Nun zählt es
Hallo Lydia, schön das du zurückschreiben konntest- freu mich
Nur kurz mal: die [Markenname wurde vom rauchfrei-Team entfernt] war schon fast meine ganze Vorbereitung- so ein Strohhalm, weil mir klar war- das pack ich mit der Austrickstrettungsankermethode;)- ich will auch die nicht wirklich, aber hatte vor mir und meiner Schwäche echt Angst. Habe ab Freitag radikal Kippen reduziert - auch weil nur noch geraucht wenn bewusst Bock- jedoch nicht mehr auf Arbeit und auch nicht im neuem Arbeitsauto. Da hab ich dann unterstützt mit 2-3 [Markenname wurde vom rauchfrei-Team entfernt] ...
Hab die blöde Packungsbelage erst nach dem ersten gelesen- Attackekauen- Mann hat geklatscht und im Hals gekratzt- da war mir klar- Pegel anheben geht- aber dauerhaft niemals! Dann nicht mehr auf Lunge- aber nun auf Magen etc. Nein nur Rettungsring! Hab gestern nur 1en genommen- heute noch keinen... im Moment ruppt es mich oft- aua- ich will schieben solange es geht- ja denk auch Entgiftungserscheinungen... da rollt der Bauch, Zähne beißen- Lydia ich will mir nicht vorstellen wie es denen geht die noch ganz andere Dinge eingeworfen haben. Wünsche Dir gute Besserung für dein Patschel liebe Grüße André
Hallo nochmal André,
also von Schwäche kann hier mal überhaupt keine Rede sein, denn letztendlich hast Du ja den Entschluß gefaßt, gar nicht mehr zu rauchen, und diesen auch umgesetzt: Das ist schon mal eine ganz starke Leistung, wie gesagt, der erste Schritt und, wie alle Aufhörer wissen, nicht eben ein leichter. Allein dazu gehört schon eine gewisse Stärke. Damit vertraue also auch ein bißchen auf Deine Power, und befürchte nicht Schwäche. Laß Dich nicht verunsichern André.
Du darfst Dir beim Schieben auch mit allem möglichen behelfen! Vielen hat der abgeschnittene Trinkhalm geholfen, durch den man "Luft raucht". Das kann die Schmacht schon mal ein bisschen besänftigen, weil es mit tiefen (aber reinen) Atemzügen verbunden ist und sich ähnlich anfühlt (dann denkt die Sucht, jetzt kommt gleich was und beruhigt sich etwas). Ist nicht blöder, als tatsächlich an einem brennenden Stäbchen mit Gift drin zu ziehen. Und wenn Du schon mit Kaugummis um kannst, kannst Du zwischendrin auch mal einen ohne Nikotin kauen. Schon die Kaubewegung baut Streß ab, und scharfer Geschmack dämpft Rauchverlangen sowieso. Du hast eine Menge Möglichkeiten André.
Es wird auch leichter, denn am zweiten Tag kannst Du noch nicht verlangen, daß Du schon Routine im Nichtmehrrauchen hast. Da gibt es noch zu viele Situationen, in denen Du früher geraucht hast, welche erst noch in Deinem Kopf davon entknüpft werden müssen. Doch je mehr Du davon abkoppelst, desto weniger lösen dann auch Rauchverlangen aus. Ist am Anfang schon noch viel, aber Du machst das super. Laß Dich nicht aus der Spur bringen.
Definitiv haben die Entzüge von anderen Substanzen auch Qualität, und ich ziehe absolut meinen Hut vor jedem, der eine wie auch immer geartete Abhängigkeit besiegt. Unsere Erfahrung zeigt ganz klar, daß eben auch der Nikotinausstieg definitiv seine Tücken hat und nicht immer einfach ist, weder zu bewerkstelligen noch durchzuhalten. Daß Du es trotzdem machst, nun schon zwei Tage schaffst (und das sind nicht "bloß" zwei Tage, weil gerade die ersten vielfach schwer sind und jeder Tag zählt!) und Dich da tapfer gegen alle Widrigkeiten stellst, ist eine Leistung auf die Du bereits jetzt stolz sein kannst. Weiter so André.
Viele Grüße sendet Dir
Lydia
Und PS: Das Patscherl ist einsatztauglich - alles super - was will ich mehr? Vielen Dank für Deine Genesungswünsche.
