Vom Rauchen Abschied nehmen

Verfasst am: 24.11.2015, 14:21
SusanneK
SusanneK
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Ich habe fast 35 Jahre geraucht und das Rauchen gehörte zu mir und meinem Leben. Jetzt ist aber Mehreres zusammengekommen: eine unangenehme Diagnose durch den HNO, der Tod einer guten Freundin an den Folgen des Rauchens und das zunehmende Kratzen in meiner Stimme sowie die damit fehlende Durchschlagskraft meiner Stimme. Diese ist wichtig, für meine Lesungen als Autorin und für meinen Beruf in der Erwachsenenbildung. Ja, ich will dranbleiben. Ich habe schon mal einen geliebten Menschen verloren und empfinde jetzt auch Verlustgefühle. Ich habe mein Gleichgewicht verloren und bin in Gedanken aufs (Nicht-)Rauchen fixiert. Am 14.11. habe ich die letzte angesteckt.

Diese Woche bin ich krankgeschrieben, aber die nächste will ich versuchen, meine Arbeit bei dem Bildungsträger wieder aufzunehmen. Vielleicht lenkt es ab. Von den Teilnehmern rauchen viele. Aber ich bin zurzeit auch nicht sehr belastbar, da weiß ich nicht, ob ich die anstrengende Arbeit bis Weihnachten schaffe. Das Schreiben und das Netzwerken für meine Bücher ruhen im Augenblick.

Verfasst am: 24.11.2015, 15:33
MOMO1967
MOMO1967
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Hallo SusaneK,



ich bringe dir mal ein paar Blümchen vorbei um dein neues Wohnzimmer zu schmücken.

Ich wünsche dir viel erfolg in deinem neuen Rauchfreien Leben !

Ich merke an mir das sich mehr verändert als nur das Rauchen.

Machs gut , viel Spaß in der


Momo

Verfasst am: 24.11.2015, 15:49
SusanneK
SusanneK
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Liebe Momo,
ja, was mag sich noch ändern außer dem Nicht-Rauchen? Das befreiende Gefühl, nicht mehr rauchen zu müssen, kann ich noch nicht empfinden. Du?
Viele Grüße
SusanneK

Verfasst am: 24.11.2015, 16:42
Gluehfix
Gluehfix
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Hallo Susanne,

die ersten fiesen Tage (und da bist du halt noch mittendrin) muss man einfach überstehen.

Sobald bei mir der Rauchwunsch aufblitzte, habe ich stumm oder laut mehrnals mein Mantra vor mir hergesagt "nie wieder einen einzigen Zug".

Hilfreich finde ich auch die Vorstellung, dass auch Raucher "Schmacht" empfinden- im Theater, im Flugzeug... Aber wir gehen aus diesen Attacken nikotinfrei hervor: ohne stinkende Klamotten und Finger, ohne schlechtes Gewissen, mit weniger Schadstoffen im Körper, einem besseren Geschmack im Mund, mehr Geld im Portmonee- und eines Tages leicht und ohne Suchtdruck. Versprochen.

Es ist schwer, die Rauchpausen neu zu füllen, gleichzeitig den Entzug durchzumachen und vielleicht auch noch Baustellen zu bearbeiten, die man sich vorher schön vernebelt hatte. Weil das für uns alle schwer ist oder war, darum sind wir hier!

Bist du ein Chat-Mensch? Heute ist -wie jeden Dienstag- wieder zwischen 20 und 22 Uhr Chat. Vielleicht magst du mal vorbei schauen.

Kopf hoch! Liebe Grüße, Gluehfix

Verfasst am: 24.11.2015, 17:19
SusanneK
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Hallo Glühfix,

ich habe noch vor wenigen Jahren ein witziges Buch geschrieben, das hieß "Rauchen verboten" - da habe ich die Raucher in Schutz genommen vor den radikalen Nichtrauchern. Die Raucher haben aber auch alle "Schmacht".

Ich hab ja selbst eifrig geraucht und wollte es keinesfalls lassen. Auch in meinem neuen Roman rauchen die Hauptfiguren - alles falsch? Muss ich mich jetzt schämen?

