kleines Fazit nach ein paar Tagen

Verfasst am: 23.09.2014, 21:30
Nadini
Nadini
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[quote="miezhaus"]
Hallo Nadini!

Ach mensch. Warum kann die Straße nicht einfach mal geradeaus führen? Warum immer uneinsehbare scharfe Kurven, Schlaglöcher, Staus, Überschwemmungen und andere Hindernisse? Kann denn nicht einfach mal irgendwas einfach laufen?
[/quote]

Wahrscheinlich wäre das zu einfach und langweilig. Ich bin guter Dinge. Habe mich schon wieder ein wenig abregen können.

Freut mich, dass du eine Verbesserung bei dir feststellen kannst. Sag ich doch, es wird besser und du kannst dem besseren Gefühl auch entspannt trauen. Nicht zu misstrauisch sein, sondern genießen. Ich hab heut nochmal die Sonnenstrahlen als Anlass genommen um die wahrscheinlich "letzte" Eiskugel dieses Jahr zu naschen. Hach war das schön. Ich habe dieser kleinen Eisdiele, die auf meinem Nachhauseweg liegt, viel zu verdanken. Das war meine Zufluchtsort in den schweren Tagen vor einigen Wochen. Ein schöner Ort, viele glückliche Eis schleckende Kinder, bunte Stühle, hammer Eissorten haben mir in der doofen Zeit sehr geholfen. :-)
Es sind die kleinen Dinge im Leben, die einfach unendlich glücklich machen.

Hab einen schöne Abend und gute Nacht, bis ganz bald ins Miezhaus....

Verfasst am: 27.09.2014, 12:52
miezhaus
miezhaus
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Liebe MitangehendenichtmehrraucherInnen,

126 Tage und ich tu mich so hart. Irgendwie hab ich immer wieder so Anfälle, wo ich denk, es geht nicht mehr rauchfrei. Donnerstag war wieder so ein Tag, ich war den ganzen Morgen am Schuften gewesen und überall haben sich neue Löcher und Baustellen aufgetan, die noch hätten gewuppt werden müssen, und so Mittag rum war der Berg, der vor mir lag, so groß und unüberwindlich, daß ich frustriert und heulend in den nächsten Stuhl gefallen bin und mir eine Fluppe herbeigewünscht habe. Ich war überzeugt, ohne die geht es nicht weiter...

Ich bin so froh, daß irgendwas noch da ist, was mich abhält, wieder zum Kiosk zu rennen, und hoffe, das bleibt mir erhalten. Ich mach mir Gedanken, ob dieses Irgendwas auf die Dauer stark genug sein wird, der Sucht Paroli zu bieten... weil es sind jetzt schon 126 Tage und immer noch hab ich so anstrengende Attacken... sollten die nicht mal langsam abnehmen, sowohl von der Frequenz wie auch von der Intensität her? Langsam laugt mich das aus.

Manchmal denk ich mir, ich nehm jetzt meinen Rückfall...

Heute nacht hatte ich einen sehr wüsten Traum, ich träumte ich hätte ganz ganz viele Sargnägel in einer Nacht geraucht (kenn diese wirren Schreckträume noch vom letzten Aufhören her, und einige von Euch kennen die ja auch, wie ich schon gelesen habe). Hinterher fühlte ich mich extrem derangiert, habe mir überlegt, ob ich mich jetzt tierisch aufregen oder meine Bemühungen, rauchfrei zu bleiben, einfach resigniert aufgeben solle ("na jetzt ist´s schon passiert..."). Und als ich aufwachte, wußte ich im ersten Moment nicht mal so richtig, ob das nun ein Traum gewesen oder ob das wirklich passiert war... zugetraut hätt ich mir´s wahrscheinlich.

Das ganze Thema hat mich offenbar noch extrem im Griff. An so einen Kampf kann ich mich vom ersten Mal aufhören gar nicht erinnern... oder verdrängt man sowas? Oder stresst mich einfach das Gesamtpaket (die schon mal angedeuteten gesundheitlichen und familiären Schieflagen lassen sich irgendwie auch nicht beheben...)?

Oh mann.

Ich hoffe Euch allen geht es gut, besser, Ihr seid noch dabei? Allen, denen es leichter fällt: Glückwunsch, ich gönne es Euch wirklich von Herzen. Und allen, denen es auch so schwer fällt: versucht trotzdem dabei zu bleiben, laßt mich nicht allein nicht mehr rauchen, ich lass Euch auch nicht allein nicht mehr rauchen.

Grüße aus dem

Miezhaus

Verfasst am: 27.09.2014, 13:02
Barbabo
Barbabo
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Das tut mir sehr leid für dich, dass du dir immer noch bzw. immer wieder so schwer tust, Miezhaus. Denk dran: Auch diese Phase wird vorübergehen. Alles Gute!!!

