Ich bin neu und schon voll dabei

Verfasst am: 14.05.2016, 15:45
rauchfrei-lotse-andreas
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Hallo Steffi, das war bei mir nach drei Monaten ganz witzig: es war in der Abflughalle Düsseldorf, Vor Flügen habe ich immer ordentlich "vorgedampft" und nach de Landung natürlich "nachgefeuert", Als ich in den Flughafen reinkomme, bekam ich sofort tierischen Schmacht. Ob es jetzt daran lag, das es drei Monate etwa oder die Situation war, weiß ich nicht. Das dauerte dann auch ein paar Tage, aber seitdem ist Ruhe. Ab und an noch ein Gedanken, aber keine Schmacht mehr.

Zitiert von:
..Schönes zum Anziehen kaufen (hilft manchmal)....


Auch das ist sehr wichtig, gelegentlich mal die Seele massieren. damit man weiß wofür man sich quält. Solche Belohnungen heben gleich deutlich die Stimmung.

VG

Andreas

Verfasst am: 14.05.2016, 09:13
steffaMaria
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Guten Morgen Aki, Stressless und Sabine,

klasse, dass Ihr bei mir vorbeischaut. Nur hereinspaziert. Ich freu mich sehr!!
@Stressless, hauruck ist klasse! Ich muss jedoch immer eher eeewig über irgendwelche Schritte und Taten brüten und erst mal alle Bedenken, Konsequenzen ... durchkauen (Selbstironie)
@Sabine, nein, nein, so lausig waren die Zeiten nicht durchweg. Im Moment häng/hing ich allerdings tatsächlich in einem mega Loch - aber es geht bergauf. Ich habe es gerade Andreas geschrieben.
Die Laus lässt sich ja wieder ändern. Im Moment passt es und ausserdem finde ich sie auch lustig und die "lausigen Zeiten" verlieren irgendwie ihre Ernsthaftigkeit . Für Neulinge ist es jedoch vielleicht tatsächlich nicht ganz so motivierend. Ich hatte am Anfang ja auch mächtig Angst und Sorge vor dem Rauchstopp.
Danke für die Beschreibung mit den Phasen - Blümchenwiese - Keksdose (jammi)...Mein 100. Tag ist mir so was von bewusst und am Nichtrauchertag 31.05. bin ich dann super stolz auf mich und natürlich uns alle hier!!!
@Aki, bis bald -

Ich bin jetzt gleich mit einer lieben Freundin verabredet, worauf ich mich sehr freue, mich nun aber etwas sputen muss.

Ich wünsche Euch Dreien und all den anderen einen schönen Samstag!!

GLG Steffi

PS: Ihr seid echt toll!!

Verfasst am: 14.05.2016, 08:49
steffaMaria
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Guten Morgen lieber Andreas,
wie schön - und gerne schreibe auch ich gleich wieder am frühen Morgen.
Wie Dir, so geht es mir auch. Spontan ging nicht - und ohne all das Wissen und die Erfahrungen von anderen wäre ich sicher, wie früher schon, wieder in die Falle getappt.

Die kleinen Schritte! Das erlebte ich bei dem Abreiskalender, weil da ja jeder Tag ein ganzer Zettel ist, mit aufmunternden, anteilnhemenden Sprüchen drauf. Wir haben in der Gruppe uns ausserdem gegenseitig ja quasi für jeden geschafften Tag gratuliert und "zusammen gefeiert"!

Der Austausch mit Leidengenossen, mit denen man aber auch genauso die FREUDE übers Nichtrauchen teilen kann, ist auch für mich unersetzbar. Im Grunde wie bei anderen grossen Lebensthemen auch. Meine engsten Freunde haben nie geraucht und ich müßte ewig erklären, wie das ist, das Rauchen, der Entzug, die Veränderung. Es ist ein Segen, dass wir hier so zusammenkommen können.

Aki schreibt von den bekannten Phasen 3, 3, 3. Ich habe tatsächlich jetzt nach 3 Monaten eine aussergewöhnliche Woche hinter mir. Nicht zufällig habe ich das Bild der Laus von Loriot gewählt, die mir im Übrigen einfach sehr gut gefällt .

Meine Lunge fühlt sich wieder an, als hätte ich gestern viel geraucht, letztes Wochenende hab ich geheult (was ich sonst eher nicht tue), fühlte mich letztenFreitag unendlich!! einsam, verlassen und verloren - tief traurig und Gründe gabs genug, was wie Öl ins Feuer wirkte....aber ich hab auch dafür eine paar kleine Strategien, die wenigstens ein bisschen helfen: Abwarten, heulen wenn´s sein muss, ablenken, arbeiten!!! (vorallem mit dem Kopf), frische Luft, was Schönes zum Anziehen kaufen (hilft manchmal), wichtig: dabei in ein Geschäft gehen, wo einen die Spiegel besonders schlank erscheinen lassen und die Tönung einem einen noch sagenhafteneren jugendlichen Teint verleihen ...und last but no least "Schreiben" - und wenn ich nur zusammenhangsloses Durcheinander in mein eigenes Hardware-Tagebuch kritzel. Es hat nie geschadet. Und das Forum mit Euch allen hier ist ein Segen!!

