Der dritte Tag...

Verfasst am: 06.02.2014, 17:36
Walt
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Hallo Robert,
wie ist es Dir bis jetzt ergangen?

genau vor einer Woche habe ich mit ansage meine letze Zigarette geraucht.
Körperlich hatte ich keine so großen Beeinträchtigungen aber die Schmacht ist jetzt besonders auf dem Vormarsch.
Ich bin ja viel auf Baustellen unterwegs und komme häufig, gerade heute war`s kritisch, in die Situation des Passiv-Rauchens. Immer schön bleiben.
Ich habe inzwischen hier viel erfahren können und es überschneidet sich häufig mit meinen Gedanken.
Es sind viele Schlüsselmomente im täglichen Leben die anscheinend bei fast allen rauchern gleich im Kopf verankert sind.
Nach sieben Tagen "ohne" fühle ich eine gewisse Leere und weiß auch nicht so recht womit ich mich belohnen soll. Kaugummis und Konsorten hängt mir zum Hals raus....Manmanman.
Gestern hat mein Nachbar gesagt: "...irgendwann denkt man nicht mehr dran" Er hat vor fünf Jahren aufgehört.
Ich halte mich mal an die alten Hasen hier, einfach weiter Stur bleiben (das kann ich gut;-)) und hoffen das es besser wird.

VG Stephan

Verfasst am: 05.02.2014, 07:47
rodixx
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Guten Morgen Stephan, Guten Morgen Tag 6

bei mir ist es so, ich weiß nicht warum, aber ich habe mir zum Rauchausstieg so ziemlich das unpassendeste Datum rausg gesucht das man sich vorstellen kann, ich weiß "das richtige Datum" gibt es sicher nicht, aber in meinem Fall ist es so, dass ich gerade an meiner Bachelor Arbeit schreibe. Am 30.Januar war der offizielle Vergabe Termin. Schon im Vorfeld hatte ich keine Konzentration, aber das lag auch daran, dass ich mitte Januar nach einem Jahr Ausland aus Madrid zurückgekommen bin. Ich habe eine Stande Kippen mit gebracht, diese in 2 Wochen (!!!) geraucht, und dachte einfacht, wenn die leer ist hör ich auch... Ich hatte die Idee schon lange im Kopf und habe während dem Jahr in Madrid noch mehr geraucht als die letzten 10 Jahre davor, und habe einfacht gemerkt wie mir die Puste fehlt.

Ich hatte mir gesagt "wenn ich merke, dass es nicht klappt, wegen der Konzentration und ich nicht arbeiten kann, dann lasse ich es bleiben, meine Thesis hat absolute Priorität".

Die ersten drei Tage waren die Hölle, Arbeitsergebnisse gleich 0, die ständige Lust, diese Momente in denen dir dein Leben schlicht wertlos erscheint, weil du nicht rauchst.... totaler Schwachsinn, sicherlich aber in diesen Momenten der Schmacht, auch wenn sie nur 10 Minuten dauern, denke ich das wirklich.

Das ist der 1. Punkt der mich motiviert. Ich finde es so krass, wie abhängig ich eigentlich bin. Das man wegen Zigaretten sooo fertig sein kein kann. Mir war immer klar, dass ich Nikotinabhängig bin... realisiert habe ich es in den ersten drei Tagen nach dem Aufhören.

An Tag 3, habe ich wirklich überlegt meinen "Rauchausstieg zu vertagen" und mich jetzt nur auf die Thesis zu kontrollieren, aber ich war innerlich schon sooo stolz über 72 Stunden, dass es mir glaube ich nach der Zigarette noch mehr weh getan hätte als ohne Zigarette.