Verfasst am: 27.09.2014, 15:38
miezhaus
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Hallo liebe Mitstreiter,

vielen Dank für Euren Zuspruch. Kann ich gerade gut ein bißchen was von gebrauchen.

@Barbabo: Du wirst es sicher wissen, denn Du bist ja auch schon ein paar Tage vor mir, daher hoffe ich Du hast recht und es ist nur eine Phase, die wieder vorbeigeht. Die wieder VORBEIGEHT, denn auf Dauer halt ich dem kaum stand. (Es gibt ein Buch von einem Till Raether, das heißt "Das Leben ist nur eine Phase" - nicht auszudenken wenn diese Phase ein Leben lang dauern würde! HILFE!!!) Danke Dir für den Zuspruch.

@Markus: Es war auf jeden Fall hilfreich zu lesen, daß ich wohl nicht die Einzige bin, die so lang mit ihrem Entzug kämpft. Daß ich mich immer noch im Rahmen normaler Parameter zu bewegen scheine. Wer hat schon ein Patentrezept? Sonst würden ja alle mithilfe desselben problemlos und erfolgreich das Rauchen aufhören. Meinen Traum habe ich keinesfalls als Omen gedeutet, sondern sehe es wie Du, daß mich der ganze Entzug noch sehr beschäftigt. Doch ich könnte mir auch vorstellen, wie ich ja schon angedeutet habe, daß sich dieser Entzug deswegen jetzt so massiv zurückmeldet, weil ich eben auch massiv unter Strom stehe. Vielleicht hilft ja gerade dieser Ansatz: Du, Entzug, bist nicht der Auslöser für meine Not, das sind all die anderen Baustellen. Du tust mir nichts, das tun all die anderen Baustellen.

Nee nee, Deine Antwort war durchaus Hilfreich, auch Dir vielen Dank. Ach übrigens, schade daß der kleine pelzige Genosse auf Deinem Avatar schon vermittelt ist, der hätte gleich umziehen können in mein Miezhaus (was ist er eigentlich? Schaut ein bißchen wie eine Maine Coon aus oder eine Waldkatze... auf jeden Fall ultracharmant!)

Viele Grüße aus dem

Miezhaus

Verfasst am: 28.09.2014, 18:26
Nadini
Nadini
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Verfasst am: 28.09.2014, 18:41
ManyLu
ManyLu
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Hallo Miezhaus,
ich kenne solch eine Schmachtattacke nur zu gut. Vor vier Jahren überfiel mich solch ein Ding nach sechs Monaten Rauchfreiheit und hat alles zunichte gemacht. Ich habe danach noch einmal vier Jahre geraucht, schlimmer als je zuvor und erst vor sechs Tagen wieder aufgehört (Juchhu!).

Was mich beim erneuten Ausstieg am meisten ängstigte, war, mit solch einem Rückfall wieder nicht zurechtzukommen. Ein Herr am Beratungstelefon hat gesagt, dass das in so großem Abstand vom Rauchstopp sehr selten sei. Aber warum fangen dann so viele Nichtmehrraucher immer wieder an?

Ich will es diesmal so machen: ich nutze dieses Forum und bin nicht mehr so allein wie damals vor vier Jahren

Ich möchte außerdem lernen, besser mit Stress umzugehen. Und ich glaube, da braucht es mehr, als die Sturheit, der Sucht zu widerstehen... ich will mein Workaholic-Problem angehen. Warum komme ich in solche Phasen der Totalüberforderung? Warum sind die Akkus dann leer? Wie kann ich das vermeiden? Wenn uns das gelänge... auf Dauer gelassener zu werden... ich glaube, dann wäre uns sehr geholfen, oder was meinst Du?

Viele liebe Grüße und alle Daumen fest gedrückt für Dich
ManyLu

Verfasst am: 28.09.2014, 18:53
daufi
daufi
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sei einfach

von mir

lg daufi

Verfasst am: 28.09.2014, 19:59
miezhaus
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Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank für Eure Wortmeldungen. Es hilft wirklich, sich nicht allein zu fühlen mit all seinen Mißempfindungen. Ein Hoch auf das Forum.

@daufi: *zurückdrück*

@manylu: da fragst aber grad die Richtige, warum so viele NichtmehrraucherInnen wieder anfangen - mich selbst hat´s nach (wer´s nicht nochmal lesen mag - bitte nächste Zeile weiter) elf (!!!) Jahren Abstinenz wieder erwischt. Logisch erklären kann ich es Dir nicht (es war ein Horrortag, damals vor knapp drei Jahren, und ich war arrogant genug mir einzubilden, die eine als Streßglätter könne mir nichts anhaben... tja...), könnte mich aber heut noch in den allerwertesten beißen dafür. Diesmal hoffe ich schlauer zu sein! Und wenn das hilft, daß ich bis ans Ende meiner Tage das Forum nutze (also online bleiben, liebes Rauchfrei-Team :riesengrinser, so sei es!

