Rauchstopp im Urlaub und Angst vorm Alltag

Verfasst am: 16.06.2022, 23:21
Susee
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Hallo

Verfasst am: 16.06.2022, 23:23
Susee
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Hallo allerseits,
ich bin mal wieder eine Neue, 42 Jahre alt und rauche mehr oder weniger seitdem ich 16 bin.
Kurz vor meinem Urlaub war ich bei meiner Lungenärztin und meine Lungenfunktion hat wirklich heftig abgenommen. Außerdem kamen wir auf meine 4 HNO-Infekte, die ich dieser Jahr schon hatte und das das wohl am Rauchen liegt. Da kam dann so der Gedanke, dass ich eigentlich aufhören sollte.
Ihr merkt schon "eigentlich" und "sollte". Ich kann ja nach meinem Urlaub aufhören, ich schaffe es (dort) sowieso nicht... Das Bewusstsein war da, aber die Umsetzung schreckte mich doch sehr ab.
Also bin ich mit dem Vorsatz geflogen, danach aufzuhören. Allerdings hatte ich hier gleich am zweiten Tag meinen nächsten Infekt. Das ist vielleicht nervig im Urlaub. Aber es hat auf jeden Fall dazu geführt, dass ich beschlossen habe, gleich aufzuhören. Ich hab meine Zigaretten, die ich dabei hatte, leer geraucht und keine mehr gekauft.
Das ganze klappt seid ein paar Tagen mal mehr, mal weniger gut. Es gibt Nächte, in denen ich nicht schlafen kann und Tage, an denen ich jeden anmotzen möchte, aber auch einzelne Stunden, in denen ich mal nicht an Zigaretten denken muss.
Jetzt zu meinem zusätzlichen Problem. Übermorgen geht es nach Hause und der Alltag hat mich wieder. Im Moment hab ich richtig Angst, dass an stressigen Tagen wieder alles vorbei ist. Vor allem hab ich auch viele Zigarettenpausen gemacht, um mal Pause von den Alltagsarbeiten zu machen und mal kurz abzuschalten. Mich mit Hausarbeit abzulenken ist leider eher kontraproduktiv und für Spaziergänge fehlt mir oft Die Zeit. Hat vielleicht noch jemand im Urlaub aufgehört und konnte das in seinen Alltag reden? Über Tipps freue ich mich sehr freuen.
Liebe Grüße
Susee

Verfasst am: 17.06.2022, 06:29
rauchfrei-lotse-andreas
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Hallo Susee, herzlichen Glückwunsch zum erfolgreichen Start. Schon fast ist die erste Woche geschafft, tolle Leistung.

Selber war ich auch ein absoluter Stressrauchen, besonders im Büro. Gerade im Alltag ist es wichtig neue Tagesabläufe zu planen. wie anderen Weg zur Arbeit, Pausen anders gestalten.... Welche Möglichkeiten hast Du Deine Pausen anders zur gestalten? Statt Zigarettenpause vielleicht ein paar Minuten entspannende Musik über Kopfhörer oder kleines Sudoku, Mahjong. zuckerfreies Bonbon..... Alles was von den alten Ritualen ablenkt und Dich auf andere Gedanken bringt.

Ich habe damals Hörbücher gehört und kleine Spaziergänge gemacht. Die Launen werden noch eine Zeit Achterbahn fahren, aber das wird sich wieder regulieren. Auch der Gedanke an die Zigarette wird verschwinden.

Es gibt da eine schöne Liste mit Ideen zu Ablenkung, schau doch mal hier http://www.uni-muenster.de/imperia/md/content/psychotherapie_ambulanz/aktivit__tenliste.pdf

Viele Grüße

Andreas

Verfasst am: 17.06.2022, 08:01
Nira02
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Hallo Susee,

erstmal schönen Urlaub noch! Meine Oma hat immer gesagt Einsicht ist der beste Weg zur Besserung.

