24.9.2019

Verfasst am: 24.09.2019, 15:49
Pflegestuetzpunkt
Pflegestuetzpunkt
Themenersteller/in
Dabei seit: 20. 09. 2019
Rauchfrei seit: 1887 Tagen
Beiträge: 22 Beiträge

Hallo
Ich möchte mich bedanken fürs Mut machen.
Ja ich bin weiblich und habe 17 Jahre in der Pflege gearbeitet.
Heute ist mein erster Tag. Es tut nicht weh aber es ist auch nicht einfach. Mein Kopf erzählt mir ständig, dass es doch gar nicht schlimm ist zu rauchen. Ich rauche seit dem 15. Geburtstag.
Bei meiner ersten Zigarette wurde ich glatt von meiner Mutter erwischt. (Raucht 40 Zigaretten am Tag,Copd grad 3).

Sie sagte damals, Kind Rauch lieber daheim als auf der Strasse. So begann das Elend.
Weiter meinte mein Kopf eine is doch nicht schlimm.
Nein. Bin durch die Stadt gegangen und habe Raucher beobachtet.
Dabei habe ich mir gedacht sei nicht so schwach.
Klasse das hier so viele Personen mitfühlen.
Das tut gut.
Danke.

Verfasst am: 24.09.2019, 17:13
rauchfrei-lotse-meikel
rauchfrei-lotse-meikel
Dabei seit: 02. 07. 2013
Rauchfrei seit: 4151 Tagen
Beiträge: 3598 Beiträge

Hallo Pflegestützpunkt,

auch von mir ein ganz herzliches WILLKOMMEN!

Ja, es ist nicht einfach. Wäre es das, könnte ja jeder erfolgreich, dauerhaft rauchfrei werden. Tatsächlich schaffen es nur rund 5 % der Rauchstopper, ihr erstes Jahr des rauchfreien Lebens vollzumachen. Schreibt dir einer, der sich selbst als hoffnungslosen Fall gesehen hat.

Ich war Hardcore-Raucher. Morgens die erste, abends die letzte. Ich bin sogar nachts aufgestanden, um eine Zigarette zu rauchen. Einem Kinofilm 2 Std. folgen? Nur mit einer Zigarettenpause. Im Zug fahren? Heimlich auf dem Klo eine geraucht. Wenn ich mal wieder ins Krankenhaus musste, wegen einer Lungenentzündung, habe ich auch dort auf dem Klo heimlich geraucht. Den weiten Weg zur Raucherecke hätte ich nicht mehr geschafft. Für mich ist der Blick zurück ein realer Horrorfilm. Nun lebe ich mit COPD IV und Flüssigsauerstoff, 24 Std. am Tag.

Du hast dich entschieden, dein Leben rauchfrei weiterführen zu wollen. Das ist einfach großartig! Den ersten, wichtigsten Schritt, bist du gegangen. Vielleicht hat dich das Leid deiner Mutter ein Stück weit beeinflusst. Aber: "nur die Eine...", das gibt es nicht mehr!

Du hast sehr bildhaft aufgezählt, was dir dein Kopf-dein Suchtgedächtnis- weismachen will. Nimm es zur Kenntnis, aber mehr auch nicht. DU bist die Chefin in deinem Kopf! Wie Andreas dir bereits geschrieben hat: es wird besser. Das wird dir jeder hier bestätigen. Im Moment wird auch deine Leidensbereitschaft gefragt sein. Oft hilft ein lautes "NEIN!" wenn dich eine Attacke packt. Kennst du schon die 4 A's? Ich füge sie dir hier mal ein.