Am Streßmanagement muß ich allerdings auch gewaltig was optimieren, da sprichst Du ein wahres Wort gelassen aus. An einem Teil meiner mehreren gesundheitlichen Schieflagen doktern mehrere Ärzte nun seit längerem rum und keiner findet die Ursache - wenn´s also mal nicht daran liegt, der Verdacht liegt ja nahe. Ich habe bis vor etwa acht Jahren QiGong gemacht, das hat mich sehr harmonisiert und entspannt (außerdem großartig für den Körper, da es eine Bewegungsmethode ist, die, richtig ausgeführt, völlig risikofrei ist, also da kann es nicht zu Sportverletzungen kommen - zu Muskelkater und einem Trainingseffekt schon!!!). Vielleicht sollte man das wieder aufnehmen... An was denkst Du da so für Dich?

Ich drück Dir auch die Daumen, vor allem daß Du nicht durch so turbulente Entzugsphasen durchmußt.

@Nadini: Super Dich zu sehen! Ich freu mich wirklich sehr. Dich auch

Freue mich übrigens Euch mitteilen zu können, daß es mir heute rauchtechnisch nicht so grottenschlecht geht wie bis gestern. Traue zwar dem Frieden noch nicht ganz, da heute kein Kunststück, weil Kinder um mich (in deren Gegenwart ich sowieso nie geraucht habe), aber - jeder Tag, an dem uns die Sucht nicht so im Griff hat, ist doch ein Gewinn. Ich wünsche mir und Euch allen nur solche Tage und weiterhin viel Erfolg und danke nochmals für Eure Meldungen. Viele Grüße aus dem

Miezhaus

Verfasst am: 28.09.2014, 20:30
ManyLu
ManyLu
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Hallo Miezhaus,
schön, Du klingst schon wieder besser

Ich mache Yoga... ähm... ich habe es bis vor einem Jahr regelmäßig gemacht... dann aufgehört dann kam mein schlechtes Arbeitsverhalten dazu und die Raucherei... nun ja, und da bin ich im Juli krank geworden und bin es heute immer noch... immerhin hat diese Lebenskrise dazu geführt, dass mein Ausstieg seit sechs Tagen funktioniert... Montag ist die Woche voll

Ich mache wieder Yoga zu Hause... aber wenn ich ehrlich bin... es langweilt mich... ich werde hibbelig... kann nicht entspannen...

Vor vier Jahren beim letzten Rauchstopp war ich joggen. Ich habe es geliebt! Ich konnte am Ende eine Stunde laufen! Aber das war zu viel für meine Gelenke, viel zu untrainiert. Und ich bin ja schon 41... Irgendwie möchte ich es schaffen, gelenkschonender zu joggen... ob das geht? ... und blöd ist auch... bin öfter von Männern doof angemacht worden beim Laufen... davor habe ich Angst.

Ansonsten will ich aufhören, die Welt zu retten... bin Lehrerin... dieses Fass hat keinen Boden... den muss man schon selber reinbauen in den Job, sonst kommt man nicht bis zur Rente (habe 100 Kollegen, und keiner von denen, die gehen, ist 67, die klappen alle vorher zusammen)...

Aber das ist Zukunft... muss erst mal wieder gesund werden und die nächste Woche rauchfrei überstehen. Dann geh ich das Rauchfreithema Stressbewältigung am Arbeitsplatz an...

Viele Grüße
ManyLu

Verfasst am: 28.09.2014, 23:19
miezhaus
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Hallo ManyLu,

genau so sehe ich es auch, erstmal solltest Du Deine Genesung vorantreiben. Ohne das brauchst Du an sportliche Aktivitäten erstmal keinen Gedanken verschwenden. Erstmal gesund werden, und wenn ich so lese, daß Du im Juli erkrankt und seit nunmehr neun Wochen krankgeschrieben bist, gehe ich mal nicht davon aus, daß es sich bei dem, was auch immer Dich ereilt haben mag, um einen Pappenstiel handelt. Erhol Dich, ich wünsch Dir gute Besserung, damit Du mit Power an Deine nächsten Pläne (Sport, Streßbewältigung) gehen kannst.

Und rauchfrei bleiben kannst - denk mal an, morgen beginnt schon Deine zweite Woche der Rauchfreiheit. Freiheit! Blicke mit Stolz darauf zurück und versteh es als Ansporn weiterzumachen. Meinen Glückwunsch!

Deine Strategie

[quote="ManyLu"]

... und die nächste Woche rauchfrei überstehen.

[/quote]

finde ich übrigens sehr hilfreich, ich denke, wenn man sich anfangs kleinere Einheiten vornimmt, kommt man leichter und angstfreier zum Erfolg als wenn man sich "für immer" vornimmt - klingt irgendwie so unüberschaubar und unkonkret. Also - starten wir in die nächste Woche und überstehen wir sie miteinander. Laß mal wieder von Dir hören, und danke für Deinen Post. Für heute wünsche ich Dir eine gute Nacht!

Miezhaus