Hallo Hans,
danke für deine stützenden Zeilen. Ja nochmal kurz zum Thema Auto- stand einfach in der Reihe und wurde durch ausparkenden Pkw davor- mal angeschubst- ich fand es total super, das da jemand nicht einfach wegfährt- hab die junge Dame glatt für die Tat gedrückt vor Freude- zu allem Pech der Dame kam dann noch das während der Unfallaufnahme ihr Auto von vorn ebenfalls angefahren wurde- im Beisein der Polizei- unglaublich ...,
Nun kurz zum Stopp- hab den 4. Tag bald geschafft- bin selbst überrascht- hab meine Handystoppuhr mitlaufen lassen - jetzt ca 92 h- freue mich auf die 100 h. Wie hältst du das- feierst du deinen Jahrestag?
Heute habe ich mal frei genommen und wollte mal Ruhe und sehen was bei geringer Ablenkung passiert- schmachte überwiegend so romantisch- mal eine... und so- nein nix da! Entzugserscheinung heute auszuhalten- viel getrunken plus Mittagsschlaf- gestern geschoben, geschoben... keine [Markenname wurde vom rauchfrei-Team entfernt]- heute auch nicht. Bin froh über heute- lief gut.
Ich wünsche allen Mitkämpfern auch einen milden Tag und viel Erfolg.
Liebe Grüße André
Hallo André,
Gratulation, schon Tag 5!! Die Fünflinge machen das, einer hilft dem anderen.
Darauf einen flotte Sohle:
Einen schönen Tag wünscht Rauschi
Hallo André,
[quote="Andineu"]
- schmachte überwiegend so romantisch- mal eine... und so- nein nix da!
[/quote]
da tust Du aber gut dran. Diese "mal eine", das ist nämlich die, über die man ganz schnell wieder stolpert. Egal wann, "nur mal eine" kann einen auch Jahre nach der Entwöhnung noch die Rauchfreiheit kosten, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Wobei "diese eine" zu ignorieren in der Entwöhnung noch echt schwer ist. Du hältst Dich so tapfer!
Halte Dir ruhig den Nikotinersatz in der Hinterhand. Du merkst ja, so richtig brauchst Du ihn ja nicht zwingend, Du schaffst es ja immer wieder zu schieben und zu schieben. Aber das Wissen, daß Du zu diesem Hilfsmittelchen greifen könntest, entspannt Dich - und entspannt entwöhnt es sich leichter als unter Druck. Ich finde Deine Strategie sehr gut - sie scheint für Dich zu funktionieren. Immer schön zu lesen, wenn ein Mitaufhörer was gefunden hat, was ihn weiterbringt, Stunde um Stunde, Tag um Tag. Nur weiter so, Du läufst sehr gut an.
Mittagsschlaf, wenn möglich, gerne auch insgesamt etwas mehr Ruhe in der ersten Zeit ist gut, wenn erforderlich. Viele fühlen sich etwas abgespannt zu Anfang, weil Entzug und Entwöhnung harte Arbeit für den Körper sind. Hör auf Deine Bedürfnisse und orientiere Dich auch an ihnen, gerade jetzt. Das steht Dir zu, dafür leistest Du ja auch was.
Erzähl doch nach Gusto, wie die letzten zwei Tage so gelaufen sind. Welche Schmachtmomente gab es? Wie konntest Du sie umschiffen? Und wie fühlst Du Dich an Tag 5? Ich wünsche Dir ein schönes schmachtarmes und rauchfreies Wochenende (erwartest Du da andere Abläufe, anderes "Schmachtverhalten" als jetzt an Deinem freien Tag? Wie gedenkst Du dieses zu deckeln?)! Belohne Dich doch mal für die erste rauchfreie Arbeitswoche, das wäre ja verdient! Viele Grüße sendet Dir
Lydia
Danke, danke, Dankeschön an Euch- ich bin so froh euch gefunden zu haben.
Vor einer ganzen Woche- um 22:30 Uhr hab ich meine Letzte gequalmt - ich kann es selbst kaum glauben, aber ich habe die erste Woche fast geschafft. Die zweite Wochenhälfte war wellenartig- zwischen Power, Freude, lachen bis zum 3 h späteren Tiefpunkt- dabei weniger der Rauchdrang- eher emotional. Der Drang eher abends ein Thema oder bei Gesellschaft. Alles überstanden bis hier! Gestern mal selber belohnt mit fein essen gehen und paar Klamotten shoppen- war bissel üppiger als die Ersparnis aber passt schon. Ich wünsche Euch ebenfalls viel Erfolg, Kraft und ein wunderschönes Wochenende. Liebe Grüße André
Hallo André,
wie bist Du in die neue Woche gestartet? Mensch guck mal, morgen ziehst Du schon in den zweistelligen Tagesbereich ein: was für eine tolle Leistung! Stolz auf Dich kannst Du sehr wohl sein, und daß Du selber an Belohnungen denkst, ist klasse. Die sind nämlich wichtig für den Rauchstopp, weil sie Dir die Motivation erhalten und Dir schon während der noch mitunter stürmischen Zeiten zeigen, daß bei der Entwöhnung mehr für Dich rausspringt als eben nur Gegenwind. Mach nur, belohne Dich! Brauchst Dir auch wegen dem Ersparnis-Kosten-Verhältnis erstmal kein Gewissen machen, meine ich. Möglicherweise wärst Du ja auch essen gegangen und hättest Klamotten gebraucht, wenn Du noch geraucht hättest, oder? Du hast dies jetzt bloß bewußt und gezielt Deinem Erfolg beim Aufhören gewidmet. Und genau so geht Belohnen. Etwas angenehmes ganz bewußt dafür einzusetzen.
