, bis morgen, Daniel, der Plänterwäldler

Verfasst am: 12.10.2016, 22:22
Wilma
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Guten Abend lieber Daniel,

komme gerade vom arbeiten. War ein langer Tag.
Nun sehe ich gerade noch rechtzeitig - bevor der Tag sich verabschiedet, dass du heute wunderbare 30 Tage rauchfrei bist. Herzlichen Glückwunsch
Ich freue mich sehr....
Auch das du alles gut überstanden hast.

Ich wünsche dir einen wunderschönen Tagesabschluss!

Es grüßt dich herzlich,
Wilma

Verfasst am: 13.10.2016, 09:19
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Hallo und guten Morgen alle zusammen,

was soll ich sagen, ich machs mal kurz heute:

Euch allen das gleiche wie mir, einen tollen, mit positiver Ernergie geladenen Tag, das wünsche ich euch und auch mir, aus der Tatsache das wir der Sklaverei der Rauchwaren entkommen sind, kann man soviel positive Energie gewinnen, as reicht für 10.

Genießt das Leben, genießt all die leckeren Lebensmittel, die jetzt auf einmal alle wieder viel besser schmecken, riecht all die tollen Düfte um uns, schaut in den Soiegel ... aufmerksam, merkt ihr das ihr frischer und besser ausseht?

Also, auf in dem Kampf gegen die Rauchwaren, befreien wir uns einen weiteren tag aus der Sucht,

es grüßt: Daniel der Plänterwäldler

Verfasst am: 13.10.2016, 12:00
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Servus Daniel,

es dauert ein wenig, bis man sich so durch die Wohnzimmer liest, und jetzt schau ich auch mal
hier vorbei und sag "Hallo".

Was Du über Deinen ersten Spaziergang und das überwältigende Glücksgefühl geschrieben hast,
hat mich sehr beeindruckt. Nicht "hat", das tut es noch.

Dein geschrubbelter Rosmarinstrauch hat mich auf eine Idee gebracht:
Es gibt so viele Pflanzen, die bei Berührung ihren Duft verströmen, ich selbst hab einen plectranthus zuluensis, der
in Kürze ins Warme muss; der wird sich über zusätzliche Streicheleinheiten in den kommenden Winterwochen
wundern

Ich wünsche einen wunderbaren Tag und grüße herzlich

Silke

Verfasst am: 13.10.2016, 12:21
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Boaahhh ... ick wer ja nich mehr, du hast nen Zulu-Plectranthus

Whooooaaaaaaa .... wie goil ist das denn??

Ops, sorry ... grad geht mein Enthusiasmus mit mir durch, also ... erstmal

Hallo Silke,

danke für deine teilnahmsvollen Worte. Ja, das war schon ein berauschendes Glücksgefühl gestern.

Aber nun wieder zurück zu deiner Herrlichkeit. Hast du, nur so gefragt um sicher zu sein, den leicht blaß-bläulichviolett blühenden? Der mit dem man(n) und Frau auch so richtig edel Wildfleisch Gerichte würzen kann?

Freilich, den musst du in Kürze ja rein holen, wie ich ja meinen Rosmarin auch, allerdings hab ich für deinen Kumpel mit seinem ja nun doch noch mal um vielfaches ausgeprägterem Platzbedürfnis keinen Platz. Aber Gratulation, das ist eine tolle Pflanze. Und ja, der kann bestimmt auch ein guter Kumpel und Tröster sein, wenn eine Suchtattacke im Anmarsch ist.

Viel Erfolg weiterhin, Daniel der Plänterwäldler

Verfasst am: 13.10.2016, 12:48
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Hallo Daniel,

genau jener, mit den samtgrünen Blättern, und so ab November blüht er, eine einzige blaßlila
Wolke.

Jetzt sag bloß, den kann man essen...?!

Kein Witz?

Mir ist, als guckte ich grad über den Tellerrand und sehe, nein, nicht die schmutzige Tischdecke, sondern
die große weite Welt voller bunter Wunder. Im Ernst, wusste ich nicht.
Lässt sich übrigens ganz prima mit Ablegern verjüngen und ist sooo raumgreifend auch wieder nicht.

Viele Grüße
Silke

Verfasst am: 13.10.2016, 13:17
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Hallo und guten Tag die zwote, Silke,

also, nun ganz langsam zum mitschreiben. Man kann ihn natürlich nicht pur Essen. Allerdings hat er seinen Namen nicht umsonst bekommen. Betrachte seinen Namen genau, darin kommt das Wort Zulu vor. Bekanntlich ist das eine afrikanische Volksgruppe.

plectranthus zuluensis .... oder eben auch eingedeutscht: Zulu-Plectranthus

Er bekam diesen Namen daher, weil Angehörige der Zulu mit seinen aromatischen Blätter Fleisch zu würzen pflegten.

Wenn du irgendwann in der nächsten Zeit einmal an Wildfleisch heran kommst, die Zeit dazu wird immer günstiger, die Jagd ist jetzt auf fast alles offen, bis einschließlich Ende Januar, dann kannst du ein oder zwei Blätter von dem Strauch als Würzmittel verwenden.

Abhängig von der Größe der Blätter, aber logischerweise auch abhängig von der Fleischmenge, kannst du mit einem oder zwei Blättern bis zu einem kg Wildfleisch eine ganz andere und interessante, exotische, spannende Note geben.

Die fein gehackten Blätter kannst du entweder der Beize des Wildfleischs beigeben, du kannst sie aber auch in gerebbeltem Zustand ähnlich wie viele andere unserer bekannten europäischen Würzkräuter direkt ans Fleisch geben, sagen wir beispielsweise einem Wildgulasch oder der Brät von Wildbouletten. Verwende sie dann ähnlich wie zum Beispiel Petersilie.

Darüber hinaus kann ein Blatt dieser Pflanze, in wirklich superfeine Streifchen geschnitten, einer Currycreme Suppe eine tolle exotische Note geben.

Von der Verwendung der Blätter in Salaten rate ich persönlich ab, obgleich es da auch andere Meinungen gibt. Meiner persönlichen und selbstredend keinen Maßstab bildenden Meinung nach ist der abgegebene Geschmack in Salaten zu dominant, ich sags so, hier erschlägt die Würzpflanze das Nahrungsmittel, in dem Fall Salate. Und dabei spreche ich jetzt ausschließlich von Blatt und Gemüsesalaten.

Achja, es ist Muschelzeit, besser gesagt, die Hochsaison für Muscheln beginnt. Auch hier kann Zulu-Plectranthus einem leckeren Muschelragout in Blätterteigpastete oder einer Muschel- oder Meeresfrüchte-/Fisch-suppe etwas geben.

Last but not least: du weißt sicher, was Duft-Potpourris sind, oder? Dein Zulu-Plectranthus, Blätter davon, lassen sich hervorragen für Duft-Potpourris verwenden. Und wer könnte sich mehr an solchen Dut-Potpourris erfreuen als Ex-raucher???

Es grüßt, Daniel der Plänterwäldler

Verfasst am: 13.10.2016, 13:40
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Lieber Daniel,

meinen herzlichen Dank!

Weiterhin alles Gute und viele Grüße
Silke