Wie war das bei Dir nach 3 Monaten? Kennst Du das auch, dass man gar nicht so recht weiß was los ist?

Ich kann erst heute Abend wieder schreiben, spätestens morgen. Nachher treffe ich mich nämlich mit einer Herzens-Freundin zum Frühstück und gemeinsamen "durch die Stadt schlendern". (Grosse Freude!!)

Lieber Andreas, hab Du einen schönen Samstag!
Herzlichst,
Steffi
PS: Den Link schaue ich mir baldmöglichst an. Bin gespannt!

Verfasst am: 14.05.2016, 08:46
stressless
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Guten Morgen Steffi,
Ich bin wirklich beeindruckt wie gut dich dich vorbereitet hast.
Bei mir funktioniert das eher nach dem " hau- ruck-Verfahren".
Ich nehm mir was vor, und dann will ich auch sofort anfangen.
Vielleicht sollte ich mir an dir ein Beispiel nehmen und mein
Ernährungsprojekt nach deiner Methode starten, denn da scheitere
ich immer schon am ersten Tag

Schön das du den Weg hierher gefunden hast.
Und nach über 90 Tagen kannst du vermutlich auch schon viele gute
Tipps an unsere Neueinsteiger weiter geben

Ich wünsche dir schöne Pfingstfeiertage!
Ganz liebe Grüsse
stressless

Verfasst am: 14.05.2016, 07:47
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Guten Morgen Steffi, so spontan aufhören konnte ich nicht, ging immer in diese Hose. Gerade der Austausch mit "Leidensgenossen" war für mich sehr wichtig. Auch mein Umfeld, hat mich stark unterstützt, besonders meine Kollegin, die mich "Stinkstiefel" ertragen musste.

Zunächst hilft es immer in kleinen Etappen zu planen. 1000 Tage klang damals so unerreichbar und soooo weit entfernt. Aber immer "Step by Step" nähert man sich doch seinem Traum. Irgendwann kommt man dann an einen Punkt, wo man nicht mehr alles über den Haufen werfen will.

Gerne lese ich wieder von Dir.

Viele Grüße

Andreas

Verfasst am: 13.05.2016, 23:29
steffaMaria
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Andreas, Danke auch für den Link!!
LG Steffi

Verfasst am: 13.05.2016, 23:26
steffaMaria
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Lieber Andreas,
vielen Dank für das Lob wegen der Vorbereitung!
Mir ist vorallem wichtig, die Erfahrung dabei weitergeben zu können. Ein Lob ist allerdings tatsächlich auch immer schön . Aber vielleicht lesen das ja potentielle NMR (?). Ich war ja auch mal vor TagX und so, so froh um jeden Erfahrungsbericht. Überall springt einen was an, was einem weiterhilft. Und wenn´s manchmal nur eine klitzkleine Bermerkung ist, ein Tipp...zum Beispiel an den ersten Tagen an einem abgeschnittenem Strohhalm ziehen. Ich fand das einen super Erste-Hilfe-Ersatz für die ersten Tage.

Sehr hilfreich fand ich auch den Erfahrungsbericht für die Zeit Tag 1 bis 100 in vier übersichtlichen, lesbaren Teilen geschrieben: https://www.bkkpfalz.de/wir-versichern/junge-leute/ernaehrung-vorsorge/gefahren/rauchen/tagebuch
Das hab ich immer und immer wieder gelesen. Es hat mir geholfen zu lesen, wann die Stimmungsschankungen bei jemandem anderen besser wurden, das Rauchverlangen, die Entzugserscheinungen...ich hatte was zum Festhalten, wohl wissend, dass es ja bei mir auch anders ablaufen kann. So wie Du sagst, hat einem das irgendwie die nötige Ruhe gegeben.

Danke für die guten Wünsche!
Ich wünsche Dir auch schöne Pfingsttage, lieber Andreas,
herzlichst, Steffi

Verfasst am: 13.05.2016, 22:09
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Hallo Steffi, eine sehr tolle Vorbereitung von Dir, Hut ab. Ich musste damals auch genau wissen, in welchen Phasen so ein Entzug verläuft, wie lange und, und und.... Aber das hat mir dann auch die nötige Ruhe gegeben.

Wenn Du gerne liest, möchte ich Dir gerne das kostenlose Buch von Joel Spitzer "Nie wieder einen einzigen Zug" http://whyquit.com/NWEEZ/NWEEZ!-Buch.pdf

Auch wenn bei mir schon über 1000 steht, musste auch ich bei Tag 1 anfangen. Und der Rest kommt dann eigentlich automatisch.