Die letzten 2-3 Tage dagegen waren sehr gut. Ich habe jetzt einen Arbeitrythmus gefunden und kann mich gut konzentrieren und schreibe fleissig. Ich habe teilweise wirklich vergessen zu rauchen. Manchmal dachte ich, "so jetzt geh ich mal raus eine rauchen" aber nicht aus Lust, sondern aus Gewohnheit. Dann dachte ich mir "ach nee, rauchst ja gar nicht mehr". Ich bin immer zum rauchen in den Garten gegangen, jetzt habe ich mal, als ich Schmacht hatte einfach nen Apfel oder ein paar Halme Schnittlauch mitgenommen und die im Garten gegessen. Nicht das selbe aber ok ;)) Die Momente zwischen den Schmachtattacken werden auch viel länger. Außerdem habe ich festgestellt, dass es Abends verstärtkt ist.

Letztendlich würde ich sagen, dass mich jeder vergangene Tag motiviert weiter durchzuhalten

In diesem Sinne, viel Erfolg weiterhin und frohes Durchhalten!

viele Grüße!

Verfasst am: 04.02.2014, 18:05
acryl
acryl
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Hey Stephan,

Du hast Deine Chance, ein selbst bestimmtes Leben zu führen. Jetzt.
Vielleicht wird es nie wieder leichter als jetzt, der Sucht den Rücken zu kehren.

Klar doch - Trauerarbeit eben. Man möchte so gern rauchen und denkt schon mal ob es das wirklich lohnt.
Rauchen ist doch so ... ja, soo .... na, auf jeden Fall kann es tödlich sein oder zumindest sehr ungesund, klar.

Das perfide unserer Sucht ist genau dieser Punkt:
es ist der Suchtdruck genau dann am stärksten, wenn wir am schwächsten sind. Wenn wir es zulassen, dass er sich in unserem Kopf breit macht und immer stärker werden will.
Wir suchen nach Ausreden, nach Möglichkeiten, Plausibilitäten, dass das Rauchen jetzt im Moment gut ist.

Bullshit !

Entscheide Dich ! Entscheide Dich jetzt, nicht mehr zu rauchen. Der Kopf und die Synapsenkopplungen wohliger Gefühle mit den immer wieder kehrenden Situationen im Leben (Bierchen, Stress, Auszeit, Entspannung, Sex, was auch immer) sind das Problem unserer Sucht !

Mir hat damals die unumstößliche Entscheidung, nicht mehr zu rauchen sehr geholfen. Allein dadurch wurde mein Leiden extrem gemildert. Es gibt eben keine mehr !
Von 50 am Tag auf Null - geht.

Jeder kann das schaffen. Chance auf selbst bestimmtes Leben - jetzt !

Drück alle Daumen !

Gruss vom
Thomas

Verfasst am: 04.02.2014, 17:12
Walt
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Hallo Robert,
ja Tag 5, aber das war kein erfolgreicher Tag...Ich habe zwar nicht geraucht aber wenn ich die Möglichkeit gehabt hätte....
Oh Mann, momentan wird es schlechter mit meiner Motivation. Mein Job stresst mich zunehmend obwohl ich schon einiges geändert habe. Ich bin selbständig und kann zumindest ein bißchen Einfluss nehmen aber andererseits auch wieder nicht wenn ich zukünftig Aufträge will.
Wie geht es Dir an deinem 5ten Tag, wie überlistest Du deinen Teufel im Kopf?
Weiterhin viel Kraft und Durchsetzungsvermögen

Schöne Grüße
ebenfalls Rhein-Main;-)

Verfasst am: 04.02.2014, 15:55
rodixx
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Hallo Stephan,

da wären wir bei Tag 5 heute

bald haben wir schon eine Woche hinter uns, eine sehr harte, aber aussichtsreiche

Viele Grüße,

Robert

Verfasst am: 03.02.2014, 19:09
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Hallo Silvia,

vielen Dank für Deine Unterstützung.
Tut echt gut, auch hier zu lesen ist eine wahre Bereicherung. Ich weiß nicht ob ich schon wieder rauchen würde wenn es nicht diesen offenen Gedankenaustausch geben würde.
Ausprobieren werde ich es sicherlich nicht

