Nicht befreit

Verfasst am: 17.03.2016, 09:17
rauchfrei-lotsin-andrea
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Beiträge: 8148 Beiträge

Hallo Anni,

ein herzliches Willkommen in der Gemeinschaft auch von mir. Und wow, bist du schon weit gekommen mit deinen 36 rauchfreien Tagen.

Um gleich zu deiner Frage zu kommen: wenn du eine Tür zumachst (die Tür zum Raucherzimmer), dann stehst du zunächst im Flur. Wenn du nun weiterhin auf die Rauchtür starrst und wenn das lange dauert, dann "vermisst" du natürlich deinen ehemaligen "Gefährten", den Niko. Schließlich war er lange Zeit dein Begleiter und hat es dir bei Stress und bei einem Bedürfnis nach Belohnung "leicht" gemacht. Vordergründig. Denn natürlich ist so ein Abszess als Rauchfolge eine schwere Folge des Rauchens.

Wie wäre es also, wenn du dir einen neue Tür suchst bzw. neue Türen? Sie öffnest und dich überraschen lässt? Neue Gewohnheiten, neue Beschäftigungen, neue Ablenkungen? Neue Belohnungen? Vor allem neue kleine Belohnungen!

Ich stelle dir erst mal ein Märchen rein, das vom Rauchfrei-Wolf. http://www.rauchfrei-info.de/informieren/news/detail/news/den-rauchstopp-wolf-stark-machen/

Dann gebe ich dir den Tipp: Google - wenn du magst - doch mal die "Liste angenehmer Aktivitäten".

Und schließlich: schau auch - wenn du magst - in den Thread "Alles zum Thema ablenken". http://www.rauchfrei-info.de/community/forum/?tx_mmforum_pi1%5Baction%5D=list_post&tx_mmforum_pi1%5Btid%5D=889 Also mir hat das viel gebracht, dieses sich beschäftigt halten und Neues ausprobieren. Vielleicht braucht es aber auch nur noch Zeit bei dir, wie es schon Frau Wu sagte.

Und zur gesünderen Stressbewältigung: kennst du diese Empfehlungen schon? Das sich an einen schönen Ort träumen z.B. praktiziere ich tatsächlich und finde es ausgesprochen entspannend. http://www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/tipps-fuer-ihren-rauchstopp/einfach-entspannen/

Wie kannst du denn dem Niko so laut und kräftig und eindeutig und endgültig "Tschüss, auf nimmer wieder sehen" sagen, dass er es kapiert?

Auf jeden Fall bist du auf einem guten und erfolgreichen Weg und machst das genau richtig, dass du dir hier Begleitung suchst.

Bis bald und mit liebem Gruß
Andrea

Verfasst am: 16.03.2016, 21:58
junkerjorg
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Beiträge: 334 Beiträge

hallo Anni,

Du bist schon einige Schritte gegangen, z.B. gaukeln einem "die Zigaretten" vor frei zu sein, der Duft der großen weiten Welt etc. Du hast erkannt, Zigaretten machen nicht frei, Du bist frei, wenn Du vom Zwang des Rauchens loskommst - aber wie ?

Du hast fünf Wochen überstanden und Du hast einen Urlaub überstanden, oft ist ein Urlaub schwerer zu überstehen als der Alltag, weil man auf die schönen Momente noch eins draufsetzen mag, also eine raucht.

Du hast Selbstdisziplin bewiesen und die wirst Du auch weiter brauchen, Du hast Dich mit einem Urlaub belohnt, belohn Dich jeden Tag. Wenn Du morgens in den Spiegel schaust, hast Du keine Zigarette im Mund, versuch Dich als Nichtraucher zu sehen.

Es ist schon viel geschafft, manch einer wird sagen, der körperliche Enzug ist geschafft, meiner Meinung nach bist Du noch im körperlichen Enzug, manche sagen daß das Nornikotin erst nach 3 Monaten abgebaut wird.

