Rauchstopp im Urlaub und Angst vorm Alltag
Liebe Susee,
Jetzt wollte ich Dir einen Motivationsgruß da lassen und lese, dass Du noch Aufschub hast.
Prima auf der einen Seite.
Schade auf der anderen, weil ich heute Abend gerne gelesen hätte: "war zwar anstrengend aber hat geklappt und ich fühle mich müde aber glücklich"
Dann genieße mal das Wochenende in vollen Zügen, aber ohne einen Zug....
Liebe Grüße,
Eva
Wie das Leben so spielt, kam jetzt ein Coronafall dazwischen. Ich habe mich für dieses Wochenende also ganz umsonst verrückt gemacht. Ich denke, der Aufschub tut mir gut und vielleicht fühle ich mich ja beim nächsten Termin schon etwas gefestigter, was das Rauchen in Krisensituationen betrifft.
LG Susee
Liebe Susee,
hier meldet sich Dein treuloser Rauchzwilling, der die Feierlichkeiten zum 40ten Rauchfreitag verpasst hat
Ich hoffe Du gibst mir noch eine Chance auf eine neue Feier an einem nächsten Runden.
Jedenfalls herzlichen Glückwunsch zu 40 (in Worten vierzig) Tagen Rauchfreiheit
Jetzt lässt Du noch den Familiengeburtstag als Hürde an Dir vorbei ziehen (ich habe Dir dazu eine PN geschickt) und dann sehe wir uns wieder zum gemeinsamen weiterwatscheln. Immer schön in die richtige Richtung - nachdenken, schauen, aber nicht vom Weg abkommen, ok?
Liebe Grüße,
Eva
Wow, vielen lieben Dank für eure vielen Antworten.
Wirklich jede bringt einen neuen Aspekt und ich muss mir heute mal alles in Ruhe durchdenken.
Zwischendurch habe ich mich wohl mal falsch ausgedrückt. Es ist keine große Party. Außer meiner Familie wohnen schon alle anderen Anwesenden in dem Haus. Ist also alles auf 3 Generationen beschränkt. Aber es hört sich jetzt vielleicht heftig an, Eltern können wirklich anstrengend und nervenaufreibend sein. Es ist ja nicht so, dass ich sie nicht mag (hört sich vielleicht im Moment so an, aber es ist halt schwierig im Moment, und nicht so gemeint, als ob sie unendlich böse sind), aber es lief früher so viel schief und wird auch nicht aufgearbeitet, dass es mich jedes Mal wieder runterzieht. Wer jetzt nach professioneller Hilfe deshalb schreit, die habe ich. So wurde immerhin schon mal herausgefunden, was das eigentliche Problem ist. Von einer Lösung sind wir im Moment aber noch unendlich weit entfernt. Sollte ich am Samstag nicht kommen, wird das ganze einfach verschoben und sehr oft nachgefragt, wann denn endlich. Das möchte ich mir einfach ersparen.
Was ich bei euch allen herausgelesen habe, ist, dass ich wohl mehr Selbstvertrauen diesbezüglich brauche. Und ja, ihr habt Recht. Vielen Dank für eure Zusprüche diesbezüglich. Ich werde an mir arbeiten. Ich glaube, Janis Tipp muss ich mir sehr zu Herzen nehmen:
Ich merke gerade, ich schreibe etwas wirr, auch weil ich Angst habe jemand zu beleidigen oder Angst, ein komplett falsches Bild von mir zu vermitteln. Ich hör jetzt lieber erstmal auf und denke nach der Arbeit (habe gerade Pause) in Ruhe nach. Vielen Dank für eure Antworten.
LG Susee
Hallo Susee,
ich fühle mit dir, was den Samstag angeht, meine (auch rauchende) Familie kann auch echt anstrengend sein, und da haben mir früher die Zigaretten auch immer geholfen. Ach nein warte, inzwischen hab ich ja festgestellt, dass sie mir gar nicht geholfen haben. Eigentlich hat die Zigarette mir nur Zeit verschafft, und sie hat mir ermöglicht, dass ich mich kurz sammel und zurück zu mir finde.
Für mich war damals beim ersten kritischen Zusammentreffen klar, dass Rauchen keine Option mehr ist, so dass ich mir zwangsläufig etwas anderes überlegen musste. Ich habe sehr viele Fishermans gelutscht, meine besten, die Belohnungs- und Tröste-Sorten, außerdem habe ich viel Wasser getrunken, und ich war oft auf Klo um mal durchzuschnaufen. Und als das fiese, lange Problemgespräch, in dem ich früher Kette geraucht hätte, auf mich niederprasselte, hab ich immer wieder, bei jeder Zigarette, die jemand sich angezündet hat, ganz bewusst in mich reingelächelt und mir selber ins Ohr geflüstert: Ey Jani, du bist sooo toll, dass du jetzt nicht rauchst. Du wirst morgen so froh und stolz sein! Und so hab ich mich irgendwie über den Abend und durch dieses furchtbare Gespräch gerettet.
Was macht die Zigarette für dich in so einer Situation? Wie kannst du dir dieses Gefühl anderweitig verschaffen? Du hast bisher schon einige Erfahrungen mit Schmachtern und Alternativhandlungen. Nutze sie! Du bist kein blutiger Anfänger mehr, du weißt, dass so ganz grundsätzlich alles auch ohne Zigarette möglich ist und dass bis jetzt noch jeder(!) Schmachter vorbeigegangen ist.
Und zu guter Letzt natürlich die Frage...warum kannst du nicht abgsagen? Oder zumindest früher gehen? Stell dir vor du kriegst Magen-Darm oder Corona, dann muss und wird deine Familie auch ohne dich auskommen.
Wenn es dir nach allen Überlegungen immernoch zu heikel ist, dann darfst du selbstverständlich dein Wohl für dich in den Mittelpunkt rücken, die Verantwortung für dich übernehmen und Nein sagen. Oder Tschüss, wenn du merkst, dass du nicht mehr kannst oder willst. Du hörst grad auf zu rauchen - du darfst alles!
Liebe Grüße
Jani
P.S. Mein Familienabend und dieses Gespräch damals wären mit Zigarette genauso scheiße gewesen.
Guten Morgen Susee, ein richtiges Patentrezept gibt es nicht für die Feier am Samstag aber vielleicht hilft Dir ja diese Seite : http://www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/tipps-fuer-ihren-rauchstopp/tipps-bei-verlangensattacken/
Selber hat mir damals in vergleichbaren Situationen der kleine Knetball, aus dem Starterpaket, geholfen damit die Finger beschäftig waren und ein scharfes, zuckerfreies Bonbon. So bekommt man einen anderen Geschmack .
Viele Grüße
Andreas