Der 17.386 Versuch...

Hallo Olli,

von mir auch noch ein herzliches Willkommen in unserer kleinen Aufhörerrunde. Und chapeau für Deinen erfolgten Absprung und bereits vier Tage auf der Uhr! Daß Du aufhören kannst, hast Du Dir ja schon mal bewiesen. Und die allermeisten Aufhörer brauchen mehr als einen Anlauf. Rückfälle nach längerer Abstinenz mit eingeschlossen! Da bist Du absolut nicht allein damit. Die Erfahrung, daß "nur mal eine" eben nicht mehr geht, weil sie unsere Sucht sofort wieder weckt, müssen viele erstmal verinnerlichen (war bei mir auch so, auf "die eine" bin ich auch reingefallen). Ich sehe es aber als eine Erfahrung, die uns für das nächste Mal davor bewahrt, diesem Trugschluß nochmals aufzusitzen. Du kannst jetzt ganz entspannt nach vorne schauen und Deinen Rauchfreiweg weiter gehen.

Ja stimmt, die Gemeinschaft hier hilft schon viel. Ich bin auch ein "Kind" des Forums und hätte es ohne dieses wohl nicht oder zumindest nicht störungsfrei geschafft, wieder aufzuhören. Du kannst Deine Befindlichkeiten jederzeit hierher tragen, denn hier werden sie auch verstanden (weil jeder so die seinen hat) und Du kannst Dir auch Support holen. Ich habe einmal hier gewettert "ich glaube ich nehme jetzt meinen Rückfall!!!!", doch da waren viele helfende Hände, die diesen abgefangen haben. Dich möchte ich auch einladen, eventuell auftretende Schieflagen hier anzubauen. Denn irgendjemand kann Dich sicher aus seinem Erfahrungsschatz schöpfen lassen. Du bist nicht allein. Jammern und meckern erlaubt!

Also ich würde es auch für ein wenig überstürzt halten, den Job an den Nagel zu hängen. Laß doch mal schauen ob es nicht eine Alternative gibt... Hilfreich ist eigentlich immer, wenn eine bestimmte Situation die Schmacht triggert, diese in einem Detail zu verändern. Wie schaut es denn aus bei Dir, hast Du viel mit Menschen, Kunden zu schaffen oder sind Deine Rauchersituationen nicht mit Kundenkontakt verbunden? Für diesen Fall hätte ich so ne kleine Idee, die sicherlich sehr merkwürdig klingt (Reaktionen wie "Dein Ernst?" oder "ECHT JETZT" sind da durchaus nicht ungewöhnlich, also ruhig wundern), aber sich als hilfreich erwiesen hat. Schneide Dir doch einen Trinkhalm auf Zigarettenlänge zurecht und rauche durch ihn Luft, wenn Du Rauchverlangen hast. Der körperliche Vorgang ist immerhin ein ähnlicher, man kann die Sucht damit ein wenig "überlisten" und beruhigen. Geht auch während der Arbeit. Klingonisch, ist aber so, wie man unter Trekkies sagen würde. Auch denkbar wäre ein scharfes Bonbon ohne Zucker, wenn die Rauchlust nagt, denn scharfer Geschmack bremst auch Schmacht. Relativ unauffällig während der Arbeit sind auch Atemübungen. Fünf Sekunden lang durch die Nase in den Bauch atmen, sodaß er rund wird, weitere fünf Sekunden Luft anhalten, und dann acht bis zehn Sekunden durch die leicht geöffneten Lippen sachte ausblasen zum Beispiel. Oder nimm Dir einen Relaxball mit und kneten diesen bei Rauchverlangen. Vielleicht hast Du ja auch selber tolle Ideen oder es kommen noch welche hier in Deinem Thread hinzu. Nutze Alternativen und Ablenkungen für die Arbeit, wenn dies Dein größter Trigger ist.

Ja und wer erklärt es Deiner Frau... Lade sie herzlich hierher ein, da wird sie sicherlich mit Erklärungen versorgt! Nein Scherz beiseite, mit Frauen ist das so ne Sache. Sie fordern die Abschaffung alter Gewohnheiten, aber nur solcher, die nicht zu ihrem eigenen Vorteil sind... (ich kann einfach nicht aufhören, hihi). Bissi Eigenhumor muß sein.

Ich finde es stark, daß Du diesen gesundheitlichen Warnschuß vor zwei Jahren ernst genommen hast. Zugelassen hast, daß er in Dir Wurzeln schlägt und ihn nicht verdrängt hast. Deine Entschluß scheint zu sitzen - deshalb habe ich auch keinerlei Zweifel, daß es Dir wieder gelingt, rauchfrei zu werden. Freue mich wieder von Dir zu lesen, laß hören wie es Dir so geht, wenn Du Zeit und Lust hast. Bis dahin grüßt Dich

Lydia