Vom Rauchen Abschied nehmen

Verfasst am: 28.01.2016, 19:53
miezhaus
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Guten Abend Susanne,

QiGong habe ich auch einige Zeit lang praktiziert. Es hat mich wirklich sehr harmonisiert. Und ich denke, es ist eine der besten Methoden, Körperertüchtigung und Ausgleich in Einklang zu bringen. Ist es Deine erste Erfahrung damit oder hast Du schon einmal einen entsprechenden Kurs belegt?

Vielleicht hast Du es schon mal von mir gelesen, ich wiederhole mich da öfters, indem ich sage: Jemand, der sich das Rauchen abgewöhnt hat, wird niemals mehr ein Nichtraucher, sondern er bleibt immer ein Raucher, der nicht mehr raucht. Von dieser Meinung bin ich auch nicht abzubringen. Eigentlich sind wir immer noch Raucher, denn das ist ein Teil in unserer Historie, der sich nicht wegleugnen läßt und der uns auch für immer in den Knochen stecken bleiben wird. Ein Zug und wir sind wieder dabei. Und hin und wieder fragt auch mich noch die Sucht, ob ich nicht vielleicht gerne... (das läßt sich aber mit einem simplen Nein abfackeln, das ist keine Schwierigkeit mehr - nur die einzige richtige Antwort lautet eben nein und nicht höchstens einen Zug oder nur mal eine oder so!) Das wird uns auch bleiben und das muß uns allen klar sein. Somit bin ich bei Dir, diese Sucht wird uns in den Knochen steckenbleiben. Aber wir können es schaffen, die Oberhand drüber zu behalten. Und nie mehr zu rauchen.

Was die Gesundheits-Keule angeht, so bist Du in bester Gesellschaft. Es wird immer wieder einmal berichtet, daß Menschen, die eine gesundheitliche Hiobsbotschaft erhalten haben (gerne auch durch das Rauchen verursacht), erstmal eine rauchen mußten, um zu kompensieren. Das ist ja auch kein Wunder, denn was haben wir denn immer gemacht, wenn Unvorhergesehenes oder Unerwünschtes passiert ist? Geraucht, um zu kompensieren. Vielen war die Gesundheit vielleicht Denkanstoß, aber nicht Grund, Motivation oder Hilfe dabei, aufzuhören. (Es war bei mir Alt-Asthmatikerin nicht anders... ich wußte auch, ich müsse aufhören, und das zweimal, aber meine Auslöser und vor allem meine Durchhaltemotivationen lagen an anderer Stelle.) Daher stößt Du auch in diesem Punkt hier glaube ich auf viel Verständnis.

Über Deinen Erfolg bei der Abstinenz freue ich mich mit Dir - und schon auf Dein 100tägiges Jubiläum. Stolz und Freude sind völlig gerechtfertigt! Herzliche Grüße sendet Dir

Lydia

Verfasst am: 26.01.2016, 06:55
SusanneK
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Ihr Lieben,

meine mir so hilfreiche Akupressur- und Hypnosetherapie ist abgeschlossen. Der Arzt meinte, die erforderliche Stabilität sei erreicht. Dafür habe ich jetzt noch einen Qigong-Kurs belegt. Eine chinesiche Entspannungs- und Mediationstechnik mit Bewegungselelmenten. Auch hier wird die Konzentration auf die Energiezentren des Menschen gerichtet. Da wir eine kleine Gruppe sind, rede ich aber nicht mehr über meine persönlichen Anliegen. Der Qigong-Kurs ist für mich mehr wie so ein Nachklang meiner persönlichen Akupressur- und Hypnotherapie.

Es gibt viele Möglichkeiten, sich Hilfe und Unterstützung zu holen. Ich bin der Meinung, man sollte es auch tun. Ich persönlich häte es ohne mein "Hilfspaket" nicht bis zum Tag 72 geschafft.

Die Erkenntnis allein "Ich vertrage das Rauchen nicht mehr, es bekommt mir schlecht" hätte nicht genügt. Dazu hat die Sucht zu viel Macht. Ich hätte mir trotzdem den Kehlkopf weiter ruiniert. Viele verschiedenartige Hilfsmittel haben mir den Sprung ins kalte Wasser aber ermöglicht.