Deine Äußerung zu den ersten schweren Tagen finde ich sehr treffend. Eigentlich müsste ich heute Abend zu einer Preisverleihung. Aber mir ist nicht so zu Mute, das Haus zu verlassen. Vielleicht nehme ich dann an dem Chat teil.

Viele Grüße und Dank

SusanneK

Verfasst am: 24.11.2015, 17:38
MOMO1967
MOMO1967
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Hallo SusaneK,

Leider bin ich noch Raucherin, soll sich ändern.
Ich habe bei den letzten Versuchen das Rauchen zu lassen gemerkt das ich mein Leben verarbeiten muss. Rauchen hilft dabei definitiv nicht. Ich habe festgestellt das ich die Zigarette für alles brauchte. Freude, Trauer, Langeweile, Stress, usw. Außerdem sind mir viele Baustellen aufgefallen sie ich mit Zigarette eingenebelt habe um sie auszublenden.
Sucht ! Ich bin auf der Suche!
Ich weiß nicht ob du bei mir alles gelesen hast , oder ob du es verstehen konntest.
Mein Leben war in den letzten sechs Jahren eine Achterbahn , immer rauf und runter. Die Zigarette war mein ständiger Begleiter und Freund. Sie gab mir Halt , ich hab mich dran geklammert. Das will ich nicht mehr.
Aber jetzt macht mir meine Entscheidung wieder Angst, weil ich weiß was auf mich zukommen kann. Ich weiß aber auch das ich ohne Zigarette nicht wirklich anders fühle. Ich vermisse nur das Rauchen so sehr.

Jetzt mit Rauch vermisse ich das freie Gefühl das ich beim letzten Versuch lange hatte.( so 5 Tage?) Am 6. Tag bin ich umgekippt und wurde Rückfällig.

Das wünsche ich dir alles nicht.

Bleib positiv, und innerlich stark, und stur. Kämpfe für dich und deine Gesundheit.

Unseren besten Aki Seefahrer kennst du ja schon, er ist einfach spitze!
Viel Glück wünsche ich dir und viele liebe Menschen in deinem Umfeld die dich unterstützen!

LG MOMO

Verfasst am: 24.11.2015, 17:49
SusanneK
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Liebe Momo,

bei mir gibt es auch viel Unverarbeitetes. So fließt bei mir viel Biografisches in meine Bücher ein - und umgekehrt holt mich der eigene Erzählstoff dann wieder ein und ich bin auf Lesungen stark verunsichert. Da muss ich mir unbedingt helfen lassen, hab aber die richtige Therapie noch nicht gefunden. Auch da bleibe ich dran.

Was mich aktuell unterstützt, ist Meridian-Akupressur. Ich hatte schon zwei Termine bei einem älteren Arzt, der vor seiner Pensionierung Psychiater und Psychotherapeut war. Er redet nicht so viel, sondern versucht, mit energetischer Arbeit die Grenzen zwischen Bewusstsein und Unbewusstem fließender zu machen. Dadurch wird das Empfinden geschmeidiger und man muss nicht so an der Ersatzbefriedigung, der Zigarette, hängen.

Leider muss ich es selbst zahlen, sowas übernimmt die Kasse nicht.

Ich habe bei dir noch nicht alles gelesen, bin mehr zufällig auf deine Seite reingeplatzt, weil mir die Spielregeln noch nicht so klar waren. Ich kann es aber nachholen.

Herzlich
SusanneK

Verfasst am: 24.11.2015, 18:12
SusanneK
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Lieber Aki,

nein, der Grund ist ja wirklich nicht, dass ich nicht gern rauche oder geraucht hätte, der Grund ist, dass ich es nicht (mehr) vertrage, dass es mir definitiv nicht bekommt. Ich habe mir auch 10 Gründe fürs Aufhören aufgeschrieben, die für mich sehr tiefgreifend sind und anders als das, was hier geschrieben steht. Das Geld ist für mich allerdings kein Kriterium: Was ich an Zigaretten spare, gebe ich für etwas anderes aus.