LG
Stephan

Verfasst am: 03.02.2014, 18:25
Walt
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Hallo Nichtraucher;-)

mein erster"rauchfreier-Stress Tag" ist fast geschafft.
Ich kämpfe immer noch ein wenig mit Kopfschmerzen aber körperlich ist es soweit wieder ganz gut.
Heute hat Apfelschorle auch danach geschmeckt, schon komisch!!
Ich habe meine "hohle Birne" jetzt soweit das ich mich nach einer erfolgten Tätigkeit nicht mehr mit einer Zigarette "belohnen" möchte sondern erfeue mich an etwas zu trinken, tief zu atmen oder einem Kaugummi. Das funzt ganz gut.
Abends möcht ich mich dann aber trotzdem belohnen für meine Willenskraft und das mache ich auch mit allem was geht nur NICHT rauchen.
Boah, anstrengend aber es geht!
Schönen Abend
Stephan

Verfasst am: 02.02.2014, 20:05
Walt
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Guten Abend zusammen,

vielen Dank für die aufmunternden Worte.
Heute nachmittag waren Freunde zu Besuch davon vier mit Laster "Rauch".
Ich bin mit ihnen rausgeggangen und habe....nicht geraucht;-) aber den Rauch passiv anders war genommen.
Nicht unbedingt schlecht aber anders. Beim spazieren heute Nachmittag habe ich festgestellt das mein bester Freund schwer Luft bekommt wenn es bergauf geht, ist mir vorher nie aufgefallen. Meine Lunge erholt sich also schon ein wenig.
Jetzt bin ich wieder im Büro und die schmacht kommt...Grrr
Schönen Abend und viel Kraft an alle Mitstreiter

Verfasst am: 02.02.2014, 13:23
rodixx
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Hallo Stephan,

ich habe heuite auch meinen dritten Tag Um 19:30 sinds 72 Stunden.

Gestern ging es mir so wie dir.... , der Tag war katastrophal... heute Nacht schlaflos, geschwitzt ohne Ende, aber
heute geht es eigentlich ganz gut.

Wünsch dir trotz allem nen schönen Sonntag und alles Gute weiterhin!!!!

Grüße aus RheinMain

Verfasst am: 02.02.2014, 13:15
rauchfrei-lotsin-brigitte
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Hallo Stephan,

Deine Geschichte erinnert mich an die meines Neffen - sein Jüngstes ist allerdings einen Monat älter als Deins! Um die Entzugserscheinungen besser in den Griff zu bekommen, hat er erst einmal mit Dampfen (e-Zigarette) angefangen, ihm hilft es, meiner Schwägerin und ihrem Mann (seinen Schwiegereltern) auch, ich bin bei uns in der Familie der Vorreiter auf dem Weg zur Nicht-mehr-Raucher-Front, allerdings nach dem "Cold-Cut!"-Prinzip.

Auch bei mir haben Zigaretten, Feuerzeug und Aschenbecher immer in Griffnähe gestanden, ich brauchte einfach das Gefühl, jederzeit "zugreifen" zu können - ich hätte gekonnt, aber ich wollte ja nicht. Das mit der streßbedingten Zigarette habe ich mir nur vom Kopf her auflösen können; erst als ich begriffen hatte, dass nicht die Zigarette meine Anspannung löst, sondern ich Entspannungspausen genutzt habe, um eine rauchen zu können, habe ich diese fatale Koppelung aufheben können. Und das war leider nicht die einzige Situation, in der Ursache und Wirkung suchtbedingt vertauscht waren. Warum habe ich mich in Diskussionen mit Zigarette in der Hand sicherer gefühlt? Weil ich durch einen tiefen Zug einfach nur einige Sekunden mehr Zeit zum Nachdenken hatte, bevor ich antworten mußte - mit erhöhter Konzentration hat das - zum Glück! - null zu tun.

Die ersten zwei, drei Wochen werden Dir einiges an Konsequenz und Entscheidungskompetenz abfordern, aber ich bin mir sicher, dass Du der richtige Typ dafür bist!

Schrittchen für Schrittchen weiter,
immer schön in der Spur bleiben
und auf alle Fälle: Toi, toi, toi!

Liebe Grüße, Brigitte