Stimmungsschwankungen, die nicht unbedingt etwas mit dem Rauchverlangen zu tun haben, kennen wir hier auch viele. Das war in meiner eigenen Entwöhnung die ersten Wochen über auch so ein Phänomen. Ich denke das kann verschiedene Gründe haben:
Einmal natürlich stellt die anfangs noch laufende Entgiftung und anschließende Umstellung körperlicher Prozesse ja auch die Gehirnchemie wie auch die Psyche mit auf den Kopf, mal ganz abgesehen davon, daß es auch einfach mal nervig sein kann, wenn man Entzugserscheinungen spürt, oder wunderbar, wenn man Verbesserungen merkt. Klar fährt das Empfinden da schon mal Achterbahn. Doch ich meine persönlich, es hängt auch damit zusammen, daß wir alle Emotionen bewußt oder unbewußt immer erstmal mit einer Zigarette kompensiert haben. Happy? Eine drauf rauchen! Ärgerlich? Dampf über Zigarette ablassen! Traurig? Erstmal eine rauchen... Das eine ist, daß wir diesen (mißverstandenen) Kompensationsmechanismus jetzt nicht mehr haben, und das andere meinem persönlichen Empfinden nach, daß unsere Gefühle durch das Rauchen tatsächlich "gedämpft" waren. Wie sich im Austausch mit einigen anderen Aufhörern damals herausstellte, erlebten so einige ihre Gefühle nach dem Rauchstopp als fulminanter, ungebremster. Und die hat ein Mensch nun mal, auch über den Tag verteilt verschiedene (man freut und ärgert sich ja auch mal an ein und demselben Tag), nur die sind jetzt eben nicht mehr in Dunst verpackt. Damit müssen wir auch erst einmal lernen, umzugehen. Aber die gute Nachricht ist: das schaffst Du André. Haben wir auch geschafft, die wir das erlebt haben. Und mir geht es heute richtig gut damit. Ich habe meine Balance wieder - und das schaffst Du auch. Na, und Belohnungen sind da natürlich auch ungemein hilfreich - also belohne Dich ruhig feste weiter!
Wie kannst Du in Gesellschaft mit Deinem Rauchdrang umgehen? Findest Du da Unterstützung? Du weißt auch Du hast jederzeit das Recht, Dich kurz aus der Gesellschaft zu entfernen, wenn Du spürst, daß Dir das Rauchverlangen zu drückend wird, ja? Dann geh kurz weg, an die frische Luft oder ins Bad, um Dir das Gesicht zu kühlen. Kannst auch Ablenkungsmanöver schaffen, indem Du zum Beispiel eine Blechbox mit scharfen zuckerfreien Bonbons mit nimmst und bei Rauchverlangen langsam einen im Mund zergehen läßt. Schärfe dämpft das Rauchverlangen etwas. Was hat Dir bis jetzt in Gesellschaft geholfen?
Jedenfalls finde ich es auch große Klasse, daß Du bisher allen Gegenwinden tapfer trotzt und rauchfrei bis hierher gekommen bist. Schau, das Rüstzeug hast Du doch, bist auf einem guten Weg, den Du guten Mutes fortsetzen kannst. Das wird schon! Machst Du sehr gut.