Stark und stur, das finde ich ein gutes Motto.

Mit den Büchern, das ist ein anderes Problem, nämlich dass ich oft mit meinen eigenen Büchern hadere. Dieses Problem kann ich mit Zigarettenrauch nicht vertuschen. Da muss ich einen anderen Weg finden. Das ist vielleicht eine wichtige Erkenntnis.

Viele Grüße
SusanneK

Verfasst am: 24.11.2015, 23:25
miezhaus
miezhaus
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Guten Abend Susanne,

wie im Chat heute abend versprochen, schaue ich noch kurz bei Dir herein.

Du sagst etwas sehr interessantes, und zwar daß Du das Hadern mit Deinen Werken durch den Zigarettenrauch nicht abfedern kannst. Das ist insofern interessant, als daß viele Aufhörer davon überrascht werden, nach dem Rauchstopp ungebremst vom Zigarettennebel von ihren Emotionen getroffen werden, lernen müssen, damit zu leben, und ihre Gefühle verstärkt erleben. Also mit der Erkenntnis der Kompensation, des Dämpfens der Gemütslagen durch Rauchen bist Du nicht allein. Auch ich habe noch einige Gelegenheiten in Erinnerung, bei denen ich angesichts der Heftigkeit meiner Gefühle nach dem Rauchstopp etwas perplex war.

Die gute Nachricht ist, daß man lernt damit zu leben. Mach Dir klar, daß Du Deine Gefühle, Deine Höhen und Tiefen, nunmehr so erlebst, wie sie ein Nichtraucher erleben würde - und auch aushalten würde. Den Weg dazu, den wirst Du finden, das kann ich Dir glaube ich versprechen, haben das doch so viele hier geschafft. Anfangs kommt noch der Entzug hinzu, das ist freilich zu berücksichtigen, aber später dann, wenn dieser geschafft ist oder selbst wenn Du eine Konsolidierung der Entzugserscheinungen erlebst, dann merkst Du Deine Gefühle einfach so, wie sie eben sind - ohne Rauch.

Finde ich gut wie gut Deine Selbstreflexion funktioniert. Und auch, daß Du morgen schon einen zweistelligen Tageszähler präsentierst! Denke bitte an das was ich im Chat schon angeboten habe - Belohnung! Die hast Du Dir verdient! Ich wünsche Dir weiterhin gutes Gelingen und hoffe weiterhin von Dir zu hören. Alles Gute und Grüße von

Lydia

Verfasst am: 25.11.2015, 08:03
SusanneK
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Guten Morgen,

heute ist mein 10. Tag und ich werde mich heute Nachmittag mit der Meridian-Akupressur belohnen. Heute Morgen habe ich - statt auf dem kalten Balkon zu rauchen - mit meiner Tochter im Bett gekuschelt. Auch dies eine Belohnung. Mein Kind war ein wichtiger Auslöser: hat sie mich vor zwei Wochen angefleht, ich solle aufhören, und meine Zigaretten zerbrochen. Sie fragte heute morgen: Der wie vielte Tag? Die Zwölfjährige begleitet meinen Ausstieg mit großer innerer Beteiligung.

Was sie nicht weiß, ist, dass noch ärztliche Diagnosen ausstehen. Wenn im Januar meine Stimmband-OP vorbereitet wird, wird auch der Kehlkopf genau untersucht. Ein Termin beim Lungenarzt ist im Dezember.

Vielleicht höre ich zu spät mit dem Rauchen auf, aber ich hoffe es nicht. Viele Jahre habe ich glücklich und gern geraucht. Doch in den letzten Monaten ist das Rauchen bei mir zu einer echten Suchtkrankheit geworden. Ich rauchte: obwohl mir der Hals schon wehtat, obwohl ich stark hustete, obwohl sich andere Sorgen machten, obwohl es in der Situation für mich ungünstig war.

Also: stopp!

Ich will stur bleiben und den Entzug ertragen.

Viele Grüße
SusanneCK

P.S. @Lydia: Eine bessere Freisetzung der Emotionen käme mir entgegen, dazu soll auch die Akupresssur beitragen.