Ich betrachte mich schon noch als nikotinabhängig, aber bin seit einigen Wochen erfolgreich abstinent.

Viele Grüße von
SusanneK

Verfasst am: 25.01.2016, 13:53
banya
banya
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Super gemacht, liebe Susanne, jetzt hast Du schon über zehn rauchfreie Wochen geschafft. Sehr gut, da kannst Du richtig stolz drauf sein..... schönen Tag und gute Woche wünscht Dir Banya

Verfasst am: 25.01.2016, 06:58
SusanneK
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Guten Morgen, Heike

ich unterscheide immer zwischen körperlichen und psychischen Befindlichkeiten. Das geht natürlich ineinander über, aber Verdauung und Herz-Kreislauf ist für mich "körperlich", aber die Stimmungsschwankungen sind für mich "psychisch".

Ich konnte mich so ab der abgeschlossenen 6. Woche (also auch so ca. 45 Tage) erstmals wieder am Schreibtisch über mehrere Stunden konzentrieren. Vorher ging das nicht. Seltsamerweise habe ich meine Erwerbsarbeit auch in der schwereren Zeit davor recht gut hingekriegt. Da musste ich viel stehen und laufen und mit den Teilnehmern und Kollegen kommunizieren, also nicht so lange stillsitzen und denken.

Zwischen der 7. Woche und heute (10 Wochen) hat sich übrigens nicht viel verändert. Es ist aber bei jedem anders.

Einen schönen Tag wünscht
SusanneK

Verfasst am: 24.01.2016, 18:15
Laurinschen
Laurinschen
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Ach liebes Susannchen, erstmal vielen lieben Dank für deine Antwort das mit der Psyche ist auch alles nicht so einfach, das kenne ich ja von mir, ich leide ja schon seit Jahren unter Panikattacken und muss dafür Medikamente nehmen.

Ein einigermassen normales Lebensgfühl hatte ich heute das allererste mal, natürlich ein paar Schmachter aber das konnte ich aushalten... so könnte es einfach bleiben. Was mir allerdings extrem fehlt ist es zur Ruhe zu kommen... ich fühle mich als wenn mich ständig irgendwas treibt. Ich kann mich zur Zeit nicht mal aufs Sofa legen und entspannen.

Mit der Verdauung stand ich auch bissel auf Kriegsfuss hatte ständig Blähungen und mein Reizdarm spielete mir übelst mit das bekam ich aber durch diese Artischocken Kapseln gut in den Griff.

LG aus dem Saarland Heike

Verfasst am: 24.01.2016, 17:50
SusanneK
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Liebe Laurinschen,

44 Tage sind doch auch schon was Tolles auf der Uhr! Nach ca. 6 Wochen konnte ich beginnen, aufzuatmen. Es trat wieder so etwas wie ein normales Lebensgefühl ein.

Trotzdem hat sich mein Biorhythmus verändert.

Ich kann morgens eine Stunde länger schlafen und abends eine Stunde länger wachbleiben, bevor mich die große Müdigkeit überrollt. (Ist aber nach wie vor recht früh). Verdauung ist langsamer geworden, wenngleich das durch das Süßholz ein wenig ausgeglichen wird, aber nicht vollkommen.. Ich habe nach wie vor ein Bedürfnis nach häufigen Pausen, die ich auch mache. Nur dass jetzt nicht geraucht wird, sondern es werden Mails gecheckt, es wird mit jemandem gesprochen, es wird einfach nur so vor die Tür gegangen, es wird (leider) etwas zwischendurch gegessen. (Bilanz meiner Gewichtszunahme seit dem Rauchausstieg: 5 kg. )

Ich bin noch nicht belastbarer als vor meinem Rauch-Ausstieg, die psychische Verletzbarkeit (Dünnhäutigkeit) hat sich eingependelt. Ich muss aber sagen, wenn ich nicht ausgestiegen wäre, würde es mir jetzt wahrscheinlich körperlich und seelisch wesentlich schlechter gehen.