Nun wünsche ich Dir eine gute Woche und freue mich, wenn Du mal wieder von Dir hören läßt. Laß es Dir gut gehen, herzliche Grüße sendet Dir
Lydia
Hallo Lydia,
einen riesigen Dank für deine lieben, vielen Zeilen. Bin nun gleich 10 ganze Tage rauchfrei! Bin glücklich und bissel stolz auf mich. Du hast das sehr detailliert und genau beschrieben- ich sehe das definitiv auch so: die Kippe dämpft die Stärke der Empfindungen etc. - das hängt wohl auch eng mit dem Pseudogefühl zusammen, dass ne Kippe beruhigt- sie dämpft ab- dabei ist leben doch genau deshalb interessant weils die Gefühlspeaks gibt. Die Gehirnchemie und ihre Umstellung ist der Schlüssel der Sucht. Ich habe mir zugesehen, beobachtet- war teilweise schockiert, wie süchtig ich nach dem Müll bin- fast mein komplettes Arbeitsleben bisher gequalmt und das sehr exzessiv. Ich habe teilweise arg körperliche Schmerzen empfunden und Stunde um Stunde gekämpft- nun bin ein Stückchen gekommen und gewinne die Hoffnung, dass ich es schaffen kann- wenn ich es im Kopf gewinne. Das waren auch die schwersten Diskussionen in den letzten 3 Tagen mit mir- um die eine- hab gewonnen, aber recht gleichbleibender Drang. Na wird schon.
Verbesserungen merk ich deutlich-,Thema Geruch, Fitness allgemein und so. Ich mach sooft ich kann Mittagsschlaf und gehe zeitig ins Bett- gönne mir soviel Zeit wie geht im Rahmen unserer Familie. Möchte ab Frühjahr wieder häufiger raus- laufen, Fahrrad usw.- bis dahin möchte ich dem Körper Zeit für die harte Umstellung geben. Ist es eigentlich ok von weit oben 25-40 auf Null in wenigen Tagen zu gehen- meine Frau sieht das problematisch- ich denke, das ist nicht der sanfteste Weg- aber mit langsamer Reduzierung hab ich es nie geschafft. Ich denke ich mach das dennoch richtig. Meine Frau raucht durch meine fehlende Gesellschaft dabei nun auch noch weniger- vielleicht 3-6 am Tag. Ich komm gut damit klar wenn andere rauchen- klar Geruch stört mich mittlerweile- aber in den Momenten hab ich es nicht so schwer. Liebe Grüße an Dich. André
Hallo Hans, hallo Uli, hallo Rauschi,
danke für Eure Glückwünsche und lieben Worte. Auch an Euch von mir liebe Grüße und Glückwünsche- bleibt ebenfalls standhaft. Nun - nach bald 2 Wochen - gibt’s echt deutliche Unterschiede- mich persönlich stört es kaum, wenn die anderen mal eben eine rauchen gehen- und ja ich halte auch schon mal die Luft an, wenn ich hinter einen Raucher gerate. In Treppenhäusern bekomme ich manchmal regelrecht ne Speisekarte hingelegt und rieche schon mal den Raucherhaushalt... nun dennoch hab ich mich die letzten 4 Tage nachmittags immernoch gegen teils heftige Schmachter zu wehren- komisch. Nun ich möchte mit Euch feiern und weiter für uns und gegen Sucht angehen.
Liebe Grüße André
Guten Morgen André,
na die erste Schnapszahl feiern wir doch gern mit Dir. Es ist so toll, daß Du schon so weit gekommen bist - gerade in der ersten Zeit ist jeder Tag eine Superleistung, die es zu würdigen gilt! Da fällt mir ein, bei Dir habe ich doch mein Lieblingsthema - Belohnungen - zwar mal angetippt, aber noch nicht breitgelatscht richtig? Muß ich unbedingt nachholen!
Tatsächlich ist es so, daß das Rauchen neben allen anderen massiven Eingriffen in die Körperchemie auch das Belohnungszentrum im Gehirn anspricht, weshalb wir eine Zigarette auch immer als eine Art Belohnung erlebt haben - für getane Arbeit, für Leistung, für drei Minuten Abstinenz... Natürlich auch ein Trugschluß. Nun fällt diese Ansprache durch das Nikotin weg... wodurch sollen wir uns jetzt belohnt fühlen? Ganz besonders in Zeiten der Entwöhnung, wo wir eine Belohnung doch wirklich redlich verdient haben? Da und gerade jetzt müssen wir nun selbst dafür sorgen. Will heißen: Gönne Dir zwischendrin immer mal etwas, das Du als Belohnung empfindest. Dein Gehirn muß jetzt praktisch neu lernen, andere Reize als Belohnung zu empfinden, und das gerade jetzt! Wo Du sie brauchst und verdient hast. Also vernachlässige das nicht André. Du bist jetzt gerade sehr gut zu Dir, indem Du das Rauchen aufhörst, gehst sehr bewußt mit Dir um, also gib dem ruhig auch äußere Zeichen. Tut Dir ja auch gut und hilft dranzubleiben.