Aufschieben
Das Verlangen wird auch ohne Zigarette vorbeigehen. Atmen Sie zum Beispiel zehnmal tief durch. Der Wunsch nach einer Zigarette wird allmählich schwächer. Oder machen Sie eine Entspannungsübung, zum Beispiel indem Sie einzelne Muskelgruppen wechselweise an- und entspannen (progressive Muskelrelaxation nach Jacobson). Nach der Entspannungsübung „schwenken“ Sie dann um und beschäftigen sich mit etwas ganz anderem (siehe auch vierter Tipp: Ablenken)

2. Ausweichen
Gehen Sie vorausschauend kritischen Situationen, wie Raucherpausen oder
Kneipenrunden, eine Zeit lang aus dem Weg. Geben Sie anderen, z. B. Kolleginnen und Kollegen, einen Hinweis, dass diese Situationen für Sie noch schwierig sind, und bitten Sie gegebenenfalls um Hilfe (z. B. keine Zigarette anbieten).

3. Abhauen
Entfernen Sie sich z. B. einfach aus einer Gruppe von Rauchenden bis Sie sich wieder besser fühlen. Ziehen Sie sich für einen Moment zurück und befolgen Sie Tipp 4.

4. Ablenken
Ersetzen Sie das Rauchen bewusst durch andere Tätigkeiten, die Spaß machen, Sie ablenken und auf keinen Fall mit dem Rauchen vereinbar sind. Rufen Sie beispielsweise jemanden an, der Sie auf Ihrem Weg in die Rauchfreiheit unterstützt hat. Wenn Sie zu Hause sind, können Sie auch für einige Minuten duschen. Oder machen Sie eine Atemübung. Legen Sie sich auf den Boden und entspannen Sie sich. In jedem Fall sollte die Tätigkeit ein angenehmes Gefühl in Ihnen auslösen.

Du hattest beschrieben, dass du dir Nikotin Spray besorgt hast, es aber nicht nutzen möchtest. Hm, okay. Gemäß Statistik ist die Kombination aus Nikotinersatz-Präparat und Teilnahme am Gruppenprogramm die erfolgversprechendste Methode. Ichselbst konnte es damals nur mit genau dieser Methode schaffen. Aber das entscheidet jeder selbst.

Ich habe viele Menschen kennengelernt, die nach kurzer Zeit einmal schwach wurden, eine Zigarette rauchen "mussten" und dann ihr Projekt abgebrochen haben. Bitte mache diesen Fehler nicht. Wenn du in eine Situation geraten solltest, in der du der Versuchung nicht widerstehen konntest, nimm es als Erfahrung und bleibe unbeirrt auf deinem Weg in die Rauchfreiheit. Es lohnt sich so sehr!

Ich wünsche dir einen guten Start in diesen neuen Lebensabschnitt und freue mich, auch weiterhin hier von deinen Erfahrungen zu lesen.

Lieben Gruß
Meikel

Verfasst am: 24.09.2019, 20:17
Pflegestuetzpunkt
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Themenersteller/in
Dabei seit: 20. 09. 2019
Rauchfrei seit: 1887 Tagen
Beiträge: 22 Beiträge

Danke Meikel,

die Worte du bist die Chefin im Kopf haben mir sehr geholfen.
Ich bekomme momentan die unglaublichsten Dinge vorgespielt.
Zum Beispiel es ist nicht schlimm wenn du es nicht schafst mit dem rauchen aufzuhören.
Dann probiere es später noch mal. Andere brauchen auch 2 oder drei Anläufe.
So blöde Gedanken hab ich.
Ist das nicht verrückt?
Alles was negativ war ist plötzlich nicht mehr schlimm.
Aber: Ich bin die Chefin in meinem Kopf.
Gruß Heike

Verfasst am: 24.09.2019, 20:41
rauchfrei-lotse-meikel
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Dabei seit: 02. 07. 2013
Rauchfrei seit: 4151 Tagen
Beiträge: 3598 Beiträge

Liebe Heike,

danke zunächst, für deine Rückmeldung!

Als ich aufhörte, zu rauchen, hatte ich das Gefühl, ich werde wahnsinnig. Kein Witz. Ich dachte tatsächlich, so muss es sich anfühlen, wenn man irre wird (Manche glauben das noch heute von mir...).