Es grüßt herzlich
SusanneK

Verfasst am: 24.01.2016, 16:28
Laurinschen
Laurinschen
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Glückwunsch liebe Susanne zu 70 raufreien Tagen, sei stolz auf dich
LG Heike

P.s. in wie fern hat sich dein Biorhythmus verändert würde mich mal interessieren

Verfasst am: 20.01.2016, 21:48
leseeule
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Hallo Susanne heute bist du schon 66 Tage ohne Zigarette unterwegs und das ist eine super Leistung. Schön dass es dir gerade so gut geht. Bei mir war um diese Zeit nochmals eine riesige Verlangensattacke die ich Gott sei Dank in dieser Intensität nicht mehr erleben musste. Auch ich gehe sehr diszipliniert durchs Leben sonst hätte das bei mir nicht so funktioniert mit dem Nichtmehrrauchen !!!!Meinen Kaffee genieße ich nach wie vor, habe aber für Abends Tee für mich entdeckt. Da probiere ich die verschiedensten Sorten aus das macht richtig Spaß. Liebe Susanne geh weiter so deinen Weg immer Schritt für Schritt. Ich wünsche dir eine gute Restwoche liebe Grüße Karin

Verfasst am: 20.01.2016, 07:34
SusanneK
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Liebe Brigitte,

guten Morgen allerseits.
Mein Thread hier, das ist schon wie so eine Art Tagebuch, und das sind die Threads der anderen auch.

Mir geht es schon viel besser. Mein Biorhythmus hat sich nahezu normalisiert. Aber es hat sich doch einiges verändert. Morgens gibt es zwar noch Kaffee, aber dazu wird auf die Süßholzstange gebissen (nicht ganz die ideale Kombination) und am Nachmittag manchmal noch einen Latte Macchiato oder Cappuccino, das schmeckt sehr gut. Ansonsten bin ich weitgehend auf Tee umgestiegen, den ich vorher fast gar nicht getrunken habe. Aber dazu schmeckt Süßholz mir richtig gut! Leicht bitter, leicht herb, leicht süß.

Vorher habe ich immer Zitronenlimonade oder Tonic getrunken, dazu gab es auf dem Balkon eine Zigarette. Das habe ich ganz abgestellt, weil das Getränk für mich mit dem Rauchen konditioniert ist. Mal sehen, was ich in der wärmeren Jahreszeit trinken werde.

Die Getränke-Gewohnheiten sind aber nur ein Beispiel dafür, wie vieles sich verändert hat.

Ich lebe aber nach wie vor sehr diszipliniert und meide Versuchungssituationen.

Ich bewundere auch diejenigen, die es ganz ohne Ersatz schaffen. Die einfach nur die Zigarette weglassen können, ohne irgendetwas umzustellen oder sie in irgendeiner Weise zu ersetzen.

Herzliche Grüße
SusanneK

Verfasst am: 18.01.2016, 06:57
rauchfrei-lotsin-brigitte
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Guten Morgen, liebe Susanne,

Dein Konzentrationsschub am letzten Freitag gibt Dir bereits einen guten Ausblick auf Deine Zukunft: Du bist kurz davor, die Zigarette erfolgreich gegen Schwarztee und Süßholz auszutauschen. Deine neuen Gewohnheiten und Empfindungen werden Dir unmerklich in Fleisch und Blut übergehen - und je selbstverständlicher das Erleben einer Situation ohne Zigarette erfolgt, um so eher wirst Du auch von den Suchtanfällen befreit sein.

Deine intensiven Raucherträume zeigen doch nur, wie stark Du Dich innerlich noch mit dem Ausstieg aus der "alten Welt" beschäftigst. Du warst bisher die Gewinnerin und wirst es auch zukünftig sein. Momentan verändert sich sehr viel - nicht nur in Deinem Verhalten, sondern auch in Deiner Wahrnehmung. Kannst Du Dir vorstellen, Deine sich verändernde emotionale Situation tagebuchartig festzuhalten, um sie vielleicht für eine zukünftige schriftstellerische Tätigkeit nutzen zu können? Auf diese Art und Weise kann Dir sogar eine Umwertung negativer Empfindungen gelingen, weil Du dadurch einzigartiges - weil authentisches - Material für eine zukünftige Arbeit gewinnen kannst, oder?

Auf jeden Fall wünsche ich Dir einen guten Start in eine intensive, positive neue Woche - go ahead!

Liebe Grüße, Brigitte