Ich bin auch immer in für mich unangenehmen Situationen eingeknickt.

Und bei der Arbeit ist es einfach stressiger als im Urlaub. Ein lieber rauchfrei mitschreibender hier hat in der Pause eine Teemeditation zelebriert, überlegen welchen Tee trinke ich, was für die Energie oder zum runterkommen für die Ruhe? Dann das Wasser zum kochen bringen und aufgießen. Danach beobachten wie die Farbe sich verändert. Und dann trinken wie schmeckt, riecht er? Das dauert in etwa so lange wie eine Zigarette.

Ich habe mich oft ans Fenster gestellt und tief eingeatmet. Und die Leute die vorbei laufen beobachtet.

Der Satz eine schlimme Situation bleibt eine schlimme Situation mit oder ohne Rauchen war mein Mantra, wenn ich mich bei der Arbeit tierisch aufgeregt habe.

Bei mir war die Zigarette auch der taktgeber jetzt Rauch ich noch eine der standardspruch bevor ich eine Arbeit anfing, ich hab mir dann einen tagesplan gemacht und alle eineinhalb Stunden eine Pause eingebaut mit für mich schönem was in 5-7 Minuten zu erledigen war.

Tagtraum, Fenster rausschauen, was gutes Essen, Gymnastik, Freunde anrufen. Kollegin quatschen. Gesichtsmaske zuhause oder kurz auf die Couch, 1x um den Block, Hände eincremen…, dran schnuppern. Aromaöl schnuppern …

Auf jeden Fall kannst Du stolz auf dich sein! Und auch als Raucher gab es schlechte Tage,

Ich wünsche dir, dass Du es in den Alltag rüber retten kannst und noch ein paar schöne Tage im Urlaub.

Grüßle Nira

Verfasst am: 17.06.2022, 10:08
Susee
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Vielen Dank für eure Rückmeldung und eure aufmunternden Worte und vor allem eure Tipps. Ich glaub, dass ein schlechter Tag mit Zigarette auch nicht besser wird, schreib ich mir irgendwo groß hin. Bei den Tips werde ich mir raussuchen, was mir passt, hoff ich zumindest. Habt ihr eure "Ersatzrituale" auch geändert, wenn sie nicht gepasst haben oder gleich das richtige gefunden?
Liebe Grüße
Susee

Verfasst am: 17.06.2022, 10:32
Bolando
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Hallo Susee,
die Menschen sind verschieden und die Tage sind es auch. An einem kühlen Tag zum Beispiel passt ein frisch aufgebrühter Tee ganz gut, an einem heißen Tag ein Stück gekühlte Melone oder etwas Eis. Starr an etwas festzuhalten das einmal funktioniert hat aber nun keinen Spaß mehr macht ist nicht sinnvoll. Da ist doch Neugier auf etwas anderes besser. Du wirst hier, wenn du dich etwas umschaust, noch manche Idee entdecken und ich wünsche dir viel Spass beim Ausprobieren.
Viele Grüße

Verfasst am: 17.06.2022, 11:57
Unbekannt
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Verfasst am: 18.06.2022, 10:03
rauchfrei-lotse-andreas
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Hallo Susee, natürlich kann man seine Rituale anpassen. sollte man sogar wenn man sieht, dass es nicht so läuft wie man es wollte. Da ist ja das Schöne hier, man sucht sich das passende aus und testet es dann. Es gibt kein falsch oder richtig, nur ein hilft oder hilft nicht.

