Plötzlich Nichtraucherin?!?

Verfasst am: 09.04.2019, 17:49
Schmätterling
Schmätterling
Themenersteller/in
Dabei seit: 08. 04. 2019
Rauchfrei seit: 1856 Tagen
Beiträge: 5 Beiträge

Hey Nomade

Vielen Dank für dein wohlwollender Empfang sowie deiner lieben Antwort.

Wie ich sehe reitest du bereits seit einiger Zeit auf der Nichtraucher-Welle. 585 Tage, was für eine imposante Zahl
Gratuliere dir dafür, das ist echt klasse!! Wie fühlt sich das Nichtraucher-Sein an nach dieser Zeit? Ist das Dampfkapitel für dich definitiv erloschen oder kitzelt dich gelegentlich noch ein Verlangen?

Ebenfalls ein grosses Merci für deinen Tipp mit dem heutigen Chat. Werde dort definitiv mal nachhaken. Mal schauen ob dort ein Dr. House des Rätsels Lösung kennt...Oder ein Tipp servieren kann... Oder mir ein bisschen meine Selbstmitleids-Hand tätschelt... ;-)

Hab n tollen Abend oder Morgen wo auch immer in der Welt du gerade herumschwirrst...
Es grüsst dich lieb die

Verfasst am: 09.04.2019, 17:19
Nomade
Nomade
Dabei seit: 02. 09. 2017
Rauchfrei seit: 2430 Tagen
Beiträge: 3723 Beiträge

Moin Schmätterling,

und ein herzliches Willkommen hier in der Gemeinschaft der Nicht-mehr-RaucherInnen und solcher, die es werden wollen!

Dein "Aufsatz" könnte fast von mir sein - habe ähnlich aufgehört - zack und bum.... rauchen fertig....

Du fragst wegen Deiner Kopfschmerzen.... ehrlich gesagt.... kann ich dazu nicht viel sagen.... außer - Dein Körper stellt sich immer noch um und es könnte damit zu tun haben.
Auch die Phase der Entgiftung von leckeren ca. 4.000 Giftstoffen dürfte gerade auf Hochtouren angelaufen sein....

Heute (immer dienstags) gibt's hier 'n Chat - da kannst Du auf Fachpersonal treffen - vielleicht versuchst Du das einmal?
Dazu mußt Du Dich allerdings direkt nach dem anmelden in den Chat begeben - also: anmelden -> "Community" - > Chat -> direkt zum Chat .... gehst Du vorher noch in irgendein Wohnzimmer, kriegst Du nur 'ne nervige Fehlermeldung, kommst aber nicht in den Chat (war jedenfalls bis vor zwei Wochen noch so).
Ich bin mir sicher, daß Du auf Deine Frage dort eine kompetente Antwort bekommst.

Schön, daß Du hergefunden hast!
Und alles Gute für Deinen weiteren rauchfreien Weg
wünscht
de Nomade

Verfasst am: 09.04.2019, 17:03
Schmätterling
Schmätterling
Themenersteller/in
Dabei seit: 08. 04. 2019
Rauchfrei seit: 1856 Tagen
Beiträge: 5 Beiträge

N'Abend Allerseits

Am 29.03.2019 habe ich, nach 19 Jahren intensiv passionierter Rauchtätigkeiten (min. 20 Zigis täglich), meinen letzten Glimmstängel durch inhaliert. Was heute nun genau 11 Tage her ist. Für mich bereits ein riesen Meilenstein!
Wie es mein Titel schon ein bisschen verrät, bin ich irgendwie selber total erstaunt ab meiner Entscheidung sowie dessen liebevoll strikter Ausführung. Es ist mein erster richtiger Versuch, meiner Abhängigkeit Flügel zu setzen und davon fliegen zu lassen.

Vor ca. 8 Jahren, habe ich bereits einen halbherzigen Versuch gestartet die Sargnägel loszuwerden. Halbherzig deshalb, weil ich irgendwie gar nicht richtig aufhören wollte.
Respektiv konnte und wollte ich mir gar nicht richtig vorstellen, was ich mit meiner Zeit anfangen sollte, in welcher ich keine Zigarette in meinen Mundwinkeln balanciere. Was tun wenn ich auf etwas oder jemanden warte? Was stelle ich bloss mit meinen Händen an, ohne die ritualisierten Rauch-Bewegungen? Wie an einem schönen Sommer-Abend das Feierabendbier geniessen ohne zu Qualmen??? Wie überdecke ich meine Unsicherheiten oder nehme Abstand aus Situationen ohne der Ausrede eine Rauchen zu gehen????
In Fragen über Fragen bin ich schier ertrunken, meine Vorstellungskraft zu klein um befriedigende Antworten finden zu wollen. Je mehr ich mich damit beschäftigt hatte, desto mehr habe ich geraucht. Dazu kommt, dass ich als Perfektionistin sehr streng mit mir selber bin / war. Ich hatte vor allem immer Angst mich selber zu enttäuschen. Sollte ich aufhören zu Rauchen und es dann doch nicht schaffen, uff, da wäre aber dann mein innerer Hausfrieden mehr als schief gewesen.