Für mich ist es relativ neu, daß ich mich als Motivator versuche, aber eins kann ich versichern:

ES WIRD LEICHTER

Alles Gute

Jörg

Verfasst am: 16.03.2016, 21:16
Anni_von_Bremen
Anni_von_Bremen
Themenersteller/in
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Beiträge: 12 Beiträge

Hallo Zusammen. Ich bin Anni und habe 20 Jahre lang geraucht. Eine Zeit lang ca. eine Schachtel am Tag und seit ca. 3J ahren ca. 8 Zigaretten am Tag.Seit ein paar Woche bin ich hier stiller Leser und versuche mir Ratschläge und Ablenkung bei Euch zu holen. Jetzt habe ich aber doch das Bedürfnis Euch meine Geschichte zu berichten.

Ich bin tatsächlich seit 5 Wochen rauchfrei, habe aber überhaupt noch nicht damit abgeschlossen.
Vor fünf Wochen hatte ich einen ziemlich dicken Abzess unter der Achselhöhle, mit dem ich dann zur Chirugin gegangen bin. Sie fragte mich, ob ich Raucherin sei. Sie sagte dann, dass ich eine chronische Hautkrankheit namens Akne inversa hätte und 90% der Betroffenen Raucher seien und ich am Besten damit aufhören solle, Das hat mich erst mal nicht so richtig getroffen. Nach dem Termin bin ich nach Hause gegangen und habe meine letzte Zigarette geraucht.
Am gleichen Tag musste ich ins Krankenhaus und mir diesen Abzess operativ unter Vollnarkose entfernen lassen. Danach hatte ich eine offene Wunde, die langsam, ca. 4 Wochen zuheilen musste. Abends, am Tag der OP durfte ich wieder nach Hause. Ich hatte mich schon auf eine Zigarette gefreut, aber irgendwas hielt nmich davon ab. Ich hatte vorher auch nach Wundheilung gegoogelt und beschloss erst mal nicht zu rauchen. Am nächsten Tag lag meine angebrochene Schachtel auf dem Tisch, aber ich habe sie nicht angerührt.
Nun sind es mittlerweile tatsächlich 5 Wochen, aber ich konnte mich bisher immer noch nicht gedanklich davon befreien. Mir geht es tatsächlich nicht so gut und kämpfe jeden Tag. Ich wollte halt nicht aufhören und habe das Gefühl nicht richtig damit abgeschlossen zu haben.
Ich trauere der Zigarette nach, ich beneide z.B. meine Kollegin oder andere Racuher die an Ihrer Zigarette ziehen. Ich rieche unwahrscheinlich gerne den Rauch. Außerdem quälen mich immer noch fiese Schmachter. Wie z.B. gerade.
Ich habe mir natürlich auch bewusst gemacht, wann ich zur Zigarette gegriffen habe. Es waren die Belohnungs und Stresszigaretten. Diese fehlen mir ungemein. Ich versuche mich schon viel abzulenken, aber das Bedürfnis lässt einfach nicht nach. Ich hatte auch schon eine Woche Urlaub und war auf Fuerteventura, aber auch dort viel es mir sehr schwer.

Ich merke schon, dass meine Nase freier ist und genieße es, nicht mehr zu stinken. Meine Finger haben den Geruch immer sehr stark angenommen.
Ich muss dazu sagen, dass ich außerdem Multiple Sklerose habe. Wenn mir mein Körper was Wert gewesen wäre damals, hätte ich gleich seit der Diagnose (vor 15 Jahren) aufhören sollen.

Mir ist schon klar, dass es für mich (für alle) viel besser ist nicht zu rauchen, aber irgendwie dominiert der mich noch zu sehr. Wieso kann ich nicht einfach sagen, dass es total toll ist, dass ich es schon 5 Wochen ohne Zigarette geschafft habe??? Stattdessen fühle ich mich eingeschränkt...

Habt Ihr eine Idee, wie ich den Schalter umlegen kann? Denn so befürchte ich nicht durchhalten zu können

Ich freue mich auf Eure Tipps.