Wir haben uns einen höchstperfiden Gegner ausgesucht. Die Umkehrung des "Bösen" ins vermeintlich "Gute", beinhaltet ein großes Rückfallpotential! Was mir damals in diesen Momenten den A.... gerettet hat, war das "4. A". ABLENKUNG. Wenn's dich packt, mache 10 Kniebeugen, räume die 'Rumpelschublade' auf, putze dir die Zähne, beiße auf eine Chilischote, egal, nur tue etwas und verharre nicht. Einfach machen und die bösen Gedanken rücken in den Hintergrund.

Du packst das, Heike!
Lies hier im Forum, schreibe, das schafft Entlastung.

Wenn du heute Abend zu Bett gehst, hast du schon die ersten 24 Stunden deiner neuen Zeitrechnung auf der Uhr.

Beste rauchfreie Grüße
dein Meikel

Verfasst am: 24.09.2019, 21:01
Berbel
Berbel
Dabei seit: 23. 09. 2019
Rauchfrei seit: 1891 Tagen
Beiträge: 59 Beiträge

Hi...
Ich bin neu hier und seit 4 Tagen rauchfrei. Die ersten 3 Tage waren die Hölle. Von Schweißausbrüchen bis Wutanfällen war alles dabei... Ich frag mich ob das wohl irgenwann mal vergeht...

Verfasst am: 24.09.2019, 21:13
Carokr
Carokr
Dabei seit: 21. 09. 2019
Rauchfrei seit: 1894 Tagen
Beiträge: 585 Beiträge

Hallo Berbel gratuliere dir zu den 4 rauchfreien Tagen, Ablenkung, Ablenkung kann ich nur sagen, es ist hart, aber zu schaffen

Verfasst am: 25.09.2019, 10:09
May-BY
May-BY
Dabei seit: 05. 08. 2019
Rauchfrei seit: 1928 Tagen
Beiträge: 1207 Beiträge

Liebe Berbel,
es is die Hölle, für nahezu jeden von uns.
Mir ging es wie dir u. Vielen anderen hier.
Es gibt nur ein Ziel,Durchhalten und Sturheit
damit kommt man Stück für Stück voran.
Es wird besser, versprochen. Hab es auch nicht
glauben wollen.
Mittendrin packt es mich auch immer wieder mal
en:
Dann muss ganz schnell blassen:
blassen:blassen:
blassen:blassen:
her u. all die netten Menschen hier, die rund um
die Uhr mit guten Ratschlägen parat stehen.
Es ist hart, da muss ma durch, wir bleiben stur
Heute rauchen wir nicht.
Liebe Grüße Maria



Verfasst am: 25.09.2019, 16:47
Pflegestuetzpunkt
Pflegestuetzpunkt
Themenersteller/in
Dabei seit: 20. 09. 2019
Rauchfrei seit: 1887 Tagen
Beiträge: 22 Beiträge

Hallo alle zusammen

Heute war mein erster Arbeitstag ohne Zigaretten.
Ich dachte ich müsse nach Hause gehen.
Konnte mich nicht konzentrieren. Schrecklich
Keine Ahnung wie das morgen gehen soll.
Das muss besser werden an der Arbeit.
Heute Nachmittag ist Gartenarbeit auf dem Programm.

Verfasst am: 25.09.2019, 16:57
gibnichtauf
gibnichtauf
Dabei seit: 11. 08. 2019
Rauchfrei seit: 1916 Tagen
Beiträge: 851 Beiträge

Hallo, bleibe stur und standhaft. Probier’s einfach aus und frage dich immer
„Was bringt mir die Zigarette für Vorteile“
Halt durch es ist hart aber machbar

Verfasst am: 25.09.2019, 16:58
gibnichtauf
gibnichtauf
Dabei seit: 11. 08. 2019
Rauchfrei seit: 1916 Tagen
Beiträge: 851 Beiträge

Hallo, bleibe stur und standhaft. Probier’s einfach aus und frage dich immer
„Was bringt mir die Zigarette für Vorteile“
Halt durch es ist hart aber machbar