Und nun plötzlich, ohne intensives egolastiges theoretisierendes Vorbereiten, habe ich vor wie gesagt 11 Tagen, einfach Stop gesagt.
Am 29 März hatte ich den ganzen Tag über ein Gefühl des "Aufhörens" in mir gespürt, bei jeder angezündeten Kloppe mit welcher ich meine Lungen rauchschwängerte. Immer während kam dabei das Gefühl auf von: "Du könntest die Letzte sein!". Abends um 19.15 Uhr, angekommen bei Zigarette Nr. 27, war ich mir dann auf einmal absolut sicher: Du bis die Letzte! Et voilà, bis jetzt ist das auch so geblieben.

Wie gehts mir seither? Ziemlich gut!
Fast zu gut, weil das Ganze so einfach und simpel umsetzbar zu sein scheint. Noch traue ich mir dadurch nicht ganz über den Weg. Irgendwie warte ich unterbewusst dauernd ein bisschen darauf, dass es noch schwierig werden wird. Dass ich mich plötzlich vor lauter Verlangen in der Tischkante verbeisse oder mich in dicken Ketten im Keller festschweisse, damit ich ja keine Rauche.
Ich mein klaro hie und da, kommt ein leichtes Verlangen auf, in all den gewohnten Situationen in welchen ich früher zur Fluppe gegriffen habe. Aber echt nur so ein leichtes antippen von meinem Monkey-Mind à la "Hey Olle! Hast du da nicht was vergessen?". Ich dann so zurück: "Eh nee, lass mal stecken, gehört gerade nicht mehr zu mir!" und vorbei ist die Welle der Sehnsucht. Bis jetzt gab es eine einzige Situation, in der ich ein bisschen doller mit meinem Ego verhandeln musste, als mir ein Zug vom Lötkolben verdammt verführerisch erschien. Die Debatte hatte ich jedoch mit starken Argumenten gegen die Qualmerei gewonnen.

Ja ich gebe zu, ich nasche um viiiieles mehr als vorher. Ich könnte Essen in Dauerschleife. Bis zu einem gewissen Grad erlaube und gönne ich mir dies auch. Ist immer noch besser als den Krebs zu füttern oder?!
Mein Darm ist leider auch so ziemlich verwirrt neben der Spur. Der will gerade nichts so richtig hergeben ohne unterstützende Dampfrutsche. Zwischendurch funktionieren meine Bestechungsversuche durch entsprechende Nahrungsmittel zum Glück dann doch.
Was mir allerdings wirklich etwas zu schaffen macht ist, dass ich seit meinem Nichtraucher Dasein, Dauerkopfschmerzen beherberge. Ich bin mir so ein Brummschädel so gar nicht gewohnt. Nicht mal zu meinen super Ketten-Hardcore-Rauch-Zeiten wohnte so ein fieser stechender Schmerz in meinem Schädel.
Bis anhin, habe ich dazu keine Infos im Netz betreffend Kopfweh als Entzugserscheinungen oder dergleichen gefunden.

Kennt sich da wer von euch mit aus und hat ähnliche Erfahrung gemacht (sofern überhaupt jemand meinen Roman bis hier gelesen hat)? Ist dies normal? Ich trinke meine 3 Liter Wasser am Tag, bin viel an der frischen Luft, bewege mich sehr oft schon nur Job gedingt, habe echt genug Schlaf, mache Yoga, meditiere täglich... Momentan leuchtet mir gerade nicht so recht ein, warum diese verflixte Kopfschmerzen in mir herumhuren. Einfach halt Entzugserscheinungen???

Werde mich auf jeden Fall von diesen Schmerzen nicht desillusionieren lassen und weiterhin meine stolze Brust als Nichtraucherin geschwollen tragen und weiter Wiederstehen

Es grüsst euch lieb aus dem heissen Westafrika