Möglicherweise machen sich die Schmachter noch eine Zeitlang bemerkbar, können wellenförmig auftreten, mal mehr, mal weniger, auch mal eine Zeitlang ausbleiben und dann wieder auftreten... Laß Dich davon bitte nicht verunsichern und nicht erschrecken. Der Entzug ist endlich. Irgendwann gibt es keine Schmachter mehr, keine Kämpfe, kein Aushaltenmüssen. Sei Dir sicher daß Du die Sucht schlafen schicken kannst, indem Du alles weiterhin so richtig machst wie jetzt. Du hast Dir selber eindrucksvoll bewiesen, daß Du es aushalten kannst. Sag doch mal ganz ehrlich, hättest Du vor elf Tagen gedacht, daß Du mal fast zwei Wochen lang ohne Rauch klarkommst? Hast Du Dir aber bewiesen, und was zwei Wochen lang klappt, klappt auch länger. Gehört während der Entwöhnung manchmal etwas Biss dazu, aber klappt! Und Du hast es Dir und Deiner Sucht schon gezeigt.
Zum Thema Kopfdiskussionen: ich weiß ja nicht wie es Dir geht, aber ich habe mich denen komplett entzogen, weil mir das am besten geholfen hat. Habe mich darauf nicht eingelassen. Denn irgendwie war mir ein bißchen klar, daß die Sucht, wenn ich mich auf Diskussionen einlasse, es schaffen würde, meine Argumente aus dem rationalen Zusammenhang rauszureißen und ins Gegenteil zu verkehren. In dem Moment, wo ich die Sucht durch eine Diskussion aufwerte, hätte ich schon verloren. Also mir hat dieses ganz klare "Nein danke, ich rauche jetzt nicht - und basta" in schwierigen Momenten besser geholfen als jede Diskussion mit der Sucht. Manche stützten ihre Argumente in diesen Momenten, natürlich, da funktioniert auch jeder anders. Aber für Dich mal so als kleine Überlegung... was tut Dir gut in so Schmachtmomenten? Die Diskussion oder die Überzeugung? Probier's mal für Dich aus.
Und mit der Reduktion liegen hier sehr unterschiedliche Erfahrungen vor, mehr frustrierende als erfolgreiche. Also ich selber reihe mich nahtlos in die Riege der Aufhörer ein, die mit Reduktion völlig baden gegangen sind. Hinterher mehr geraucht als vorher und völlig demotiviert ("... wenn ich es nicht mal schaffe zu reduzieren, wie soll ich dann schaffen, ganz aufzuhören???"). Tatsächlich war es für mich persönlich die bessere Idee, gleich ganz aufzuhören, weil ich es nur so schaffen konnte, die Sucht auszuhungern - und nicht mit der häppchenweisen Gabe von Futter ewig am Leben zu erhalten.
Und was die Menge angeht: Schau mal, die blanke Entgiftung ist nach so sieben bis zehn Tagen vorbei. Dieses Phase hast Du schon geschafft, ohne daß Du von massiven krankheitsähnlichen Einbrüchen berichtet hättest, wie z. B. schlimmen Kreislaufbeschwerden oder Blutdruckschwankungen, schweren Schweißausbrüchen bis zum Flüssigkeitsmangel oder auch Angstzuständen... Dann hätte ich das Aufsuchen eines Arztes angeregt denn selbst dagegen wären ausgleichende Maßnahmen möglich gewesen. Aber wenn ich Deinen Ausführungen so folge, kam es dazu bei Dir nicht. Und inzwischen dürfte die Entgiftung zumindest weitgehend, wenn nicht komplett abgeschlossen sein. Also rein gesundheitlich scheint Dich doch dieser zugegebenermaßen riesige Schritt bis jetzt erstmal nicht beeinträchtigt zu haben. Was jetzt noch ansteht, ist die Verhaltensänderung, die Entwicklung von neuen Nichtmehrraucherroutinen. Was das angeht, ist es meiner Meinung nach eher zweitrangig, wieviel oder wie wenig man da vorher geraucht hat. Viele "Wenigraucher" treiben extrem harte Entzüge um, weil das Rauchen bei ihnen stark ritualisiert war. Sie haut nicht die Menge in die Pfanne, sondern die Bedeutung, die sie jeder einzelnen Zigarette zugemessen haben. Und schließlich: Über "die eine" kann man auch stolpern, wenn man überhaupt nur eine am Tag geraucht hat. Da also bin ich der Meinung, daß es nicht ausschlaggebend ist, wie viel man vorher geraucht hat. Also ich bin da völlig bei Dir, Du hast das richtige getan und Deinen Weg gefunden. Glückwunsch hierzu!
Und jetzt schick ich Dich feiern und wünsche Dir noch einen schönen rauchfreien Tag! Herzliche Grüße sendet Dir
Lydia