Dir ein tolles Wochenende

Viele Grüße

Andreas

Verfasst am: 18.06.2022, 23:37
Susee
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Jetzt bin ich leider zurück in Deutschland und habe wirklich Bammel vor Montag. Morgen ist ja zum Glück noch frei.
Ich schreib hier mal, um meine Gedanken zu sortieren. Außerdem: solange ich tippe, rauche ich nicht.
Ich bin heute aus dem Flugzeug ausgestiegen und hatte das erste Mal nicht sofort das Bedürfnis, eine rauchen zu müssen. Ein sehr erfreuliches Erlebnis.
Naja, dann ging es zum Auto und was sehe ich im Auto? Eine frische Schachtel, extra vorher für den Heimweg gekauft. Tausend Gedanken schossen mir in Sekundenschnelle durch den Kopf: "Juhu, ich kann endlich eine rauchen, bevor wir losfahren. Ich steck sie schnell ein und rauch dann heimlich, das merkt schon keiner. Spinnst du? Du wolltest doch aufhören. Ja, aber eine geht doch noch, ich war doch im Urlaub so tapfer, ..."
Schnell hab ich mir die Schachtel gegriffen, ohne zu wissen, was ich gleich damit mache. Die Vernunft hat glücklicherweise gesiegt. Ich hab die Schachtel meinem Mann gegeben, er soll sie schnell verschwinden lassen.
In dem Moment war ich wirklich stolz auf mich und hab mich gleichzeitig dafür gehasst, auf eine Kippe zu verzichten. Irgendwie eigentlich zwei Gedanken über mich, die nicht zusammen passen und mich sehr irritiert haben, weil ich meistens ein sehr logischer Mensch bin - zumindest wenn es nicht ums Rauchen geht. Kennt ihr auch diese Gefühle und wie geht ihr damit um?
Bin ich in dem Fall überhaupt bereit zum Aufhören? Will ich überhaupt aufhören? Meine Gesundheit sagt definitiv ja, diese dauernden Infekte machen mich fertig. Andererseits macht mir der Gedanke Angst, nie mehr rauchen zu können. Irgendwie war (oder ist) so eine Kippe ja auch wie eine Freundin (den Vergleich hab ich hier irgendwo gelesen und fand ihn sehr passend für mich - danke dafür) : Sie hat mich vor nervigen Aufgaben motiviert und mich nach anstrengenden Arbeiten belohnt. Sie hat mir zu nötigen Pausen in meinem Alltag geholfen und mich beim Autofahren unterhalten. Sie hat mir die Möglichkeit gegeben, mich aus unangenehmen Situationen unauffällig zu entfernen und mich (im echten Leben bin ich sehr schüchtern) gleichzeitig in Kontakt mit anderen Menschen gebracht. Und auf so eine Freundin soll ich verzichten? Warum eigentlich?

Hat noch jemand die gleichen Gedanken oder hatte sie? Vielleicht kann mir ja jemand helfen, mein Gedankenchaos zu sortieren.

Verwirrte Grüße aus mal wieder einer schlaflosen Nacht, Susee.

Verfasst am: 19.06.2022, 08:18
Bolando
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Hallo Susee,
ich hoffe, du konntest noch etwas Schlaf finden. Ob dein Gedanken-Wirrwarr normal ist? Ja, das ist es. Es ist normal, dass wir unsere Entscheidungen anzweifeln, uns fragen, ob wir etwas korrigieren müssten. Und der Gedanke nie wieder rauchen zu dürfen löst Widerstand aus. So ein absolutes Verbot Aber es verbietet dir niemand es zu tun. Du raucht nicht, weil du dich dafür entschieden hast. Es ist ein Tausch. Die kurze Suchtbefriedigung gegen bessere Gesundheit und die Möglichkeit dein Geld sinnvoller auszugeben. Du wirst andere Methoden finden dich aus unangenehmen Situationen zurückzuziehen. Beim Autofahren kann man Bonbon lutschen, Musik hören ...
Ich rate dir mache dir keine Gedanken über die kommende Arbeitswoche. Denke nur an den aktuellen Tag. Und, wenn es eng zu werden droht, auch nur an die nächste Stunde. Sage dir immer wieder "ich will es und ich kann es!"
Ich wünsche dir einen schönen Sonntag und eine entspannte Woche.
Viele Grüße