Ich wünsche Dir auch ein frohes Pfingstfest.

Andreas

Verfasst am: 13.05.2016, 21:53
steffaMaria
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Lieber Aki,

das hast Du echt schön beschrieben! Die Natur, das Geräusch vom Specht, der von Baum zu baum fliegt. Ich weiß was Du meinst. Man hört so viel, wenn man sich nur mal wieder die Mühe macht, richtig hinzuhören - bei dem was UM UNS und auch bei dem was IN UNS geschieht.

Vesprochen, ich bleib tapfer! Und Du pflegst Dich ordentlich, damit sich nichts verschlechtert!

Und wenn die lausigen Zeiten doch gar zu lausig sein sollten, denken wir einfach an so wohltuende Worte, wie die, die hier so aufrichtig geschrieben wurden.

Sei ganz herzlich gegrüßt,
Steffi

Verfasst am: 13.05.2016, 20:30
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Danke, lieber Andreas,

auch für das Erwähnen der "grossen Hausnummer", die nicht mal ein Zehntel ist von Deiner ;-).
Oh ja, hier gibts tolle Unterstützung und so freundliche, wie hilfreiche Nachrichten. Ich habe mich beim nach Hause kommen schon richtig darauf gefreut, gleich wieder reinzuschauen.

Wenn ich Dich richtig verstehe, fändest Du´s auch gut, wenn ich beschreibe wie ich aufgehört habe. Das ist gut, weil es für andere ja auch hilfreich sein kann:

Mein Ausstieg - so nicht:
Im September 2015 war ich bei einem Coach. Mir war das Geld einen Versuch wert. Neu und sinnvoll dabei war, dass ich das erste Mal andere um Hilfe und Unterstützung gebeten habe - eben in dem Fall den Coach. Letztendlich war aber er der einzige, der von dem Treffen profitiert hatte. Schon auf der Heimfahrt dachte ich "so geht´s jedenfalls ganz sicher nicht".

Mein Ausstieg :-):
Danach war ich schätzungsweise 2-3 Monate massiv am Recherchieren, wie es für mich doch noch gehen könnte. Völlig plausibel fand ich dann letztendlich das 6-wöchige Programm nach Prof. Batra aus Tübingen (Verhaltenstherapie). D.h. man beobachtet sich zunächst 2 Wochen, "wann, wie, warum, wieviel und was erhofft man sich, wenn man sich eine ansteckt und was bringts letztendlich".
Dann, nach dieser Beobachtungsphase, die aufschlussreich ist und auch enorm motiviert, legt man den Termin fest (zitter, zitter) und überlegt sich Strategien, mit den ausbleibenden Ritualen und Suchtengpässen klar zu kommen. Das alles bespricht man 1 mal pro Woche in einer Gruppe. Wer drauf steht, profitiert sehr von dem Austausch, auch wenn jeder seine individuelle schwächste Stelle hat.
Die letzten 2 Wochen dienen dazu noch ein paar Stabilisierungsstrategien mit auf den Weg zu bekommen. Zum Beispiel überlegt sich jeder, was er tut, wenn er mal völlig gestresst und gereizt ist, wie und wo man sich Luft verschaffen oder entspannen könnte. Das hilft, weil man im Notfall ja keinen Kopf hat, sich erst mal eine Strategie zu überlegen. (Warst nicht Du das mit den "Aufgabenzettelchen"? - fand ich eine super Idee!).

Eine solche Gruppe mit den 6 gemeinsamen Terminen habe ich über die TK-Internetseite gefunden. Ein paar Telefonate wegen Termin, Anmeldung, Kosten, Ablauf... und zack, sass ich auch schon da in der Runde.

Ich war sehr, sehr glücklich mit diesem Weg. Mir hat das enorm geholfen. Das gab mir die nötige Verbindlichkeit. Grosse Freude hatte ich dann an dem Abreiskalender. Ich hab sowieso alle Register gezogen, um mich ständig zu motivieren. Ich hab mir Literatur über Sucht zugelegt. Mir hat zum Beispiel tatsächlich geholfen, eine Vorstellung davon zu haben, dass die durchs Rauchen vermehrt vorliegenden AcCholinRezeptoren erst mal wieder zurückgebildet werden müssen... und es somit gar nicht anders sein kann, als dass ich zwecks Unterversorgung manchmal extrem traurig war, besonders in den ersten Wochen.
Na ja, und nicht zuletzt habe ich in den ersten Wochen ganz besonders viel gegoogelt (Foren, Erfahrungsbereichte, Fachwissen, Regeneration nach dem Rauchstopp, Statistiken und was man so alles zu diesem Thema googeln kann...) und habe dieses Projekt für mich von seiner Wichtigkeit nach und nach mit dem Label "Prio1" versehen.

Ich wünsche Dir auch schöne Pfingsten!
LG Steffi